Handchirurgie Scan 2022; 11(04): 299-314
DOI: 10.1055/a-1745-7699
CME-Fortbildung

Intraartikuläre Frakturen des distalen Radius – Teil 2

Karl-Josef Prommersberger
,
Polina Dimitrova
,
Thomas Pillukat
,
Marion Mühldorfer-Fodor
Preview

Die neuen biomechanischen Betrachtungskonzepte intraartikulärer distaler Radiusfrakturen ermöglichen eine detaillierte Frakturanalyse und damit Planung der (operativen) Versorgung. Hierbei ist es von Nutzen, dass durch die Entwicklung winkelstabiler Implantate die Sorge um einen sekundären metaphysären Kollaps kleiner geworden ist und man sich mehr auf die Rekonstruktion der Radiusgelenkfläche fokussieren kann, aber auch, dass die Arthroskopie eine genauere Beurteilung der Gelenkkongruenz als die Fluoroskopie ermöglicht.

Kernaussagen
  • Die Plattenosteosynthese akzeptabel reponierter intraartikulärer DRF bringt gegenüber einer konservativen Behandlung funktionelle Vorteile.

  • Zugänge für die operative Behandlung sind abhängig von der Frakturmorphologie, vorhandenen Begleitverletzungen und der geplanten Versorgung differentialtherapeutisch zu wählen.

  • Die arthroskopisch kontrollierte Frakturversorgung ermöglicht eine bessere Beurteilung der Gelenkkongruenz, führt aber bisher nicht zu besseren klinischen Ergebnissen.

  • Die primären Kosten einer plattenosteosynthetisch versorgten, akzeptabel reponierten intraartikulären DRF sind zwar höher als die Kosten einer konservativen Behandlung, umgerechnet auf QALYs für Patienten mit bezahlter Arbeit jedoch deutlich geringer.

  • Begleitverletzungen haben Einfluss auf OP-Zeitpunkt, Versorgungsstrategie und Nachbehandlung.

  • Postoperativ sollte früh an der Fingerbeweglichkeit „gearbeitet“ werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Dezember 2022

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