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DOI: 10.1055/a-1589-7520
S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms – Kurzversion 2.00 – Juni 2021, AWMF-Registernummer: 032-053OL
- Wesentliche Neuerungen in der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms
- 1. Informationen zu dieser Leitlinie
- 2. Einführung
- 3. Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms
- 3.4. Operative und interventionelle Therapieverfahren
- 3.5. Systemtherapie
- 4. Diagnostik und Therapie biliärer Karzinome
- 5. Qualitätsindikatoren
- 6. Abbildungsverzeichnis
- 7. Tabellenverzeichnis
- Literatur
Wesentliche Neuerungen in der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms
Die S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms und der biliären Karzinome“ umfasst 2 Tumorentitäten. Bisher besteht nur eine Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC). Daher wird in diesem Kapitel nur auf die Veränderungen der Leitlinie des hepatozellulären Karzinoms eingegangen.
Folgende wesentliche Änderungen ergeben sich zur S3-Leitlinie des hepatozellulären Karzinoms von 2013:
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Histopathologische und molekulare Diagnostik (S. 94): Die Leberbiopsie wurde als wichtige diagnostische Maßnahme zur Diagnosestellung des hepatozellulären Karzinoms (in der zirrhotischen Leber) gestärkt. In der palliativen Situation sollte eine bioptische Sicherung erfolgen.
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Bildgebende Diagnostik (S. 94): Bisher wurde in einer zirrhotischen Leber die Diagnose eines hepatozellulären Karzinoms ab 2 cm mittels zweier unabhängiger Bildgebungen (MRT, CT oder Ultraschall) bei typischem Kontrastverhalten gestellt. Die Empfehlung wurde dahingehend geändert, dass die Diagnose eines hepatozellulären Karzinoms in zirrhotischer Leber aufgrund eines typischen Kontrastmittelverhaltens mit arterieller Hypervaskularisation und Auswaschen in der portalvenösen und venösen Phase im kontrastverstärkten MRT diagnostiziert werden soll. Bei unklarem MRT-Befund sollten ein triphasisches CT und/oder ein kontrastverstärkter Ultraschall herangezogen werden.
-
Chirurgische Therapieverfahren (S. 96): Bei geeigneten Patienten mit einem HCC außerhalb der Mailand-Kriterien und innerhalb der UCSF-Kriterien kann eine Lebertransplantation erfolgen, insbesondere dann, wenn ein Downstaging bis innerhalb der Mailand-Kriterien gelingt. Zum Downstaging stehen, ebenso wie beim Bridging, mehrere Therapieverfahren (transarterielle Verfahren, ablative Verfahren und Leberresektion) zur Verfügung.
-
Interventionelle Therapieverfahren (S. 96):
-
Als Standardmethode der lokalablativen Verfahren war bisher nur die Radiofrequenzablation empfohlen. Aufgrund der inzwischen guten Datenlage für die Mikrowellenablation wurde diese als äquivalentes Verfahren aufgenommen.
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Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) sollte mehrfach durchgeführt werden, solange ein Ansprechen hierauf nachweisbar ist und behandelbare hypervaskularisierte Tumoranteile verbleiben.
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Die Indikation zur Fortführung der TACE soll nach 2 Behandlungszyklen im Tumorboard überprüft werden.
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Die transarterielle Radioembolisation (TARE) kann nach Beschluss des Tumorboards bei Patienten mit erhaltener Leberfunktion im intermediären HCC-Stadium anstelle einer TACE eingesetzt werden.
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Eine Hochpräzisionsradiotherapie (Stereotactic Body Radiotherapy, SBRT) kann in Betracht gezogen werden, wenn andere lokale Therapieverfahren nicht möglich sind (z. B. hohe Wahrscheinlichkeit für ein Therapieversagen, eingeschränkte Leberfunktion, technische Hindernisse).
-
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Systemtherapie (S. 101): Zum Zeitpunkt der letzten Leitlinie konnte nur Sorafenib evidenzbasiert empfohlen werden. Zwischenzeitlich sind mehrere weitere Substanzen hinzugekommen:
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Die Kombinationstherapie von Atezolizumab und Bevacizumab ist als Erstlinie zugelassen und in der Zulassungsstudie Sorafenib überlegen.
