Allgemeinmedizin up2date 2022; 03(04): 297-313
DOI: 10.1055/a-1741-4449
Allgemeines - Notfall - Prävention

Stuhlentleerungsstörung

Mareen Riedel
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Im April 2022 wurde die S2k-Leitlinie zur chronischen Obstipation durch die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und die Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie & Motilität (DGNM) aktualisiert. Auf u.a. dieser Grundlage erklärt der vorliegende Beitrag Ursachen und diagnostische sowie therapeutische Optionen bei Patienten/Patientinnen mit dem Beratungsanlass Stuhlentleerungsstörungen.

Kernaussagen
  • Um eine Stuhlentleerungsstörung optimal behandeln zu können, bedarf es neben einer guten Vertrauensbasis zwischen Behandelnden und Betroffenen einer entsprechenden Diagnostik und adäquaten Aufklärung, um die am besten angepasste Kombination aus den unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten festzulegen.

  • Der Krankheitswert einer Stuhlentleerungsstörung ist objektiv nicht immer bestimmbar und hängt hauptsächlich vom subjektiven Leidensdruck ab.

  • Die Stuhlentleerungsstörung ist in eine akute und chronische Obstipation zu unterteilen.

  • Die primäre chronische Obstipation ist zu unterteilen in eine Slow-Transit-Obstipation und in eine Outlet-Obstipation.

  • Die Outlet-Obstipation ist zu unterteilen in funktionelle Störungen und morphologische Veränderungen. Morphologische Veränderungen können operativ behoben werden, funktionelle Störungen sollten stets konservativ behandelt werden. Mischbilder sind häufig.

  • Konservative Maßnahmen sollten auch vor operativen Maßnahmen immer erst vollständig ausgeschöpft werden.

  • Operative Maßnahmen unterscheiden sich grob durch ein transanales und ein transabdominelles Vorgehen und sollten individuell an die jeweilige Situation der Patientin/ des Patienten angepasst werden.



Publication History

Article published online:
10 November 2022

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