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DOI: 10.1055/a-2446-2153
Endourologie – DJ-Schienen Einlage im Rahmen einer transurethralen Blasentumorresektion

Im folgenden Artikel soll die DJ-Schieneneinlage über ein Resektoskop unter Nutzen des Handgriffs mit Transporteur dargestellt werden. Die DJ-Schieneneinlage ist so ohne weiteres Instrumentarium oder Umrüsten auf ein anderes Gerät bei guten Sichtverhältnissen und verkürzter Eingriffszeit möglich. Ein Trick der vielen Urologinnen und Urologen bisher nicht bekannt ist.
Ausgangssituation: Ausgedehnter Blasentumor mit Einbeziehung des Ostiums und Harnstauungsniere.
Vorgehen: Es erfolgt zunächst in gewohnter Weise mit dem 26 Ch. Resektoskop und Schlinge die Tumorresektion. Das Ostium lässt sich nach der Freiresektion erkennen und soll zur Sicherung des Harnabflusses geschient werden.
Problem: Zur DJ-Schieneneinlage wäre ein zusätzliches Instrument (21 Ch. Zystoskop mit Arbeitseinsatz) erforderlich und müsste aufgebaut werden.
Das Ostium ist trotz sorgfältiger Blutstillung nach Umrüstung auf das 21 Ch. Instrument zur DJ-Einlage durch Blutauflagerungen nicht mehr erkennbar.
Lösungsmöglichkeit: Nutzung des Resektionsinstruments ([Abb. 1]).


Der Rückspülschaft wird insitu belassen.
Aus dem Transporteur mit Optik wird die Schlinge entfernt ([Abb. 2]). Einfädeln eines 3,5 Ch. Terumodrahts durch die Öffnung am Handgriff des Transporteurs, sodass der flexible Teil des Terumodrahts aus der Spitze des Transporteurs herausragt ([Abb. 3], [Abb. 4], [Abb. 5]).








Bei offenem Zu- und Ablauf kann jetzt unter guter Sicht trotz eventueller Restblutung gut die überresezierte Öffnung des Harnleiters aufgesucht werden (Achtung, es kommt bei diesem Vorgehen zu einem leichten Wasseraustritt neben dem Draht am Transporteur-Handgriff).
Der Draht wird dann unter Sicht und Durchleuchtungskontrolle in das Ostium eingeführt und dann bis in das Nierenbeckenkelchsystem vorgeschoben ([Abb. 6]). Es kann dabei erforderlich sein, das Instrument bis dicht an das Ostium zu bringen, um die flexible Drahtspitze zu stabilisieren. Entfernung des Instruments unter Belassen des Terumodrahts. Es kann jetzt in Seldingertechnik der DJ-Katheter unter Durchleuchtungskontrolle platziert werden oder zuvor eine Kontrastmitteldarstellung über einen Ureterenkatheter, der über den Terumodraht eingeführt wird, erfolgen, bevor nach erneutem Umseldingern der DJ-Katheter platziert wird.


Nach erfolgter DJ-Einlage kann ggf. eine weitere Resektion oder die abschließende elektrothermische Koagulation zur Blutstillung und die Dauerkathetereinlage erfolgen.
Vorteil:
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kein weiteres Instrumentarium erforderlich
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keine Umrüstung auf anderes Gerät
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Verkürzung der Eingriffszeit
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gute Sicht zur Suche des Ostiums
Materialien auf den Abbildungen:
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Rückspülresektoskop mit 12°-Optik mit Transporteur und Lichtkabel (Fa. Olympus).
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Terumoführungsdraht 0,35 Ch. 150 cm (Fa. Radiofocus Guide wire non-vascular REF NV-PS 35 153M).
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Steriles Tuch für Tisch (Firma Raucodrape pro 75×90 REF. 33 005).
Publication History
Article published online:
26 August 2025
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