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Als weitere Erstlinientherapie ist der Tyrosinkinase-Inhibitor Lenvatinib zugelassen.
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Mehrere Tyrosinkinase-Inhibitoren und der VEGFR-R2-Antikörper Ramucirumab (bei AFP > 400 ng/ml) stehen als weitere zugelassene Therapieoptionen zur Verfügung.
-
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1. Informationen zu dieser Leitlinie
1.1. Herausgeber
Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) und der Deutschen Krebshilfe (DKH).
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1.2. Federführende Fachgesellschaft(en)
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
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1.3. Finanzierung der Leitlinie
Diese Leitlinie wurde von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie gefördert.
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1.4. Kontakt
Office Leitlinienprogramm Onkologie
c/o Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
leitlinienprogramm@krebsgesellschaft.de
www.leitlinienprogramm-onkologie.de
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1.5. Zitierweise
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karziome, Langversion 2.0, Juni 2021, AWMF Registernummer: 032/-053OL, https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/hepatozellulaeres-karzinom-hcc/
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1.6. Besonderer Hinweis
Die Medizin unterliegt einem fortwährenden Entwicklungsprozess, sodass alle Angaben, insbesondere zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren, immer nur dem Wissensstand zur Zeit der Drucklegung der Leitlinie entsprechen können. Hinsichtlich der angegebenen Empfehlungen zur Therapie und der Auswahl sowie Dosierung von Medikamenten wurde die größtmögliche Sorgfalt beachtet. Gleichwohl werden die Benutzer aufgefordert, die Beipackzettel und Fachinformationen der Hersteller zur Kontrolle heranzuziehen und im Zweifelsfall einen Spezialisten zu konsultieren. Fragliche Unstimmigkeiten sollen bitte im allgemeinen Interesse der OL-Redaktion mitgeteilt werden.
Der Benutzer selbst bleibt verantwortlich für jede diagnostische und therapeutische Applikation, Medikation und Dosierung.
In dieser Leitlinie sind eingetragene Warenzeichen (geschützte Warennamen) nicht besonders kenntlich gemacht. Es kann also aus dem Fehlen eines entsprechenden Hinweises nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Bestimmung des Urhebergesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der OL-Redaktion unzulässig und strafbar. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung der OL-Redaktion reproduziert werden. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung, Nutzung und Verwertung in elektronischen Systemen, Intranets und dem Internet.
In dieser Leitlinie wird aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form verwendet, nichtsdestotrotz beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter.
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1.7. Ziele des Leitlinienprogramms Onkologie
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und die Deutsche Krebshilfe haben sich mit dem Leitlinienprogramm Onkologie (OL) das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung und den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen. Die Basis dieses Programms beruht auf den medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen der Fachgesellschaften und der DKG, dem Konsens der medizinischen Fachexperten, Anwender und Patienten sowie auf dem Regelwerk für die Leitlinienerstellung der AWMF und der fachlichen Unterstützung und Finanzierung durch die Deutsche Krebshilfe. Um den aktuellen Stand des medizinischen Wissens abzubilden und den medizinischen Fortschritt zu berücksichtigen, müssen Leitlinien regelmäßig überprüft und fortgeschrieben werden. Die Anwendung des AWMF-Regelwerks soll hierbei Grundlage zur Entwicklung qualitativ hochwertiger onkologischer Leitlinien sein. Da Leitlinien ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements in der Onkologie darstellen, sollten sie gezielt und nachhaltig in den Versorgungsalltag eingebracht werden. So sind aktive Implementierungsmaßnahmen und auch Evaluationsprogramme ein wichtiger Bestandteil der Förderung des Leitlinienprogramms Onkologie. Ziel des Programms ist es, in Deutschland professionelle und mittelfristig finanziell gesicherte Voraussetzungen für die Entwicklung und Bereitstellung hochwertiger Leitlinien zu schaffen. Diese hochwertigen Leitlinien dienen nicht nur dem strukturierten Wissenstransfer, sondern können auch in der Gestaltung der Strukturen des Gesundheitssystems ihren Platz finden. Zu erwähnen sind hier evidenzbasierte Leitlinien als Grundlage zum Erstellen und Aktualisieren von Disease-Management-Programmen oder die Verwendung von aus Leitlinien extrahierten Qualitätsindikatoren im Rahmen der Zertifizierung von Organtumorzentren.
