PSYCH up2date 2025; 19(04): 333-347
DOI: 10.1055/a-2249-1886
Störungsübergreifende Themen und Methoden

Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie: Herausforderungen in sich verändernden Zeiten

Meryam Schouler-Ocak
,
Iris T. Graef-Calliess
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Die interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie befasst sich mit ethnischen und kulturellen Aspekten psychischer Gesundheit und Krankheit. In Deutschland hat knapp jede 3. Person eine Migrationsgeschichte. Migranten und Geflüchtete sind vielen Risiko- und Belastungsfaktoren ausgesetzt und müssen zahlreiche Barrieren überwinden, obwohl sie stärker von psychischen Störungen betroffen sind. Dieser Beitrag möchte sensibilisieren und den Zugang erleichtern.

Kernaussagen
  • Mit Zunahme von Konflikten weltweit nimmt auch die Zahl von Personen mit Migrations- und Fluchtgeschichte zu, die zahlreichen Risiko- und Belastungsfaktoren ausgesetzt sind.

  • Sie sind häufiger von Diskriminierung und sozialem Ausschluss sowie „Social Defeat“ betroffen.

  • Die Psychopathologie eines Individuums wird maßgeblich durch das kulturelle Umfeld geprägt, in dem es sich entwickelt.

  • Die Prävalenzen für psychische Störungen sind bei Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte oftmals höher als in der einheimischen Bevölkerung.

  • Personen mit Migrationsgeschichte sind mit zahlreichen Barrieren zum Gesundheitssystem konfrontiert.

  • Interkulturelle Kompetenz und Interkulturelle Öffnung sind Konzepte zur Überwindung der Zugangsbarrieren und besseren Integration von Personen mit Migrations- und Fluchtgeschichte.



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Article published online:
18 July 2025

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