Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2024; 19(04): 385-401
DOI: 10.1055/a-2107-5757
Schultergürtel und obere Extremität

Makroamputationen der oberen Extremität

Martin Aman
,
Maximilian Mayrhofer-Schmid
,
Arne Boecker
,
Leila Harhaus
Preview

Diese Übersicht verdeutlicht bewährte Vorgehensweisen anhand von Operationsschemata, aktuelle Fortschritte und Herausforderungen in der Behandlung von Amputationsverletzungen der oberen Extremität. Des Weiteren wird anhand eines Beispielfalls die patienten- und situationsabhängige Versorgung zur Optimierung des Outcomes dargestellt.

Kernaussagen
  • Amputationsverletzungen sind komplex: Die Behandlung von Amputationsverletzungen ist eine anspruchsvolle Herausforderung, die innovative Ansätze und Techniken erfordert, um die Lebensqualität und Funktionalität der Patienten zu erhalten.

  • Fortgeschrittene Prothesentechnik: Durch den Einsatz von hochauflösenden Operationsmikroskopen und feinen Mikroinstrumenten erweitern sich die Möglichkeiten der Replantation. Technologische Fortschritte wie myoelektrische Prothesen und osseointegrierte Implantate bieten verbesserte Funktionen und Stabilität.

  • Wichtigkeit der schnellen Replantation: Bei der Replantation ist Timing entscheidend, um das Risiko von Gewebeschäden zu minimieren. Die ideale Zeit für eine Makroreplantation liegt innerhalb von 4–6 h nach der Amputation.

  • Innovative Rehabilitationsmethoden: Virtual-Reality-Training und Robotik unterstützen die Rehabilitation amputierter Extremitäten, verbessern die Funktionalität und erleichtern die Anpassung an Prothesen.

  • Koordinierte Versorgung in spezialisierten Zentren: Eine umfassende und koordinierte Versorgung durch Fachexperten in spezialisierten Zentren ist entscheidend, um komplexe Eingriffe erfolgreich durchzuführen und Komplikationen zu minimieren.

  • Schmerzmanagement und neuropathische Störungen: Die Behandlung schmerzhafter Neurome und die Prävention neuropathischer Schmerzen sind wichtige Aspekte der Nachsorge. Techniken wie die gezielte Muskel-Reinnervation (Targeted Muscle Reinnervation, TMR) verbessern die Prothesensteuerung und reduzieren Schmerzen.

  • Bedeutung der Amputationshöhe: Die Amputationshöhe beeinflusst maßgeblich die Funktionalität des Stumpfes und damit die Möglichkeiten der prothetischen Versorgung.

  • Eine sorgfältige Planung und Durchführung der Amputation sind entscheidend für die spätere Lebensqualität und Funktionalität.



Publication History

Article published online:
12 August 2024

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