Geriatrie up2date 2024; 06(01): 53-67
DOI: 10.1055/a-2203-0527
Neurologie und Psychiatrie

Psychische Störungen im Alter und ihre psychotherapeutische Behandlung

Myriam Verena Thoma
,
Aileen N. Salas Castillo
,
Andreas Maerker
Preview

In den westlichen Ländern nimmt zwar der Anteil von älteren und hochbetagten Menschen aufgrund der verbesserten medizinischen Versorgung stetig zu, jedoch existiert vergleichsweise wenig Wissen über psychische Störungen im Alter. Der Beitrag gibt einen Überblick über die häufigsten psychischen Störungen im Alter, inklusive deren klinische Präsentation und psychotherapeutische Behandlung, mit Fokus auf verhaltenstherapeutischen Ansätzen.

Kernaussagen
  • Verhaltenstherapeutische Psychotherapie ist auch im höheren Lebensalter wirksam.

  • Depressionen im Alter zeigen eine altersspezifische klinische Präsentation (z. B. stehen somatische Beschwerden häufig im Vordergrund).

  • Suizidalität steigt mit zunehmendem Alter; ältere Männer sind eine besondere Risikogruppe.

  • Angststörungen, sowohl im subklinischen als auch im klinischen Vollbild, verringern die Lebensqualität und die Lebensfreude.

  • Die Progredienzangst und die Fallangst sind typische Ängste bei älteren Menschen.

  • In der Psychotherapie mit älteren Menschen sind Schlafprobleme ein wiederkehrendes Thema.

  • Der Anteil der Personen, die einen chronischen riskanten Konsum von Alkohol zeigen, ist bei Menschen im Alter im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen höher.

  • Mittels der Lebensrückblicktherapie wird die traumatische Erfahrung in ein Lebensnarrativ neben andere negative sowie positive Lebenserfahrungen eingebettet und bilanziert.

  • Der Selbstwert ist ein sehr zentraler Resilienzfaktor.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
30. Januar 2024

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany