Heilpflanzen 2025; 05(02): 80-81
DOI: 10.1055/a-2515-5468
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Ruby Nagel

Filmtipp

„Rivers and Tides“ von Andy Goldsworthy

Hast du schon einmal gesehen, wie Blätter, Steine und Eis zu vergänglichen Kunstwerken werden? Der Dokumentarfilm „Rivers & Tides“ begleitet mich, seitdem er 2001 erschienen ist. Er ist pure Poesie und lässt dich in die Welt des britischen Landart-Künstlers Andy Goldsworthy eintauchen. Seine Skulpturen aus Blüten, Ästen, Eis oder Treibholz sind oft nur für kurze Zeit sichtbar – der Wind trägt sie davon, das Wasser löst sie auf oder die Morgensonne bringt sie zum Schmelzen. Die Kamera konnte den Moment gerade noch so einfangen, bevor er schon wieder vorüber war. Doch genau diese Vergänglichkeit macht Goldworthys Werke in meinen Augen so besonders.

Der Film zeigt den Künstler bei seiner Arbeit an den entlegensten Orten – in vier Ländern und zu vier Jahreszeiten. Du siehst, wie er sich in die Landschaft einfühlt, ihre Materialien erspürt, studiert und sie mit seinen Händen neu formt. Dabei entstehen organische Kunstwerke, die sich perfekt in die Natur einfügen. Ganz so, als wären sie schon immer dagewesen, und trotzdem auch nicht. „Nichts hält für immer“, scheint der Film zu sagen – aber genau darin liegt eine besondere Schönheit.

Mit ruhigen Bildern und der meditativen Musik von Fred Frith schafft der Film eine wunderschöne Atmosphäre, die sich heimelig anfühlt und einfach guttut. Und wer weiß, vielleicht hast du danach auch Lust, deine Spaziergänge in der Natur mit kleinen Landart-Kunstpausen zu bereichern?!

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DVD „Rivers and Tides“
Regie: Thomas Riedelsheimer
Indigo, Neuedition 2010

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Publication History

Article published online:
13 June 2025

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