Neonatologie Scan 2023; 12(04): 245
DOI: 10.1055/a-2006-8147
Editorial

Zum Jahresende 2023

Axel Hübler
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Roland Hentschel
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Axel Hübler
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Roland Hentschel

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Jahr 2023 neigt sich seinem Ende zu, und vor Ihnen liegt die vierte Ausgabe der diesjährigen Neonatologie Scan. Den Umstand, dass es die Zeitschrift nun bereits im 12. Jahrgang gibt, verdanken Herausgeber und Thieme-Verlag sowohl der Zusammenarbeit mit vielen tollen Kolleginnen und Kollegen, welche jedes Heft neu mit ihren aktiven Beiträgen bereichern, als auch Ihrem anhaltenden Interesse als Leserinnen und Leser an neuen Entwicklungen und Erkenntnissen im Fachgebiet, welche potenziell die Behandlung der uns anvertrauten kleinen und kleinsten Patienten beeinflussen. Ihnen allen gilt an dieser Stelle ein herzlichstes Dankeschön!

Wie brüchig die Welt auch in diesem Jahr geblieben ist, wird während des Verfassens dieses Editorials wieder gegenwärtig. Der Beginn des terroristischen Angriffskrieges der Organisation Hamas auf den Staat Israel liegt genau zwei Wochen zurück, und erneut sind Kinder die wehrlosesten Opfer. Der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist David Grossman analysierte in einem Beitrag für die „Financial Times“ vom 12. Oktober 2023 Ursachen sowie mögliche Folgen der Kriegsverbrechen und nahm mit folgenden Worten Bezug auf die individuelle Verantwortung: „… I have no right to preach to them or tell them what to do. But as a human being, I have a right – and an obligation – to demand of them humane and moral conduct.“

In dieser Ausgabe der Neonatologie Scan lässt uns Karl-Heinz Deeg erneut an seinem immensen klinischen Wissen zur Ultraschalldiagnostik teilhaben und gibt einen Überblick über die „Sonografische Differenzialdiagnose der neonatalen Cholestase“, während Mirja Quante, Christian Poets und Axel Hübler mit „Atmung und Schlafregulation beim Neugeborenen“ einen zweiten Beitrag zur schlafmedizinischen Weiterbildung beim Neugeborenen liefern (den ersten Beitrag zu diesem Thema finden Sie in Ausgabe 02/23 der Neonatologie Scan).

Im Diskussionsteil bewertet Andreas Trotter für Sie die Studie „Association of nurse staffing and unit occupancy with mortality and morbidity very preterm infants: a multicentre study“ von Beltempo et al. Der Einfluss der Belegungsdichte auf die Behandlungsqualität und damit letztlich das Schicksal neonatologischer Patienten ist für uns alle in Zeiten des Mangels an Pflegekräften hochaktuell. Nach Etablierung der Hypothermiebehandlung wiederum rückt seit einiger Zeit erneut verstärkt die Tatsache in den Fokus klinischer Forschung, dass eine perinatale Asphyxie letztlich ein Äquivalent des Multiorganversagens darstellt, wie es nach Mangelsituationen im späteren Lebensalter auftritt. Beate Grass und Dirk Bassler kommentieren dazu die Arbeit „Multi-organ dysfunction in infants with acidosis at birth in the absence of moderate to severe hypoxic ischemic encephalopathy“ von Demirel et al., während Sujal Ghosh den Nutzen des 2019 auch in Deutschland eingeführten Screenings auf einen schweren kombinierten Immundefekt (SCID) anhand der Studie von Thakar et al. „Measuring the effect of newborn screening on survival after haematopoietic cell transplantation for severe combined immunodeficiency“ diskutiert. Die Auswirkungen von Gestationsdiabetes auf die kardiovaskuläre Gesundheit Neugeborener, publiziert in der „MySweetHeart Cohort Study“ von Di Bernardo et al., reflektiert Christian Schürer für Sie.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und für das neue Jahr 2024 alles Gute!

Ihre Herausgeber Axel Hübler und Roland Hentschel



Publication History

Article published online:
24 November 2023

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