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1.8. Weitere Dokumente zu dieser Leitlinie
Bei diesem Dokument handelt es sich um die Kurzversion der S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karzinome“. Neben der Kurzversion wird es folgende ergänzende Dokumente zu dieser Leitlinie geben:
-
Langversion der Leitlinie
-
Laienversion (Patientenleitlinie)
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Leitlinienreport zum Erstellungsprozess der Leitlinie
-
Evidenztabellen
Diese Leitlinie und alle Zusatzdokumente sind über die folgenden Seiten zugänglich.
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Leitlinienprogramm Onkologie (https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/hepatozellulaeres-karzinom-hcc/)
-
AWMF (www.leitlinien.net)
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Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (www.dgvs.de)
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Guidelines International Network (www.g-i-n.net)
Die Leitlinie ist außerdem in der App des Leitlinienprogramms Onkologie enthalten.
Weitere Informationen unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app/.
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1.9. Zusammensetzung der Leitliniengruppe
1.9.1. Koordination und Redaktion
Prof. Dr. Nisar P. Malek
Ärztlicher Direktor, Medizinische Klinik Universitätsklinikum Tübingen
Prof. Dr. Michael Bitzer
Stellvertretener Ärztlicher Direktor, Medizinische Klinik Universitätsklinikum Tübingen
Prof. Dr. Peter R. Galle
Ärztlicher Direktor, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Sabrina Voesch
Ärztin in Weiterbildung, Medizinische Klinik Universitätsklinikum Tübingen
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1.9.2. Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen
In [Tab. 1] sind die an der Leitlinienerstellung beteiligten medizinischen Fachgesellschaften und sonstigen Organisationen sowie deren mandatierte Vertreter aufgeführt.
Außerdem wurden folgende Fachgesellschaften für den Leitlinienprozess angeschrieben, diese haben jedoch keinen Mandatsträger benannt:
-
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
-
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e. V.
-
Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Onkologie
-
Arbeitsgemeinschaft Onkologische Thoraxchiurgie
-
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
-
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin.
Die Zuordnung der beteiligten Mandatsträger und Experten finden Sie in den [Tab. 2], [3].
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1.9.3. Patientenbeteiligung
Die Leitlinie wurde unter direkter Beteiligung von 4 Patientenvertretern erstellt.
Herr Ingo van Thiel, Herr Achim Kautz und Frau Elke Hammes waren von Beginn an in die Erstellung der Leitlinie eingebunden und nahmen mit eigenem Stimmrecht an der Konsensuskonferenz teil. Herr Kautz war der Stellvertreter von Herrn Thiel und hat daher nicht abgestimmt. Frau Riemer ersetzte Frau Hammes ab der Video-Konsensuskonferenz 08/2020.
