Ernährung & Medizin 2022; 37(03): 115-117
DOI: 10.1055/a-1834-6124
Aktuell

Erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes nach Corona-Infektion

Rathmann W , Kuss O , Kostev K. Incidence of newly diagnosed diabetes after Covid-19 . Diabetologia 2022 . doi: 10.1007/s00125-022- 05670-0

Eine aktuelle Studie weist auf ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung hin. Im Vergleich zu anderen Atemwegsinfektionen entwickelten die an COVID-19 Erkrankten häufiger einen Typ-2-Diabetes. Zu diesem Ergebnis kommt eine retrospektive Kohortenanalyse. Das relative Risiko, nach einer Corona-Infektion an Diabetes zu erkranken, ist demnach um 28 % höher als nach einer durch andere Erreger verursachten Atemwegsinfektion.

Die ausgewerteten Daten stammen aus deutschen Praxen, die bei Patient*innen Diabetes mellitus nach einem überwiegend milden COVID-19-Verlauf nachgewiesen hatten. Insgesamt wurden die Daten von über 70 000 Patient*innen von 1171 Allgemeinarztpraxen aus einer bundesweiten Praxisdatenbank (Disease Analyzer; IQVIA Frankfurt) ausgewertet. Knapp 36 000 Patient*innendaten wurden in die Analyse eingeschlossen.

Ob sich der Stoffwechsel wieder normalisiert oder der Typ-2-Diabetes nach der COVID-19-Erkrankung bestehen bleibt, konnte in der Studie nicht beantwortet werden. Eine langfristige Beobachtung der Betroffenen sei dazu notwendig, so die Forscher ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Unerwartete Langzeitfolgen: Eine Coronavirus-Infektion scheint eine diabetische Stoffwechsellage zu begünstigen. © Tatiana Shepeleva/stock.adobe.com

Deutsche Diabetes Gesellschaft



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Article published online:
28 September 2022

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