Zahnmedizin up2date 2025; 19(01): 21-35
DOI: 10.1055/a-2343-1109
Implantologie

Apikale Implantatosteolysen- Ursachen und Therapien

Julian Lohmann
,
Thomas Weischer
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Apikale Implantatosteolysen sind radiotransluzente Bereiche, die den Apex von Implantaten umgeben können, während der koronale Anteil eine regelrechte Verbindung zum Knochen aufweist. Infektionen des Implantatapex durch eine bestehende apikale Parodontitis eines Nachbarzahnes und vorbestehende bakterielle Kontamination des Implantatbettes sind häufige Ursachen apikaler Implantatosteolysen. Die Inzidenzen werden je nach Studie zwischen 0,26% und 20% angegeben, die jeweiligen Therapien richten sich nach der Ursache und reichen von konservativer Verlaufskontrolle, endodontischer Behandlung der Nachbarzähne, der apikalen Chirurgie am Implantat mit oder ohne Resektion der Implantatspitze bis hin zur Explantation. Die Anwendung vorhandener Therapiemaßnahmen hat gute Implantatüberlebensraten zur Folge.

Kernaussagen
  • Apikale Implantatosteolysen (IPL) sind selten auftretende Erkrankungen an Implantaten, die in aktiver symptomatischer und inaktiver Form auftreten können.

  • Symptome treten meist in Form von Schwellung, Schmerzen oder/und Fistelbildung auf, wobei der Entstehungszeitpunkt nach erfolgter Implantation zwischen einigen Tagen und Wochen bis hin zu mehreren Jahren variiert.

  • Dies ist mitunter abhängig von der Ursache der IPL, die oftmals durch Pulpennekrose an einem dem Implantat benachbarten Zahn entstehen kann, wenn die periradikuläre Osteolyse sich auf den Implantatapex ausbreitet. Als eine weitere häufigere mögliche Ursache für die Entstehung von IPL werden verbliebene Bakterien in der Regio der Implantation vermutet, wenn dort zuvor ein Zahn mit apikaler Beherdung entfernt wurde. Diese könnten dann durch die Implantation reaktiviert werden und somit zur Ausbildung einer IPL beitragen.

  • Als Therapiemaßnahmen können eine Wurzelkanalbehandlung des Nachbarzahnes zur Ausheilung der IPL führen, aber auch chirurgische Maßnahmen in Form von chirurgischem Débridement mit oder ohne GBR am Implantatapex, die Apektomie am Implantat und mitunter auch des Nachbarzahnes oder die Explantation des Implantats sind in der Literatur beschrieben.

  • Hinsichtlich bestehender apikaler Pathologien am zu extrahierenden Zahn wird die ausgiebige Kürettage der Alveolen auch unter Zuhilfenahme chemischer Desinfektion empfohlen.



Publication History

Article published online:
06 February 2025

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