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1.9.4. Methodische Begleitung
-
Durch das Leitlinienprogramm Onkologie:
-
Dr. med. Markus Follmann, MPH, MSc (OL Office c/o Deutsche Krebsgesellschaft)
-
Thomas Langer, Dipl. Soz. Wiss. (OL Office c/o Deutsche Krebsgesellschaft)
-
-
Durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V.:
-
Dr. rer. medic. Susanne Blödt, MScPH (AWMF-IMWI)
-
-
Durch die Firma Clinical Guideline Service – User Group:
-
Dr. Nadine Steubesand
-
Dr. Paul Freudenberger
-
-
Durch die DGVS
-
Pia Lorenz
-
PD Dr. med. Petra Lynen Jansen
-
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1.10. Verwendete Abkürzungen
Abkürzung |
Erläuterung |
3D-CRT |
Three-dimensional Conformal Radiation Therapy |
5-FU |
5-Fluorouracil |
AASLD |
American Association for the Study of Liver Diseases |
ACG |
American College of Gastroenterology |
AFIP |
Armed Forces Institute of Pathology |
AFP |
Alpha-Fetoprotein |
AFP-L3 |
Lektin-reaktives Alpha-Fetoprotein |
AG |
Arbeitsgruppe |
ALT |
Alanin-Aminotransferase |
APASL |
Asian Pacific Association for the Study of the Liver |
APRI |
AST/Thrombozyten-Ratio-Index |
ARFI |
Acoustic Radiation Force Impulse Imaging |
AST |
Aspartat-Aminotransferase |
ATG |
Antithymozytenglobulin |
AUC |
Area under the Curve |
AWMF |
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. |
ÄZQ |
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin |
BÄK |
Bundesärztekammer |
BCLC |
Barcelona Clinic Liver Cancer |
Bds |
beiderseits |
BilIN |
biliäre intraepitheliale Neoplasie |
BMI |
Body-Mass-Index |
BSC |
Best Supportive Care |
BSG |
British Society of Gastroenterology |
CA 19-9 |
Carbohydrate-Antigen 19-9 |
CCA |
Cholangiokarzinom |
iCCA |
intrahepatisches Cholangiokarzinom |
dCCA |
distales Cholangiokarzinom |
eCCA |
extrahepatisches Cholangiokarzinom |
pCCA |
perihiläres Cholangiokarzinom |
CD |
Cluster of Differentiation |
CECT |
kontrastmittelverstärkte Computertomografie |
CEUS |
Kontrastmittelultraschall |
CI |
Konfidenzintervall |
CIPN |
Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie |
CLIP |
Cancer of the Liver Italian Program |
CNI |
Calcineurin-Inhibitor |
CR |
Complete Remission |
CT |
Computertomografie |
CTCEA |
Common Terminology Criteria for Adverse Events |
CTLA-4 |
Cytotoxic-T-lymphocyte-associated-Protein 4 |
CU-HCC |
Chinese University-HCC (Risikoscore) |
CUP |
Cancer of Unkown Primary |
DAAD |
Direct-acting antiviral Drugs |
DCP |
des-Gamma-Carboxyprothrombin |
DGCH |
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie |
DGEM |
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin |
DGVS |
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten |
DHC |
Ductus choledochus |
DKG |
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. |
DKH |
Deutsche Krebshilfe e. V. |
EASL |
European Association for the Study of the Liver |
ECOG |
Eastern Cooperative Oncology Group |
EG |
Empfehlungsgrad, A = starke Empfehlung, B = Empfehlung, 0 = offene Empfehlung |
EK |
Expertenkonsens |
ELTR |
European Liver Transplant Registry |
EORTC |
European Organisation for Research and Treatment of Cancer |
EORTIC-QLQ |
European Organisation for Research and Treatment of Cancer – Quality of Life Questionnaire |
EQD2 |
Äquivalentdosis von 2 Gy |
ERC(P) |
endoskopische retrograde Cholangio(pankreatiko)grafie |
ESCULAP |
Erlanger Synopsis for Contrast-enhanced Ultrasound for Liver Lesion Assessment in Patients at Risk |
ESMO |
European Society of Medical Oncology |
ETC |
Extended Toronto Criteria |
EUS-(FNA) |
endosonografischer Ultraschall – (Feinnadelaspiration) |
FACT-H |
Functional Assessment of Cancer Therapy- Hepatobiliary |
FDG-PET |
Fluordeoxyglukose-Positronen-Emissionstomografie |
FIB-4 |
Fibrosis-4 |
GAG-HCC |
Guide with Age, Gender, HBV DNA, Core Promoter Mutations and Cirrhosis-HCC |
