Allgemeinmedizin up2date 2024; 05(01): 29-42
DOI: 10.1055/a-2016-0065
Symptome - Syndrome

Behandlung von Vorhofflimmern in der Hausarztpraxis

Markus Bleckwenn
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Vorhofflimmern ist eine häufige Herzrhythmusstörung, die in den meisten Fällen ambulant durch den Hausarzt behandelt werden kann. Dabei sind drei wesentliche Themen mit dem Patienten zu besprechen: Antikoagulation, Frequenzkontrolle und Rhythmus-Erhaltung. Den Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie des VHF liegt in diesem Beitrag eine Leitlinie der European Society of Cardiology (ESC) zugrunde [1].

Kernaussagen
  • VHF kann mit Hilfe eines 12-Kanal-EKGs in der Hausarztpraxis diagnostiziert werden.

  • Der Nutzen eines generellen Screenings auf VHF ist noch nicht durch Studien belegt.

  • Bei der Erstdiagnose von VHF sollten neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung auch immer eine Laboruntersuchung und eine Echokardiografie erfolgen.

  • Allen Patienten mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko sollte eine OAK angeboten werden.

  • Aufgrund von schweren Begleiterkrankungen wie eine fortgeschrittene Demenz kann mit Einverständnis des Patienten/gesetzlichen Betreuers auf eine OAK bei VHF verzichtet werden.

  • Bei nur geringen Beschwerden kann bei VHF zunächst eine rein frequenzregulierende Therapie erfolgen.

  • Bei einem symptomatischen Patienten wird eine Rhythmuskontrolle angestrebt.

  • Wenn der Patient trotz Einsatzes von Antiarrhythmika VHF-Beschwerden hat, sollte ihm eine Kardioversion angeboten werden.

  • Wenn beim Patienten trotz Kardioversion weiterhin ein symptomatisches VHF auftritt, sollte ihm eine Katheterablation angeboten werden.



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Article published online:
14 March 2024

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