Kinder- und Jugendmedizin 2023; 23(06): 391-398
DOI: 10.1055/a-2179-6967
Schwerpunkt

HPV-Impfung: Impfungen können vor Krebs schützen

Sylvia Stark
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Department für Frauen- und Kindermedizin; MVZ am Brühl, MedVZ am Universitätsklinikum Leipzig
,
Cornelia Hösemann
2   Frauenarztpraxis Großpösna
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ZUSAMMENFASSUNG

Die Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) zählt zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die oft symptomlose Infektion heilt in ca. 90 % der Fälle folgenlos aus. Bei Persistenz der Infektion mit HPV kann dies zu präkanzerösen Läsionen und Karzinomen führen. Die häufigste Inzidenz verzeichnet hier das Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs), hier sind in über 99 % HP-Viren nachweisbar. Kondome bieten keinen sicheren Schutz. Die seit 2006 verfügbaren Impfstoffe gegen HPV verzeichnen einen signifikanten Rückgang von Präkanzerosen und Karzinomen nach erfolgter Impfung. Die Impfung wird Mädchen und Jungen vor Aufnahme der sexuellen Aktivität im Alter von 9–14 Jahren mit einem 2-Dosen-Schema empfohlen. Trotz guter Datenlage ist die Impfquote in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sehr niedrig, erreicht nur knapp 50 % und ist nicht zufriedenstellend. Schulbasierte Impfprogramme können die Impfbereitschaft und Impfquote erhöhen, wie ein Pilotprojekt aus Sachsen zeigt.



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Artikel online veröffentlicht:
01. Dezember 2023

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