KJP up2date 2025; 02(01): 65-84
DOI: 10.1055/a-2339-1942
Familie, Schule und Gesellschaft

Jeder Schultag zählt – Schulabsentismus bei psychischen Erkrankungen

Volker Reissner
,
Ulrike Bowi
,
Martin Knollmann
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Schüler, die von der Schule fernbleiben, zeigen dieses Verhalten aus verschiedenen Gründen. Diese finden sich in den individuellen Lebensbereichen und in komplexen psychosozialen Faktoren. Schulabsentismus geht nicht selten mit psychischen Störungen einher und ist ein sich entwickelnder Prozess. Deshalb gilt es, eine Chronifizierung durch frühe multidisziplinäre Interventionen zu vermeiden. Ziel ist die Reintegration in die Heimatschule.

Kernaussagen
  • Jeder Schultag zählt – unabhängig davon, ob entschuldigtes oder unentschuldigtes Fehlen vorliegt.

  • Schulabsentismus geht nicht selten mit psychischen Störungen einher und ist ein sich entwickelnder Prozess.

  • Chronifizierung vermeiden, d.h. Diagnostik und Therapie so früh wie möglich!

  • Schulabsentismus kann eingeteilt werden gemäß dem relativen Anteil von Gesamtfehltagen pro Schulhalbjahr – leicht: 0 bis ≤5%, mittel: >5% und < 10%, schwer: ≥10%.

  • Die Behandlung fokussiert auf die psychische Störung und die Schulreintegration.

  • Ein fortgesetztes Fehlzeitenmonitoring stellt die Basis der Behandlung dar.

  • Bei mittel- bis schwergradigem Absentismus ist die abgestimmte Therapie im Netzwerk Schule und Hilfesystem notwendig.

  • Etwa 60–80% der Patienten können erfolgreich in die Schule reintegriert werden.



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Article published online:
27 January 2025

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