Reisemedizin up2date 2025; 02(01): 33-51
DOI: 10.1055/a-2295-9940
Infektionskrankheiten

Chikungunya

Tomas Jelinek
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Das Chikungunya-Virus ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet und verursacht immer wieder überregionale Ausbrüche des Chikungunya-Fiebers. Der Klimawandel und die Globalisierung von Handel und Reisen haben zu einer Ausweitung des Lebensraums der Überträgermücke geführt. Eine antivirale Behandlung gibt es nicht. Deshalb sind Überwachung und Vektorkontrolle unerlässlich, um ein erneutes Auftreten und Epidemien zu verhindern.

Kernaussagen
  • Chikungunya ist eine arbovirale Infektionskrankheit, die von Aedes-Mücken auf den Menschen übertragen wird.

  • Das Chikungunya-Virus gehört zur Gattung Alphaviren und umfasst 4 Linien mit unterschiedlicher Infektiosität und Pathogenität. Es besteht jedoch eine Kreuzimmunität.

  • Chikungunya tritt in teilweise massiven Ausbrüchen auf, die nicht vorhersehbar sind, und stellt dann erhebliche Herausforderungen für das Gesundheitswesen dar. Dies erfordert die Schulung von medizinischem Personal und die Stärkung der Surveillance-Systeme zur frühzeitigen Erkennung von Ausbrüchen.

  • Patienten mit Chikungunya präsentieren sich mit einem Krankheitsbild, das zu Beginn nahezu identisch mit Dengue-Fieber ist. Im Verlauf dominieren Gelenkschmerzen, die schwer verlaufen und lang anhalten können. Eine wichtige Komplikation ist die Post-Chikungunya-Arthritis.

  • Die Diagnose von Chikungunya erfordert serologische oder molekulare Tests, einschließlich PCR und Antikörpernachweis, insbesondere während der akuten Phase der Krankheit.

  • Eine frühe Diagnose und eine angemessene Behandlung sind entscheidend, um die Komplikationen bei Chikungunya zu beherrschen. Dazu sind die Entwicklung von neuen Testverfahren zum Antigennachweis und die Erprobung therapeutischer Ansätze notwendig.

  • Die Behandlung von Chikungunya ist in erster Linie symptomatisch. Vor allem die effektive Schmerztherapie steht dabei im Vordergrund.

  • Präventive Maßnahmen sind von großer Bedeutung und umfassen die Reduzierung von Brutstätten für Aedes-Mücken, Insektenschutzmittel und den Einsatz von Impfstoffen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. Februar 2025

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