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DOI: 10.1055/a-2408-2222
Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es ist uns eine Freude, Ihnen am Ende eines ereignisreichen Jahres mit der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan erneut eine Fülle von Themen und bemerkenswerten Publikationen vorstellen zu können, die wir für Sie ausgewählt, referiert und kommentiert haben.
Im Diskussionsteil setzen wir uns mit minimalinvasiven Techniken der Ringbandspaltung auseinander. Vorgestellt wird eine Arbeit, in der über die Ergebnisse von mehr als 2000 endoskopischen Spaltungen berichtet wird. In einer zweiten Publikation wurden die klinischen Ergebnisse von perkutanen und offenen Ringbandspaltungen anhand einer Meta-Analyse verglichen. Die endoskopische Technik führt offensichtlich zu reproduzierbar guten Ergebnissen, ist aber technisch und finanziell aufwändig. Dagegen kann durch die perkutane Spaltung eine schnelle Schmerzfreiheit und Funktionswiederherstellung erreicht werden. Eine weitere Arbeit beschäftigt sich mit der Resektion des ulnaren Zügels der oberflächlichen Beugesehne als Alternative zur A1-Ringbandspaltung. Obwohl die französischen Autoren die beiden Methoden als gleichwertig betrachten, sollte die Zügelresektion eher als Rückzugsmöglichkeit gesehen werden. Bei der konservativen Therapie der Rhizarthrose kommen Kortisoninjektionen weiterhin zum Einsatz. Anhand einer systematischen Übersichtsarbeit zu randomisierten Studien wurden intraartikuläre Injektionen von Kortison und anderen Substanzen verglichen. Für keine Methode wurde ein Vorteil gefunden und auch aus Expertensicht sind solche Injektionen kritisch zu sehen. Bei vielen Patienten kommt es nach Skaphoidrekonstruktion mit einem vaskularisierten Radiusspan zu heterotopen Verkalkungen am Gefäßstiel, in einer aktuellen Studie sogar bei mehr als der Hälfte der Fälle. Unser Kommentar beleuchtet die möglichen Ursachen und gibt Empfehlungen zur Vermeidung dieser bewegungseinschränkenden Komplikation. In einer großen Fallserie wurden die Ergebnisse verschiedener operativer Techniken zur Behandlung der Epicondylitis humeri radialis verglichen. Im zugehörigen Kommentar werden die Bedeutung der MRT-Diagnostik und Rolle der konservativen Therapie betont sowie erfolgversprechende operative Konzepte beleuchtet.
Im Aktuell-Teil dieser Ausgabe finden Sie drei Publikationen, die sich mit der nichtoperativen Behandlung der Tendovaginitis stenosans de Quervain beschäftigen und die positiven Ergebnisse von Kortisoninjektionen und Stoßwellentherapie hervorherheben. Hier lesen Sie außerdem, dass psychiatrische Erkrankungen die Heilung von Skaphoidfrakturen negativ beeinflussen, ob Augmented Reality die Ergebnisse von Korrekturosteotomien am Unterarm verbessert, was die Risikofaktoren für eine Tenolyse nach Beugesehnenrekonstruktion sind und viele weitere interessante Zusammenfassungen zu aktuellen Studien. Und wie stets möchten wir Ihnen auch unsere CME-Beiträge empfehlen, diesmal mit praxisrelevanten Informationen und Handlungsempfehlungen zur konservativen Behandlung von Finger- und Metakarpalfrakturen sowie zur Defektrekonstruktion an Hand und Unterarm mit gestielten Lappenplastiken.
Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.
Mit herzlichen Grüßen, Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier




Publication History
Article published online:
09 December 2024
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