Radiologie up2date 2024; 24(03): 225-244
DOI: 10.1055/a-2297-0633
Brustbildgebung/Mammografie

Prätherapeutisches lokales MR-Staging bei Mammakarzinom – was will der Kliniker von mir wissen?

Pretherapeutic local MR staging in breast cancer – What does the clinician want to know from me?
Uwe Fischer
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Mit der höchsten Sensitivität für invasive Karzinome und DCIS liefert die Mamma-MRT beim lokalen prätherapeutischen Staging über die Mammografie und die Mammasonografie hinaus Informationen zur exakten Tumorausdehnung, Multifokalität, Multizentrizität und zu potenziellen Befunden in der kontralateralen Brust. Repräsentative Befundkonstellationen werden in diesem Beitrag illustriert.

Abstract

Compared to all other examination methods, breast MRI has the highest sensitivity for the detection of invasive carcinomas, but also for DCIS. In the context of local pre-therapeutic staging, MRI is superior to mammography, tomosynthesis and breast ultrasound according to exact extent of the tumor, EIC, multifocality, multicentricity, and potential findings in the contralateral breast. The use of high-quality MR protocols, and the option of performing MR-guided interventions are, however, important to achieve excellent results. Representative constellations of findings are discussed and illustrated in this article.

Kernaussagen
  • Die Mamma-MRT ist der Mammografie und der Sonografie in Bezug auf Informationen zu Tumorlokalisation, ‑größe, ‑anzahl und ‑verteilung deutlich überlegen.

  • Der Einsatz der Mamma-MRT setzt voraus, dass Optionen zur Durchführung MR-gesteuerter Interventionen im eigenen Institut oder aber innerhalb praktikabler Netzwerke bestehen.

  • Für die prätherapeutische Befundung sind an der ipsilateralen Brust Tumorgröße und ‑lage, EIC, Multifokalität und Multizentrizität wichtige Kriterien, an der kontralateralen Brust ein eventueller Tumornachweis. Informationen über Größe und Form der regionären Lymphknoten können im Einzelfall von Bedeutung sein.

  • Bezüglich der Lage des Tumors sind sein Abstand zur Rückfläche des Brustwarzen-Areola-Komplexes, eine eventuelle Infiltration der Pektoralisfaszie und seine Beziehung zur Kutis wichtig.

  • EIC („Extensive Intraductal Component“) sind DCIS in unmittelbarer Umgebung des Indextumors. Sie sind die Hauptursache für spätere In-Brust-Rezidive.

  • Unter Multifokalität werden weitere invasive Tumoren in derselben Brust verstanden, sofern Manifestationen innerhalb eines Segmentes oder eines Quadranten nachweisbar sind. Multizentrizität bezeichnet weitere invasive Tumoren in derselben Brust, sofern sämtliche Manifestationen außerhalb des Segmentes oder Quadranten, in dem sich der Indextumor befindet, nachweisbar sind.



Publication History

Article published online:
20 September 2024

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