GB-CA |
Gallenblasenkarzinom |
Gd-DTPA |
Gadolinium-Diethylene-Triamine Pentaacetic Acid |
Gd-EOB-DTPA |
Gadolinium-Ethoxybenzyl-Diethylentriamin-Penta-Essigsäure |
GEKID |
Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. |
G-I-N |
Guidelines International Network |
GLOBOCAN |
Global Cancer Incidence, Mortality and Prevalence |
GOT |
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase |
GPT |
Glutamat-Pyruvat-Transaminase |
HAI |
hepatische arterielle Infusion |
HBsAg |
Hepatitis-B-surface-Antigen |
HBeAg |
Hepatitis-B-envelope-Antigen |
HBV |
Hepatitis B |
HCC |
hepatozelluläres Karzinom |
HCV |
Hepatitis C |
HepPar1 |
Hepatocyte Paraffin 1 |
HR |
Hazard Ratio |
HSP70 |
Hitzeschockprotein 70 |
hTERT |
Human Telomerase Reverse Transcriptase |
ICCR |
International Collaboration on Cancer Reporting |
ICD |
International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems |
IGRT |
Image Guided Radiotherapy |
ILCA |
International Liver Cancer Association |
IPMN |
intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie |
IRE |
irreversible Elektroporation |
IQWiG |
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen |
ITT |
Intention to Treat |
JIS |
Japan Integrated Staging Score |
KASL |
Korean Association for the Study of the Liver |
LA |
Leitlinienadaptation |
LAASL |
Latin American Association for the Study of the Liver (LAASL) |
LiMax |
Maximum liver function capacity |
LiRADS |
Liver Imaging Reporting and Data System |
LL |
Leitlinie |
LoE |
Level of Evidence |
LTx |
Lebertransplantation |
MARS |
Molecular-Adsorbent-Recirculating-System |
MCN |
muzinös-zystische Neoplasie |
MRCP |
Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie |
MR(T) |
Magnetresonanz(tomografie) |
MWA |
Mikrowellenablation |
NAFLD |
Non-alcoholic fatty Liver Disease |
NASH |
nichtalkoholische Steatohepatitis |
NCI |
National Cancer Institute |
NCCN |
The National Comprehensive Cancer Network |
NGC |
National Guideline Clearinghouse |
NICE |
National Institute for Health and Clinical Excellence |
NRS |
Nutrition Risk Screening |
NT |
nicht transplantabel |
OL |
Leitlinienprogramm Onkologie |
OP |
Operation |
ORN |
Osteoradionekrose |
OS |
Overall Survival |
PBC |
primär biliäre Zirrhose |
PBD |
präoperative biliäre Drainage |
PD |
progressive Disease |
PDT |
photodynamische Therapie |
PEI/PAI |
perkutane Ethanol-Injektion |
PET |
Positronen-Emissions-Tomografie |
PFS |
Progression Free Survival |
PICO |
Population Intervention Comparison Outcome |
PR |
Partial Remission |
PS |
Progressive Disease |
PSC |
primär sklerosierende Cholangitis |
PV |
Portalvene |
PZK |
patientenzentrierte Kommunikation |
QI |
Qualitätsindikatoren |
QoL |
Quality of Life |
RFA |
Radiofrequenzablation |
iRFA |
intraduktale Radiofrequenzablation |
RILD |
Radiation induced Liver Disease |
RR |
relatives Risiko |
SBRT |
Stereotactic Body Radiotherapy |
SD |
Stable Disease |
SEOM |
Spanish Society of Medical Oncology |
SEMS |
selbstexpandierender Metallstent |
SGA |
Subjective Global Assessment |
SGB |
Sozialgesetzbuch |
SR |
systematische Recherche |
STIKO |
Ständige Impfkommission |
SVR |
Substained Virological Response |
TACE |
transarterielle Chemoembolisation |
DEB-TACE |
Drug-eluting Bead TACE |
TARE |
transarterielle Radioembolisation |
TNM |
Tumor-Nodus-Metastase |
TTD |
Time to Deterioration |
TTP |
Time to Progression |
UICC |
Union for International Cancer Control |
UCSF |
University of California, San Francisco |
UNOS |
United Network of Organ Sharing |
US |
Ultraschall |
VEGF(R) |
Vascular Endothelial Growth Factor (Receptor) |
WHO |
World Health Organisation |
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2. Einführung
2.1. Geltungsbereich und Zweck
2.1.1. Zielsetzung und Fragestellung
