Immer mehr Diabetespatientinnen und -patienten greifen auf kontinuierliche Glukosemessgeräte
(CGM) zurück. Diese ermöglichen ihnen, den Gewebezuckerwert rund um die Uhr zu messen
und sich damit den Alltag zu erleichtern und sicherer zu machen. Nun stellt die Barmer
Krankenkasse den Zusatznutzen dafür in Frage und fordert in ihrem aktuellen Hilfsmittelreport
2022 künftig einen Nutzencheck für solche Apparaturen, um für Krankenkassen explodierende
Kosten einzudämmen [1]. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
(DGE) begrüßen zwar generell eine Überprüfung aller therapeutischen Hilfsmittel auf
ihren medizinischen Nutzen. Sie warnen aber zugleich davor, aus finanziellen Gründen
und mithilfe vorschneller Beurteilungen der CGM Patientenwohl zu gefährden. Dies sei
ein Rückschritt zu Lasten von Patienten, die eindeutig davon profitieren. Die Fachgesellschaften
haben ein entsprechendes Gutachten dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgelegt.