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DOI: 10.1055/a-1972-4195
Die Denervierung zur Behandlung der Arthrosen des Handgelenkes

Die Denervierung des Handgelenkes ist ein palliatives Operationsverfahren zur Schmerzlinderung. Es ist indiziert bei schmerzhaften Arthrosen des Handgelenkes mit gut erhaltener Beweglichkeit. Bei entsprechend präziser Operationstechnik können gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Sie gilt somit als eine wenig invasive, extraartikuläre Option bei der operativen Therapie von Handgelenkarthrosen, wenn kurative Verfahren nicht möglich oder nicht indiziert sind und konservative Maßnahmen nicht zu einer ausreichenden Schmerzbesserung geführt haben. Sollte durch die Handgelenkdenervierung keine ausreichende Schmerzreduktion erreicht werden, sind jegliche artikuläre Folgeeingriffe weiterhin möglich.
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Die Denervierung des Handgelenkes liefert, zumindest in ⅔ aller Fälle, gute bis sehr gute Ergebnisse.
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Diese Technik sollte selektiv für Patienten reserviert bleiben, welche an einer schmerzhaften Handgelenkarthose leiden und noch eine gute Beweglichkeit aufweisen.
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In allen anderen Fällen, in denen die Möglichkeit besteht, die arthrotischen Prozesse aufzuhalten und/oder das karpale Gefüge zum Beispiel durch Rettungseingriffe oder Arthroplastiken zu verbessern, sollte die Denervierung allenfalls adjuvant/sekundär angewandt werden.
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Die Handgelenkdenervierung ist somit ein genau definiertes und wertvolles Operationsverfahren im Spektrum der operativen Therapiemaßnahmen bei Handgelenkarthrosen.
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Die Denervierung des Handgelenkes ist nicht indiziert bei Patienten ohne Arthrose, aber mit Handgelenkschmerzen unklarer Genese.
Publication History
Article published online:
06 December 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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