Notfallmedizin up2date 2024; 19(04): 397-415
DOI: 10.1055/a-2058-9891
Allgemeine und organisatorische Aspekte

Aktuelle Ergebnisse notfallmedizinischer Forschung

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Jan Wnent
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Stephan Katzenschlager
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Marie-Luise Rübsam
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Stephan Seewald
Preview

Die Notfallmedizin entwickelt sich immer weiter, und so wurden auch in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Forschungsergebnisse veröffentlicht. Dieser CME-Artikel fasst exemplarisch wissenschaftliche Erkenntnisse in der Therapie traumatologischer Notfälle, dem Atemwegsmanagement bei Kindern, der Therapie epileptischer Anfälle und der Reanimation zusammen.

Kernaussagen
  • Eine Immobilisierung der Wirbelsäule soll sekundäre neurologische Verletzungen verhindern. Welche Patientinnen und Patienten hiervon profitieren, ist weiterhin Teil des wissenschaftlichen Diskurses.

  • Tritt ein Trauma bei älteren Personen auf, so sollten die alterstypisch erhöhte Vulnerabilität beachtet und die Indikation für einen Transport in einen Schockraum liberaler gestellt werden als bei jüngeren Personen.

  • Ist eine prähospitale Atemwegssicherung bei Kindern nötig, so sollte primär eine Larynxmaske verwendet werden.

  • Da die Intubation von Kindern mit einer hohen Zahl von Komplikationen einhergehen kann, sollte wie auch bei Erwachsenen diese prähospital stets mit einem Videolaryngoskop durchgeführt werden.

  • Bei einem Status epilepticus sollte bereits für die erste Benzodiazepingabe eine ausreichend hohe Dosis gewählt werden.

  • Ketamin könnte unter bestimmten Umständen als Alternative erwogen werden, wenn ein Status epilepticus persistiert und kein Levetiracetam zur Verfügung steht.

  • Erste Hinweise deuten darauf hin, dass eine systemische Methylprednisolongabe unmittelbar nach Wiedererlangen eines Spontankreislaufs mit einem verbesserten Überleben nach einem außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand einhergeht.

  • Bei einem therapierefraktären Kammerflimmern könnte eine Double Sequence External Defibrillation („Doppelschock“) zu einer höheren Konversionsrate führen.

  • Das Ausmaß einer Hirnschädigung nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand beruht auf verschiedenen pathophysiologischen Mechanismen, die zeitlich nacheinander stattfinden.



Publication History

Article published online:
03 December 2024

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