ZUSAMMENFASSUNG
Patienten mit einer chronischen Nierenkrankheit (CKD: „chronic kidney disease“) weisen
eine hohe kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität auf. Auf traditionelle Risikofaktoren
der Atherosklerose zielende Strategien, die in der Allgemeinbevölkerung erfolgreich
sind, erbringen jedoch bei schwerer CKD keinen eindeutigen Benefit. Daher haben Präventionsstrategien
bei CKD lange auf nichttraditionelle Risikofaktoren fokussiert – insbesondere auf
Komponenten der CKD-assoziierten Mineral- und Knochenstörungen (CKD-MBD: „chronic
kidney disease – mineral and bone disorder“). Allerdings ist die Evidenz für eine
kardiovaskuläre Risikoreduktion durch die Therapie der CKD-MBD begrenzt. Jenseits
der CKD-MBD sind nun mit SGLT-2-Inhibitor (SGLT-2: „sodium-glucose linked transporter
2“), GLP-1-Analoga (GLP-1: „glucagon-like peptide-1“) und nichtsteroidalem Mineralo-Kortikoid-Rezeptor-Antagonist
Pharmaka verfügbar, die in Phase-III-Studien eine klare kardiovaskuläre Risikoreduktion
erlaubt haben und zudem bei nichtdialysepflichtiger CKD nephroprotektiv sind. Daher
sollten nun Therapiestrategien der CKD-MBD kritisch reevaluiert werden.