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DOI: 10.1055/a-2441-7300
Maladaptive Schemata bei ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen in Studium und Praxis
Auswirkungen auf Stresserleben und mentale GesundheitMaladaptive schemas in practicing and prospective physicians and psychotherapistsImpact on stress experience and mental health- Zusammenfassung
- Abstract
- Hintergrund und Fragestellung
- Material und Methoden
- Ergebnisse
- Diskussion
- Limitationen
- Literatur
Zusammenfassung
Hintergrund: Oft bringen ÄrztInnen das Erleben von Arbeitsstress mit v. a. extrinsischen Faktoren (z. B. Arbeitsbedingungen) in Verbindung. Daneben spielen auch „intrinsische“ Faktoren eine Rolle. Als Marker solcher intrinsischer Belastungen können frühe maladaptive Schemata (MS) herangezogen werden. MS umfassen früh erworbene, ungünstige emotional-kognitive Muster, die das Verhalten in konkreten Situationen steuern können. Ziel war es, MS-Ausprägungen bei ÄrztInnen/PsychotherapeutInnen (PT) zu untersuchen und potenzielle Zusammenhänge zwischen diesen und erlebtem Arbeitsstress darzustellen.
Material und Methoden: Durchgeführt wurde eine anonyme Online-Befragung an ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen und Studierenden dieser Fachrichtungen im deutschsprachigen Raum. Die Erhebungen erfolgten für MS mit dem Young Schema Questionnaire (YSQ-S3R), für den Arbeitsstress mittels des Effort Reward Imbalance (ERI) Questionnaire und für die mentale Gesundheit anhand des Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4).
Ergebnisse: 82,49 % der Teilnehmenden (N = 571) waren weiblich. 41,5 % der Befragten erlebten Arbeitsstress (ERI-Ratio > 1). 27 % der Befragten zeigten depressive Symptome beziehungsweise 14,89 % Angstsymptome (PHQ-4). Am stärksten ausgeprägte MS waren „Unerbittliche Ansprüche“ (M = 18,24; SD = 5,50), „Selbstaufopferung“ (M = 17,20; SD = 4,87) und „Bestrafungsneigung“ (M = 15,04; SD = 4,16). Stärkste Korrelationen bestanden zwischen ERI und den MS „Misstrauen/Missbrauch“ (r = 0,33; p < 0,01) und „Negatives Hervorheben/Pessimismus“. Der PHQ korrelierte am stärksten mit den MS „Negatives Hervorheben/Pessimismus“ (r = 0,51, p < 0,01) und „Verlassenheit/Instabilität“ (r = 0,47, p < 0,01). 41,45 % des Einflusses von Arbeitsstress auf die mentale Gesundheit wurde auf die MS „Negatives Hervorheben/Pessimismus“ und „Verlassenheit/Instabilität“ als intrinsische Faktoren zurückgeführt.
Diskussion: Die Befunde betonen die Bedeutung intrinsischer Faktoren als relevante Einflussvariablen beim Erleben von Arbeitsstress und der Ausbildung mentaler Symptome. Neben extrinsischen Faktoren sollten präventiv Angebote und Strukturen am Arbeitsplatz modifiziert und etabliert werden, welche MS berücksichtigen. Auch im Rahmen der Behandlung Betroffener sollten diese mehr Aufmerksamkeit erhalten, um langfristig alternative, funktionale Verhaltensweisen zu fördern.
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Abstract
Background: The experience of work stress among physicians is often associated with extrinsic factors (e. g. working conditions). However, “intrinsic” factors also play a role. Early maladaptive schemas (MS) may be used as markers of such intrinsic stress. MS comprise early acquired, unfavorable emotional-cognitive patterns that can control behavior in specific situations. The aim of the study was to investigate the characteristics of MS in physicians/psychotherapists (PT) and to illustrate potential links between these and experienced work stress.
Material and Methods: An anonymous online survey was conducted among physicians, psychotherapists and students of these disciplines in German-speaking countries. MS were assessed using the Young Schema Questionnaire (YSQ-S3R). Work stress was recorded using the Effort Reward Imbalance (ERI) Questionnaire. Mental health was assessed using the Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4).
