ZUSAMMENFASSUNG
2012 wurde die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) als sektorenverbindende
ambulante Versorgungsform eingeführt. Wir berichten Daten aus dem Versorgungsforschungsprojekt
GOAL-ASV, in dem die ASV im Rahmen des Innovationsfonds evaluiert wurde. Zusätzlich
werden aktuelle Daten der ASV-Servicestelle sowie unveröffentlichte Daten des GKV-Spitzenverbands
(GKV-SV) für die ASV Rheuma Erwachsene und Kinder/Jugendliche dargestellt. Bei den
17 erweiterten Landesausschüssen (ELA) zeigt sich ein sehr heterogenes Bild bezüglich
Art und Umfang der für die ASV-Teilnahme nachzuweisenden Unterlagen. Interviews und
Umfragen bei Ärzten[
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] ergaben als Hauptmotivatoren für eine Teilnahme strategische Überlegungen sowie
eine bessere interdisziplinäre Kooperation und Vergütung. Als Hürden wurden vor allem
der hohe Aufwand im Rahmen des Anzeigeverfahrens genannt, während der Teilnahme der
Verwaltungsaufwand, bei den hinzuzuziehenden Ärzten eine zu geringe Patientenzahl.
Im 4. Quartal 2021 waren 57 Teams mit 3677 Ärzten, darunter 458 Rheumatologen in der
ASV Rheuma für Erwachsene sowie 7 Teams mit 19 Rheumatologen für Kinder und Jugendliche
tätig. Die Zahl behandelter Patienten steigt im Verlauf kontinuierlich an und lag
im 2. Quartal 2022 bei 111 552 Erwachsenen sowie 1001 Kindern, bleibt aber deutlich
unter dem Potenzial. Die ASV könnte für die fachärztliche Versorgung als „Blaupause“
hinsichtlich der politisch forcierten Ambulantisierung und sektorengleichen Vergütung
dienen, sofern die bestehenden Hürden beseitigt werden.
Schlüsselwörter
Rheumatologie - ASV - GOAL-ASV - Versorgung, ambulant - stationär