Osteologie 2022; 31(02): 83-84
DOI: 10.1055/a-1781-5759
Editorial

Editorial

Marietta Herrmann
1   IZKF Gruppe Geweberegeneration für muskuloskelettale Erkrankungen & Bernhard-Heine-Centrum für Bewegungsforschung Universität Würzburg
,
Martin Eigenthaler
2   Poliklinik für Kieferorthopädie Universitätsklinikum Würzburg
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Das vorliegende Heft widmet sich interdisziplinär der kraniofazialen und dentalen Osteologie. Der knöcherne Ursprung des vorderen Schädelskeletts nimmt entwicklungsbiologisch eine Sonderrolle ein, denn anders als das Extremitätenskelett mit mesodermalem Ursprung, liegt der knöcherne Ursprung dieses Schädelbereichs sowie Teile des Zahnhalteapparates in der Neuralleiste, welche ektodermalen Ursprungs ist. Trotz dieses unterschiedlichen Ursprungs sind die grundlegenden Mechanismen der Knochenbildung und -homöostase weitgehend erhalten geblieben und für die Ausbildung des Schädelskeletts aber auch für die Entwicklung und den Durchbruch von Zähnen essentiell. Ein Beispiel ist die durch das Parathormon (PTH) bzw. Parathormon-verwandte Peptid (PTHrP) gesteuerte Knochenhomöostase, welche vor allem für den Zahndurchbruch eine essentielle Rolle einnimmt. In Folge dieser konservierten Mechanismen sind osteologische Erkrankungen oft auch mit dentalen Symptomen verbunden, die bei der Behandlung der Patienten berücksichtigt werden müssen. Als Beispiel seien hier die Hypophosphatasie und die Dentinogenesis imperfecta in Analogie zur Osteogenesis imperfecta genannt.



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Article published online:
30 May 2022

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