Pädiatrie up2date 2025; 20(01): 53-74
DOI: 10.1055/a-2218-5434
mmunologie/Rheumatologie

Systemische Autoimmunerkrankungen bei Kindern

Dirk Föll
,

Autoimmunerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen können mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität verbunden sein. Obgleich einzelne Autoimmunerkrankungen selten vorkommen, sind sie in der Gesamtheit häufig. Autoimmunerkrankungen bedeuten große diagnostische und therapeutische Herausforderungen. Bei der Therapie zeigt sich ein Trend weg von der breiten Immunsuppression und hin zu einer möglichst gezielten Immunmodulation.

Kernaussagen
  • Autoimmunität beruht auf einem Toleranzverlust gegenüber körpereigenen Strukturen und kann, muss aber nicht, ernsthafte Erkrankungen auslösen.

  • Autoimmunerkrankungen gehen mit erheblicher Morbidität und gesteigerter Mortalität einher; ihre Prävalenz ist in Industrienationen zuletzt ansteigend.

  • Bei sehr frühem Krankheitsbeginn, schweren oder atypischen Verläufen, multiplen Autoimmunerkrankungen, positiver Familienanamnese, begleitendem Immundefekt und/oder Konsanguinität zwischen den Eltern des Kindes sollte eine genetische Ursache und/oder eine übergeordnete Immundysregulation erwogen werden.

  • Die Diagnose von Autoimmunerkrankungen ist oft schwierig und erfordert eine Kombination aus klinischen und Laborbefunden. Autoantikörper können hilfreich sein, sind aber allein nicht ausreichend für die Diagnosestellung.

  • Die Therapieansätze verlagern sich zunehmend von einer breiten Immunsuppression hin zu einer gezielten Immunmodulation, was die Behandlungseffizienz verbessert und Nebenwirkungen reduziert.

  • Das Ziel der Therapie ist mittlerweile das Erreichen einer vollständigen Auflösung von Krankheitsaktivität (Remission), was mittels zielgerichteter Therapie erreicht werden kann.



Publication History

Article published online:
17 March 2025

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