Results: 82.49 % of the N = 571 participants were female. 41.5 % of respondents experienced work stress (ERI ratio > 1). 27 % of respondents showed depressive symptoms and 14.89 % anxiety symptoms (PHQ-4). The most pronounced MS were “Unrelenting demands” (M = 18.24; SD = 5.50), “Self-sacrifice” (M = 17.20; SD = 4.87) and “Punitiveness” (M = 15.04; SD = 4.16). The strongest correlations were found between ERI and the MS “Distrust/Abuse” (r = 0.33; p < 0.01) and “Negativity/Pessimism”. The PHQ correlated most strongly with the MS “Negativity/Pessimism” (r = 0.51, p < 0.01) and “Abandonment/Instability” (r = 0.47, p < 0.01). 41.45 % of work stress on mental health was attributed to the intrinsic factors of MS “Negativity/Pessimism” and “Abandonment/Instability”.
Discussion: The results highlight the importance of intrinsic factors as relevant influencing variables in the experience of work stress and the development of psychological symptoms. In addition to external factors, preventative offers and workplace structures should be modified and established to take MS into account. These should also be given more attention in the treatment of those affected in order to promote alternative, functional behaviours in the long term.
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Schlüsselwörter
ÄrztInnen - PsychotherapeutInnen - maladaptive Schemata - Arbeitsstress - mentale GesundheitHintergrund und Fragestellung
Andauerndes Erleben von beruflichem Stress beeinträchtigt die Gesundheit [1]. Internationale und nationale Studien belegen auch für ÄrztInnen/PsychotherapeutInnen (PT), dass diese durch extrinsische Stressfaktoren bei der Arbeit, wie z. B. schwierige Patientenkontakte, Arbeitszeiten und Personalmangel, mentale Beeinträchtigungen wie Burnout und psychische Symptome entwickeln [2], [3]. Zudem zeigen Untersuchungen, dass Arbeitsstress bei medizinischem Personal auch zu Fehlern in der Patientenversorgung führen kann [4] und andauernder Stress begünstigt die Entwicklung körperlicher Erkrankungen [5].
Ein prominentes Modell zu arbeitsbezogenem Stress ist das „Effort Reward Imbalance“ (ERI-) Modell [6], [7].
Das Effort Reward Imbalance-Modell (ERI) beschreibt die Entstehung von Arbeitsstress durch folgendes Ungleichgewicht: Überwiegen die Anforderungen (Effort), die an eine Person gestellt werden, die Belohnungen (Reward), die eine Person erhält, entsteht berufsbezogener Stress in Form einer Gratifikationskrise.
Dem Vulnerabilität-Stress-Modell [8] folgend, begünstigen neben extrinsischen Faktoren auch intrinsische Faktoren die psychosoziale Arbeitsbelastung. Das ERI-Modell erfasst hierzu die Verausgabungsneigung „Overcommitment“ [9]. Andere Untersuchungen von Persönlichkeitszügen zeigten, dass diese eine mediierende Rolle für Arbeitsstress bei Ärzten einnehmen [10], [11], [12]. Diese Aspekte haben jedoch wenig Aussagekraft darüber, wie eine Person sich in bestimmten Situationen tatsächlich verhält. Auch erscheint, mit Blick auf die Novellierungen der ICD-11 zu Persönlichkeitsstörungen, eine dimensionale Perspektive von Persönlichkeitsmerkmalen als sinnvoll [13], [14]. Dementsprechend erscheint ein alternatives Modell an dieser Stelle als bedeutsam.
Im Rahmen der „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie hat Jeffrey Young die Schematherapie entwickelt (ursprünglich für die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen) [15], [16]. Diese beschreibt das Konzept früher maladaptiver Schemata (MS): Wenn in der frühen Kindheit beziehungsweise Jugend grundlegende psychosoziale Bedürfnisse, wie z. B. Bindung oder Autonomie, frustriert werden, können sich MS in Form dysfunktionaler Grundüberzeugungen entwickeln [17], welche über die Zeit recht stabil bleiben im Sinne von Traits [18]. Auslösesituationen im Hier und Jetzt können ein solches MS aktivieren und die Betroffenen hinsichtlich ihrer Reaktionspotenziale beeinflussen. Unterschiedliche dysfunktionale Bewältigungsstrategien im Sinne von Unterordnung, Vermeidung oder Überkompensation können dann aktiviert werden. Diese führen in der Folge zu weiteren Frustrationen und erhöhtem Leidensdruck, was sich auf Dauer in psychischen Symptomen manifestieren kann. Dabei wird postuliert, dass die unterschiedlichen MS nicht vollständig unabhängig sind. Man unterscheidet zwischen unkonditionalen (Schemata der ersten 3 Domänen) und konditionalen Schemata (Schemata der Domänen IV und V). Konditionale Schemata sind bedingt und stellen bereits einen Bewältigungsversuch auf Schemaebene dar [19]. Die 18 MS, die mit der Young-Schema-Questionnaire (YSQ-S3R) [20] erfasst, sind mit ihren zugeordneten Domänen in [ Tab. 1 ] dargestellt.
Schema-Domänen |
I Abgetrenntheit/Ablehnung |
II Beeinträchtigung von Autonomie/Leistung |
III Beeinträchtigung im Umgang mit Begrenzungen |
IV Fremdbezogenheit |
V Übertriebene Wachsamkeit und Gehemmtheit |
Zugehöriges Bedürfnis |
Bindung |
Autonomie |
Selbstkontrolle |
Selbstwerterhöhung |
Lustorientierung |
Typus |
unkonditional |
unkonditional |
unkonditional |
konditional |
konditional |
Zugehörige maladaptive Schemata |
emotionale Vernachlässigung |
Erfolglosigkeit/Versagen |
Anspruchshaltung/Grandiosität |
Unterwerfung/Unterordnung |
emotionale Gehemmtheit |
Verlassenheit/Instabilität |
Abhängigkeit/Inkompetenz |
unzureichende Selbstkontrolle/Selbstdisziplin |
Aufopferung |
überhöhte Standards |
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Misstrauen/Missbrauch |
Verletzbarkeit |
Streben nach Zustimmung und Anerkennung |
negatives Hervorheben |
||
Isolation |
Verstrickung |
Bestrafungsneigung |
|||
Unzulänglichkeit/Scham |
Die Identifikation relevanter MS in Bezug auf Arbeitsstress beziehungsweise mentale Gesundheit allgemein und in Bezug auf die jeweiligen Berufsgruppen bietet folgende Vorteile:
Notwendige Strategien könnten entwickelt werden, um beruflichem Stress anders zu begegnen und Verschlechterungen in Form von mentalen Belastungen abzumildern oder zu verhindern.
Auch im Vorfeld könnte man Präventionsmaßnahmen entwickeln und ergreifen, um negative Folgen abzuwenden.
Im Vorfeld wurde ein umfangreicher systematischer Literaturüberblick zum aktuellen Forschungsstand erstellt [21]. Es ließen sich jedoch keine Untersuchungen identifizieren, die sich mit MS im Zusammenhang mit beruflichem Stress im Sinne des ERI-Modells und mentaler Gesundheit bei ÄrztInnen/PT beschäftigen. Die Ergebnisse zeigten kein eindeutiges Bild, ob und welche MS bei den genannten Berufsgruppen im Vordergrund stehen. Teils gab es eine Häufung der MS „Grandiosität“, „unerbittliche Ansprüche“, „Selbstaufopferung“ und „emotionale Gehemmtheit“ [21]. Jedoch erscheint es wichtig, dabei auf die unterschiedliche Stichprobenzusammensetzung hinzuweisen. Prinzipiell wurden in den Studien stärkere Ausprägungen MS mit stärkerer mentaler Belastung im Sinne depressiver Symptome, Burnout oder Ängsten in Verbindung gebracht.
Aufgrund der dargestellten Befunde wurde die vorliegende Untersuchung mit folgenden Fragestellungen konzipiert:
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Welche MS sind bei vorwiegend somatisch tätigen ÄrztInnen bzw. psychologischen PsychotherapeutInnen verstärkt ausgeprägt? Gibt es Unterschiede zwischen diesen Berufsgruppen?
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Stehen MS in Zusammenhang mit Arbeitsstress und mentaler Gesundheit und welche stehen besonders im Fokus?
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Haben MS einen intrinsischen Einfluss auf die Beziehung von Arbeitsstress und mentale Gesundheit?
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Material und Methoden
Studiendesign, Rekrutierung, Ein- und Ausschlusskriterien
Die Querschnittserhebung erfolgte als anonyme Befragung online über die Plattform „UniPark“. Rekrutiert wurden potenzielle Teilnehmende über soziale Medien, Berufsnetzwerke/-verbände und Berufskammern. Im Erhebungszeitraum (vom 06.06.2020 bis 30.11.2020) nahmen insgesamt N = 636 Personen an der Befragung teil. Einschlusskriterien waren ein Alter zwischen 18 Jahren und 72 Jahren und die Zugehörigkeit zur Berufsgruppe von ÄrztInnen oder PT. Auch Studierende der genannten Fachgruppen waren Zielgruppe, da davon auszugehen ist, dass frühe maladaptive Schemata über die Zeit andauern [18]. Ausgeschlossen wurden zusätzlich Datensätze mit einer Bearbeitungsdauer von weniger als 10 Minuten, um zu gewährleisten, dass sich die Teilnehmenden für die Bearbeitung des Fragebogens ausreichend Zeit nahmen. N = 571 relevante Datensätze flossen in alle weiterführenden Analysen. Die übrigen Datensätze wurden aufgrund des Tätigkeitsortes (außerhalb Deutschlands), Alters (> 72 J.), der Bearbeitungszeit (< 10 Minuten) oder einer anderen Profession (als ÄrztInnen/PT beziehungsweise Studierende der beiden Fächer) gefiltert.
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Erhebungsinstrumente
Die Erfassung von Arbeitsstress erfolgte mit der „Effort-Reward-Imbalance-Scale [6], [22]. Diese erfasst die Komponenten Effort (mit insgesamt 6 Items), Reward (mit 10 Items) und Overcommitment (mit 8 Items). Der Quotient aus Effort und Reward um die Itemanzahl korrigiert liefert das ERI-Ratio als Maß für das Erleben von Gratifikationskrisen. Zufriedenstellende Werte wurden für die einzelnen Komponenten von Effort und Reward berechnet (Cronbachs α ≥ 0,72).
Die MS wurden mittels des Young-Schema-Fragebogens in seiner revidierten Form (YSQ-S3R) erfasst [20]. Der YSQ-S3R fragt 90 Items ab, welche den 18 MS zuzuordnen sind. Jeweils 5 Items gehören zu einem Schema. Für jedes MS lassen sich Summenwerte im Bereich von 6 bis 30 bilden, gemäß der Antwortskala von 1 = völlig unzutreffend bis 6 = genau zutreffend. Die Psychometrische Qualität der deutschen Version wurde für brauchbar eingeschätzt [23]. Die interne Konsistenz lag mit α ≥ 0,70 in einem zufriedenstellenden Bereich.
Um mentale Gesundheit zu messen, wurde der Patient Health Questionnaire 4 (PHQ-4) [24] eingesetzt. Dieser erfasst mit je 2 Items sowohl depressive als auch Angstsymptome. Die interne Konsistenz lag mit α = 0,78 genauso hoch wie in der Validierungsstudie [24], [25].
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Statistische Analysen
Neben deskriptiven Analysen wurden Zusammenhänge zwischen einzelnen Parametern mit der Korrelationsanalyse nach Bravais-Pearson ermittelt. Um Unterschiede zwischen Gruppen zu ermitteln, wurden t-Tests durchgeführt. Aufgrund der Vielzahl an t-Tests erfolgte eine Alpha-Adjustierung nach der Bonferroni-Holm-Methode [26]. Für die Mediationsanalyse wurde mit dem Makro-„Process“ nach Steven Hayes [27] gearbeitet. Das Bootstrapping betrug N = 5000. Für die Ergebnisse legte man ein Signifikanzniveau von 1 % (p ≤ 0,01) und eine Effektstärke von mindestens mittlerer Ausprägung (Cohen’s d ≥ |0,5|) fest, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse bereitzustellen. Potenzielle Einflüsse durch andere Variablen wie Geschlecht oder Alter wurden bei den Analysen kontrolliert. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm IBM SPSS 26 [28].
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Ergebnisse
Deskriptive Ergebnisse
Die Stichprobe bestand aus N = 571 Teilnehmenden. Das Alter lag bei 21–70 Jahren und betrug im Mittel 36,28 J. (SD = 11,59 J.). Mit N = 471 (82,49 %) machten Frauen den Großteil der Stichprobe aus. Über 50 % der Befragten gaben an, im süddeutschen Raum tätig zu sein. Hinsichtlich der Profession dominierte mit N = 303 (53,07 %) die Gruppe der psychologischen PsychotherapeutInnen. [ Tab. 2 ] zeigt die wichtigsten demografischen Angaben zur vorliegenden Stichprobe.
41,5 % der Befragten erlebten Arbeitsstress in Form des ERI-Modells (ERI-Ratio > 1). 19,27 % bzw. 14,89 % berichteten von mentalen Belastungen im Sinne depressiver bzw. Angstsymptome (PHQ). Zu den am stärksten ausgeprägten MS und mit Werten über die Hälfte der maximal möglichen Ausprägungen zählten:
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„Unerbittliche Ansprüche“ mit einem mittleren Summenwert von M = 18,24 (SD = 5,50)
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„Selbstaufopferung“ (M = 17,20, SD = 4,87) und
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„Bestrafungsneigung“ (M = 15,04, SD = 4,16).
Ein Überblick über die mittleren Schemaausprägungen zeigt [ Abb. 1 ].


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Berufsgruppenunterschiede
Hinsichtlich der beiden Berufsgruppen ÄrztInnen und PsychologInnen unterschieden sich diese relevant in den MS „Misstrauen/Missbrauch“ (t (330,16) = 5,80; p < 0,01; Cohen’s d = 0,55) und „Bestrafungsneigung“ (t (569) = 7,16; p < 0,01; Cohen’s d = 0,62). ÄrztInnen erzielten jeweils höhere Ausprägungen im MS Misstrauen (M = 12,63; SD = 5,29) und im MS Bestrafungsneigung (M = 16,64; SD = 4,20) als Psychologen (Misstrauen, M = 10,20; SD = 3,86, beziehungsweise Bestrafungsneigung, M = 14,15; SD = 3,87).
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Korrelative Zusammenhänge
Mittelstarke, korrelative Zusammenhänge zwischen Arbeitsstress im Sinne des ERI-Ratio und mentaler Belastung ließen sich identifizieren. ERI korrelierte mit r = 0,37, p < 0,01 signifikant positiv mit der Gesamtskala des PHQ beziehungsweise mit den Unterskalen zu Depression (r = 0,34, p < 0,01) und Angst (r = 0,32, p < 0,01).
MS korrelierten ebenfalls signifikant positiv mit dem ERI. Die stärksten korrelativen Zusammenhänge fanden sich zwischen ERI und den MS „Misstrauen/Missbrauch (r = 0,33, p < 0,01) beziehungsweise „Pessimismus/Negatives hervorheben“ (r = 0,32, p < 0,01). Je stärker die Ausprägung in den genannten MS, umso höher war das Erleben von Arbeitsstress.
Hinsichtlich der mentalen Gesundheit konnten signifikante, korrelative Zusammenhänge auf mittlerem bis hohem Niveau konstatiert werden. Die Gesamtskala des PHQ korrelierte am stärksten mit „Pessimismus/Negatives hervorheben“ (r = 0,51, p < 0,01) und „Verlassenheit/Instabilität“ (r = 0,47, p < 0,01). Je höher die Ausprägung in diesen MS, umso stärker war die mentale Belastung.
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Mediationsanalyse
Hinsichtlich des Einflusses der Beziehung von Arbeitsstress und mentaler Gesundheit wurden die beiden MS „Pessimismus/Negatives hervorheben“ und „Verlassenheit/Instabilität“ als Mediatoren herangezogen. Im ersten Schritt ließ sich ein signifikanter Effekt von ERI auf die mentale Belastung mit B = 2,75; p < 0,01 feststellen. Nach Aufnahme des Mediators „Verlassenheit/Instabilität“ in das Modell, sagte ERI diesen mit B = 3,40; p < 0,01 signifikant vorher. Dieser sagte wiederum mentale Gesundheit mit B = 0,13; p < 0,01 signifikant vorher. Auch der Mediator „Negatives Hervorheben/Pessimismus“ wurde signifikant durch das ERI-Ratio vorhergesagt (B = 5,59; p < 0,01). Das MS sagte ebenfalls mentale Gesundheit signifikant vorher (B = 0,13; p < 0,01). Der Einfluss des ERI auf die mentale Gesundheit blieb mit B = 1,61; p < 0,01 signifikant, sodass der Einfluss der MS als partiell angesehen wird. Der totale indirekte Effekt lag bei B = 1,14. Der Anteil an aufgeklärter Varianz betrug R² = 0,37. Nach Aufnahme der Mediatoren in das Modell verblieben 58,55 % des ursprünglichen Einflusses des ERI auf mentale Gesundheit (PHQ) erhalten. Die restlichen 41,45 % wurden auf die Mediatoren als intrinsische Faktoren zurückgeführt. [ Abb. 2 ] zeigt die Mediationsanalyse zusammenfassend mit den unstandardisierten Koeffizienten.


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Diskussion
Die dargestellte Untersuchung zeigt, dass ÄrztInnen und PT sowie Studierende dieser Fachrichtungen im deutschsprachigen Raum durch das Erleben von Arbeitsstress belastet sind. Auch das Erleben von mentalen Belastungen wurden konstatiert. Zusammenhänge zwischen Arbeitsstress und mentaler Gesundheit (im mittelstarken Bereich) wurden repliziert, wenngleich die Zusammenhänge schwächer ausfielen als in vergleichbaren Untersuchungen [29]. Dennoch betont dies die Relevanz bzw. den Handlungsbedarf im deutschsprachigen Gesundheitswesen. Die dargestellte Mediationsanalyse stellte einen partiellen Einfluss intrinsischer Faktoren in Form der MS auf den Einfluss von Arbeitsstress und mentaler Gesundheit dar. Dies untermauert das Zusammenspiel extrinsischer und intrinsischer Faktoren bei der Entstehung von mentalen Belastungen im Sinne des Stress-Vulnerabilitäts-Modells [8] und sollte auch zukünftig mehr Berücksichtigung finden. Insbesondere vor dem Hintergrund der finanziellen Situation des Gesundheitswesens erscheint es bedeutsam, neben den extrinsischen Faktoren auch auf die intrinsischen Faktoren einzugehen. Da höhere Ausprägungen in MS die psychische Vulnerabilität erhöhen, fühlen Betroffene sich durch die Anforderungen im Arbeitskontext (Effort) schneller überfordert. Dies führt zu einem schnelleren Erleben von Gratifikationskrisen als bei Personen mit geringeren Ausprägungen. Dementsprechend könnten Programme, welche auch die intrinsischen Faktoren ansprechen, nachhaltig und mitunter auch präventiv wirken und die Arbeitsfähigkeit der genannten Berufsgruppen sicherstellen.
Hinsichtlich der Ausprägungen der MS lässt sich festhalten, dass bei den genannten Berufsgruppen die am stärksten ausgeprägten MS „Unerbittliche Ansprüche“, „Selbstaufopferung und „Bestrafungsneigung“ waren. Diese zählen zu den konditionalen, bedingten Schemata [15], [19]. Im Vergleich mit einer Untersuchung an schweizerischen PT im Rahmen einer Masterarbeit von 2012 [30] wurden in der vorliegenden Untersuchung deutlich höhere Ausprägungen über fast alle maladaptiven Schemata konstatiert. Eine mögliche Erklärung hierfür wäre, dass in der vorliegenden Studie nicht nur PsychotherapeutInnen, sondern auch ÄrztInnen untersucht wurden.
Die stärksten Assoziationen im Kontext von Arbeitsstress zeigten sich jedoch bei den MS „Misstrauen/Missbrauch“ und „Negatives hervorheben/Pessimismus“. In Bezug auf mentale Belastung (PHQ) waren es ebenfalls „Negatives hervorheben/Pessimismus“ und „Verlassenheit/Instabilität“. Nicht die am stärksten ausgeprägten MS waren somit hauptverantwortlich für das Erleben von Arbeitsstress oder mentale Belastungen.
Das MS „Negatives hervorheben/Pessimismus“ könnte unter anderem übertriebene Unruhe, Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, Versagens- oder existenzielle Ängste, aber auch Verleugnung/Ausblenden unangenehmer Erfahrungen oder Konflikte nach sich ziehen. „Verlassenheit/Instabilität“ stellt, genauso wie „Misstrauen/Missbrauch“, ein früh entstandenes, unkonditionales Schema dar [15], [19]. Es kann zahlreiche dysfunktionale Verhaltensmuster im beruflichen Kontext, wie z. B. die Entwicklung einer Einzelkämpferrolle (Bewältigungsstrategie der Erduldung) oder übertriebene Erwartungen an Kollegen/Vorgesetzte (Bewältigungsstrategie der Überkompensation), nach sich ziehen und damit zur eigenen Überlastung oder auch zu wiederholter Frustration bei den Betroffenen führen.
Hinsichtlich der Unterschiede wurde festgestellt, dass ÄrztInnen tendenziell misstrauischer waren, was beispielsweise stärkere Beziehungsvermeidung (Bewältigungsstrategie der Vermeidung) oder erhöhtes Aufopferungsverhalten im Sinne von sich ausnutzen lassen (Bewältigungsstrategie der Erduldung) nach sich ziehen kann. Dies kann als problematisch in Bezug auf die ärztliche Tätigkeit angesehen werden, da mit dem MS ebenfalls stärkere Assoziationen zu erlebtem Arbeitsstress (ERI) festgestellt wurden. Damit assoziierte Bewältigungsmechanismen können demnach langfristig zu Problemen am Arbeitsplatz und zum Stresserleben führen. Auch wurden höhere Ausprägungen im MS „Bestrafungsneigung“ bei ÄrztInnen erzielt. Das Schema könnte bei den Betroffenen bewirken, intoleranter gegenüber eigenen Fehlern und Schwächen zu sein (Bewältigungsstrategie der Erduldung) [19]. Dies könnte in der Folge zu vermehrter Verausgabung und Erschöpfung führen.
Die dargestellten Möglichkeiten geben Raum im präventiven Bereich, kostengünstige Maßnahmen zu ergreifen. Das Einfordern von regelmäßigem Feedback durch die Mitarbeitenden und mehr Einbezug in Entscheidungsprozesse würde mitunter Verhaltensexzessen im Bereich „Negatives Hervorheben/Pessimismus“ entgegenwirken. Kollegialer Austausch von Selbstfürsorgestrategien im Rahmen regelmäßiger Super-/Intervision könnte Motiven der „Selbstaufopferung“ entgegenwirken. „Unerbittliche Ansprüche“ könnten mitunter durch ein Monitoring durch Vorgesetzte mit regelmäßigen Rückmeldungen über Positives im Alltag und klar geforderte Arbeits- und Zeitbegrenzungen reduziert werden.
Auf Interventionsebene scheint die Differenzierung der MS zwischen unkonditionalen, bedingungslosen MS und konditionalen MS lohnenswert [15], [19]. Die unkonditionalen MS „Misstrauen/Missbrauch“ und „Verlassenheit/Instabilität“ resultieren aus einer Frustration des Bindungsbedürfnisses [15], [19] und waren besonders mit Arbeitsstress (ERI) beziehungsweise mentaler Belastung (PHQ) assoziiert. Die am stärksten ausgeprägten MS „Unerbittliche Ansprüche“, „Selbstaufopferung und „Bestrafungsneigung“ sowie ebenfalls stärker mit Arbeitsstress und mentaler Belastung assoziierte MS „Negatives Hervorheben/Pessimismus“ gehören hingegen zu den konditionalen MS. Diese könnten als Bewältigungsreaktionen verstanden werden, um die unkonditionalen MS abzuschwächen bzw. zu kompensieren. So könnte beispielsweise „Selbstaufopferung“ als Versuch verstanden werden, „Verlassenheit/Instabilität“ abzumildern. Gleichzeitig kann dies aufgrund der damit verbundenen fehlenden Selbstfürsorge in der Folge zu Überforderung, fehlender Regeneration und mentaler Belastung beitragen. In der Behandlung Betroffener sollte man demnach auf ein nachvollziehbares Erklärungsmodell mit der Beachtung der grundlegend frustrierten Bedürfnisse und damit assoziierter MS achten. So könnten therapeutische Erfolge auch langfristig abgesichert bzw. die Rückfallwahrscheinlichkeit gemindert werden.
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Limitationen
Einschränkungen hinsichtlich der Aussagekraft der Ergebnisse ergeben sich einerseits aufgrund der fehlenden Repräsentativität der Stichprobe, was z. B. an dem deutlich höheren Frauenanteil erkennbar ist. Daher sollten die Befunde an einer repräsentativeren Stichprobe repliziert werden, um allgemein gültigere Aussagen treffen zu können. Auch weitere Ausdifferenzierungen hinsichtlich der Facharztgruppen wären erstrebenswert. Womöglich könnten die Ergebnisse auch aufgrund des Zeitpunktes verzerrt sein. Auch der Umstand, dass ein relevanter Anteil Studierende waren, ist hervorzuheben. Einerseits bleibt unklar, ob befragte Studierende auch den Weg als ÄrztInnen beziehungsweise PT im Gesundheitswesen gehen werden. Andererseits ist die Bewertung der beruflichen Belastungen dieser Gruppe schwierig, da davon auszugehen ist, dass ein relevanter Anteil nicht oder nur in geringem Maße inhaltliche Aufgaben erfüllt, wie die ausgebildeten FachärztInnen oder PsychotherapeutInnen. Die Erhebung fand 2020 zeitgleich mit den ersten Wellen der COVID-19-Pandemie statt, welche nochmals zusätzliche Anforderungen und Herausforderungen an die erwähnten Zielgruppen stellte. Die Belastungsausprägungen sind mit Erhebungen zur gleichen Zeit vergleichbar hoch [31]. Im Online-Design fehlt die Kontrollierbarkeit, sodass unklar bleibt, wie zuverlässig und aufmerksam Teilnehmende die Items beantworteten [32]. Mit dem Modell der MS existiert ein praxisnahes Konzept, welches aus Beobachtungen von Young konzipiert wurde [15], [19]. Die einzelnen MS als solche weisen jedoch auch Überschneidungen auf und sind nicht voneinander absolut trennscharf [23], [33], [34], [35], was die Wichtigkeit der inhaltlichen Betrachtung hervorhebt und zur Vorsicht bei der Interpretation statistischer Analysen aufruft. Wie an der Literaturrecherche [36] ersichtlich, existieren darüber hinaus bislang wenige bis keine Vorbefunde zu den dargestellten Fragestellungen. Die im Einzelnen aufgezeigten Ergebnisse sind daher als explorativ anzusehen und weitere Untersuchungen zur Überprüfung der Befunde erscheinen notwendig.
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Beruflicher Stress bei ÄrztInnen/PT hat Folgen für die eigene Gesundheit.
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MS mediieren den Einfluss von Arbeitsstress auf mentale Gesundheit partiell.
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ÄrztInnen zeigen tendenziell höhere Ausprägungen in den MS „Misstrauen/Missbrauch“ und „Bestrafungsneigung“ als psychologische KollegInnen.
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Zu den am stärksten ausgebildeten MS zählen „Selbstaufopferung“, „Unerbittliche Standards“ und „Bestrafungsneigung“.
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Nicht die am stärksten ausgeprägten MS waren hauptverantwortlich für das Erleben von Arbeitsstress oder mentale Belastungen, sondern „Verlassenheit/Instabilität“, „Pessimismus/Negatives hervorheben“ und „Misstrauen/Missbrauch“.
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In der wissenschaftlichen Untersuchung des Zusammenwirkens extrinsischer und intrinsischer Faktoren läge die Chance, passgenaue verhaltenspräventive Maßnahmen für diese systemrelevanten Berufsgruppen zu entwickeln.
Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen wurden mit Zustimmung der zuständigen Ethik-Kommission, im Einklang mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durchgeführt. Die Ethikkommission der Universität Ulm bestätigte vor Datenerhebung, dass kein Ethikvotum notwendig sei, da es sich um eine anonyme Befragung per Selbstauskunft handle. Alle Teilnehmenden bestätigten durch Anklicken eines Buttons die freiwillige Teilnahme und gaben damit ihr Einverständnis für die Datenverarbeitung.
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Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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13 February 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
-
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