Ziel der Studie war es herauszufinden, ob die moderne hochauflösende Sonografie in
Kombination mit der VTIQ-Elastografie die präoperative Dignitätsbestimmung von Parotistumoren,
aber auch von zervikalen Lymphknoten verbessern kann. „Die hochauflösende Sonografie
mit gleichzeitiger Anwendung der B-Scan- und der Farbdoppler-Sonografie habt einen
hohen Stellenwert in der Dignitätsbestimmung von unklaren Raumforderungen der Parotis
und des Halses“, erläutert Professor Dr. med. Georgios Psychogios die Ausgangssituation.
Die zusätzliche Anwendung der Elastografie hat in einigen Studien positive Ergebnisse
geliefert, konnte sich aber im Kopf-Hals-Bereich noch nicht etablieren. „Das könnte
an der komplizierten Anatomie liegen, die insbesondere in der Parotisregion zu einer
Artefakt-Bildung führt“, so Psychogios. Die multimodale Ultraschalldiagnostik inklusive
Virtual Touch Imaging Quantification (VTIQ) könnte hier Abhilfe schaffen. „Unsere
Hypothese war, dass die zusätzliche Anwendung der VTIQ die Dignitätsbestimmung weiter
verbessern kann. Wir wollten Zielwerte definieren, mit denen man nahezu sicher eine
Malignität vorhersagen oder ausschließen kann, was weitere diagnostische Maßnahmen
vermeiden oder beschleunigen kann.“ Das Projekt, an dem Psychogios und sein Team arbeiteten,
startete 2018 und zog sich über 3 Jahre. „Ohne die Unterstützung seitens der DEGUM
wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, so der HNO-Mediziner.
Insgesamt wurden 2 internationale Publikationen [1 ]
[2 ] und 5 wissenschaftliche Vorträge veröffentlicht. „Die Anzahl der Vorträge und Poster
wäre noch deutlich höher ausgefallen, wenn im Jahr 2020 nicht so viele Kongresse abgesagt
worden wären“, sagt Psychogios. Die Ergebnisse der Studien bestätigen den hohen Stellenwert
der VTIQ-Elastografie in der Differenzialdiagnose von benignen und malignen Lymphknoten
und bei Neubildungen der Parotis. „Die Untersuchung dauert nur wenige Sekunden, sie
kann deshalb problemlos in die Routine der Kopf-Hals-Sonografie integriert werden“,
erklärt der heute 45-Jährige. Die gewonnenen Erkenntnisse will Psychogios mit seinem
Team in weiteren Studien untersuchen. „So haben wir deutliche elastografische Unterschiede
zwischen pleomorphen Adenomen und Warthin’-Tumoren festgestellt und möchten diese
in einer neuen prospektiven Studie untersuchen.“
Förderung wissenschaftlicher Projekte
Die DEGUM bietet jungen Ärztinnen und Ärzten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
an, Forschungsprojekte auf vielfältige Art und Weise zu unterstützen. Die Unterstützung
selbst ist unabhängig davon, ob jemand an einer wissenschaftlich orientierten oder
nicht wissenschaftlich orientieren Institution arbeitet. Maßgeblich für eine Unterstützung
ist, dass ein entsprechender Projektantrag formuliert, bei der DEGUM eingereicht und
durch den Wissenschaftsbeirat der DEGUM befürwortet wird. Falls das beantragte Projekt
durch die DEGUM gefördert wird, ist bei Abschluss ein entsprechender Bericht anzufertigen
sowie eine Bestätigung, dass die Mittel sachgerecht eingesetzt wurden. Beides ist
bei der DEGUM einzureichen.
Weitere Informationen: https://www.degum.de/aktivitaeten/wissenschaft/foerderung.html