Aktuelle Kardiologie 2025; 14(02): 101-105
DOI: 10.1055/a-2515-8280
Kurzübersicht

Abklärung auf Vorliegen einer KHK in der niedergelassenen Praxis – Wie zuverlässig sind die klinischen Entscheidungstools?

Evaluation of Suspected CAD in the Outpatient Setting – How Reliable are Our Diagnostic Decision Tools?
Ralf Birkemeyer
1   Interventionelle Kardiologie, Herzklinik Ulm MVZ, Ulm, Deutschland
,
Khaled Tatur
1   Interventionelle Kardiologie, Herzklinik Ulm MVZ, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
Preview

Zusammenfassung

Die mäßige und weiter abnehmende Prävalenz einer obstruktiven KHK bei Patienten, die wegen des Verdachts auf ein chronisches Koronarsyndrom abgeklärt werden, erfordert die Beachtung der individuellen Vortestwahrscheinlichkeit bei der Entscheidung über weitere diagnostische Maßnahmen, um eine bedeutsame Rate falsch positiver Befunde zu vermeiden. Auch die Berechnung der Vortestwahrscheinlichkeit muss bei sinkender Prävalenz angepasst werden. Die koronare CT-Angiografie ist ein zuverlässiges Rule-out-Tool über einen großen Bereich an Vortestwahrscheinlichkeiten. Die funktionelle Bildgebung und hier insbesondere die Stress-MRT ist ein geeignetes Rule-in-Tool ab einer mittleren bis höheren Vortestwahrscheinlichkeit.

Abstract

The moderate and progressively decreasing prevalence of obstructive CAD in patients with suspected chronic coronary syndrome requires attention to individual pre-test probability before decision on further diagnostic testing to avoid a relevant proportion of false positive results. In addition the calculation of pre-test probability has to be adjusted to decreasing prevalence. CCTA is a reliable rule out tool over a broad range of pre-test probabilities. Functional imaging esp. cardiac stress MRI is a suitable rule in tool in patients with moderate to high pre-test probability.

Was ist wichtig?
  • Abnehmende Prävalenz einer obstruktiven koronaren Herzerkrankung (KHK) im untersuchten Patientenkollektiv mit dem Risiko von mehr falsch positiven Befunden in der weiterführenden Abklärung

  • Einsatz diagnostischer Tests unter Würdigung der individuellen Vortestwahrscheinlichkeit

  • bei abnehmender Prävalenz Notwendigkeit einer fortlaufenden Anpassung der Berechnung der Vortestwahrscheinlichkeit

  • Stärke der koronaren CT-Angiografie (CCTA) im korrekten Rule-out einer funktionell relevanten KHK über einen großen Bereich der Vortestwahrscheinlichkeit

  • Stärke der funktionellen Bildgebung im Rule-in ab einer mittleren bis hohen Vortestwahrscheinlichkeit



Publication History

Article published online:
02 April 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany