Zusammenfassung
Patienten mit chronischer Nierenkrankheit (CKD: „chronic kidney disease“) weisen umfassende
Veränderungen im Elektrolyt- und Hormonhaushalt des Körpers auf. Diese bedingen ein
erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, die wiederum führend die Morbidität
und die Mortalität der Patienten beeinflussen. Eine hohe Koinzidenz von CKD und manifesten
kardiovaskulären Erkrankungen erfordert gehäuft eine invasive Gefäßdiagnostik bei
Patienten mit CKD. Die Betroffenen zeigen hierbei besondere Aspekte bezüglich der
Gefäßzugänge sowie der Beckengefäß- und Koronaranatomie. Sie müssen deshalb in einem
Kontext, der überdurchschnittlich oft komplexe Gefäßerkrankungen und anspruchsvolle
Koronarinterventionen erfordert, so nephroprotektiv wie möglich untersucht werden.
Aus koronarinterventioneller Sicht stehen inzwischen verschiedene effektive technische
Hilfsmittel zur Verfügung, um kalzifizierte und komplexe Läsionen erfolgreich zu behandeln.
Gleichzeitig muss durch technische und operative Maßnahmen die Belastung mit iodhaltigen
Kontrastmitteln in diesem Patientenkollektiv zur Meidung einer kontrastmittelinduzierten
akuten Nierenschädigung möglichst geringgehalten werden. Dieser Artikel soll einen
Überblick über den aktuellen Stand der Thematik geben.