Die interdisziplinäre S3-Leitlinie ist ein Instrument, um die Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC), des Cholangiokarzinoms (CCA) und des Gallenblasenkarzinoms zu verbessern. Fachgruppen aller Disziplinen, die Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, Verdacht auf oder bereits diagnostizierten hepatobiliären Tumoren ambulant und/oder stationär behandeln, sollen durch die Leitlinie unterstützt werden. Die Leitlinie soll dazu beitragen, eine angemessene Gesundheitsversorgung dieser Patientengruppen sicherzustellen. Es ist weiterhin die Aufgabe der Leitlinie, betroffenen Patienten angemessene, wissenschaftlich begründete und aktuelle Verfahren in der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation anzubieten. Dies gilt sowohl für lokal begrenzte oder lokal fortgeschrittene Erkrankungen als auch bei Vorliegen eines Rezidivs oder von Fernmetastasen. Die Leitlinie soll neben dem Beitrag für eine angemessene Gesundheitsversorgung auch die Basis für eine individuell zugeschnittene, qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Therapie bieten. Mittel- und langfristig sollen so die Morbidität und Mortalität von Patienten mit hepatobiliären Tumoren gesenkt und die Lebensqualität erhöht werden.
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2.1.2. Adressaten
Die Anwenderzielgruppe sind Ärztinnen und Ärzte aller Versorgungsbereiche (insbesondere Fachärztinnen und Fachärzte), die Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, Verdacht auf sowie diagnostizierten hepatobiliären Tumoren ambulant und/oder stationär behandeln. Hierzu gehören unter anderem Allgemeinmediziner, Internisten, Gastroenterologen und Hepatologen, Onkologen, Radiologen, Chirurgen, Palliativmediziner, Pathologen, Nuklearmediziner und Strahlentherapeuten, Psychoonkologen, onkologisch tätige Pflegekräfte und Physiotherapeuten sowie alle an einem HCC oder biliären Karzinom erkrankten Patienten und deren Angehörige. Weitere Adressaten dieser Leitlinie sind übergeordnete Organisationen (z. B. Krankenkassen). Sie soll entsprechend der Definition einer Leitlinie Entscheidungshilfen geben, jedoch keine Richtlinie sein. Der behandelnde Arzt ist weiterhin verpflichtet, unter Würdigung der Gesamtsituation des Patienten und mit diesem gemeinsam die für die individuelle Situation angemessene Vorgehensweise zu finden.
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2.1.3. Gültigkeitsdauer und Aktualisierungsverfahren
Die S3-Leitlinie ist bis zur nächsten Aktualisierung gültig, die Gültigkeitsdauer wird auf 3 Jahre geschätzt. Vorgesehen sind regelmäßige Aktualisierungen, bei dringendem Änderungsbedarf werden diese gesondert publiziert. Kommentare und Hinweise für den Aktualisierungsprozess sind ausdrücklich erwünscht und können an die folgende Adresse gesendet werden: hcc@leitlinienprogramm-onkologie.de.
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2.1.4. Grundlagen der Methodik
Die methodische Vorgehensweise bei der Erstellung der Leitlinie ist im Leitlinienreport dargelegt. Dieser ist im Internet z. B. auf den Seiten des Leitlinienprogramms Onkologie (http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Leitlinien.7.0.html) und den Seiten der AWMF (http://www.awmf.org/) frei verfügbar.
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2.1.5. Schema der Evidenzgraduierung nach Oxford (Version 2011)
Zur Klassifikation des Verzerrungsrisikos der identifizierten Studien wurde in dieser Leitlinie das in [Tab. 4] aufgeführte System des Oxford Center for Evidence-based Medicine in der Version von 2011 verwendet. Dieses System sieht die Klassifikation der Studien für verschiedene klinische Fragestellungen (Nutzen von Therapie, prognostische Aussagekraft, diagnostische Wertigkeit) vor.
Frage |
Level 1[*] |
Level 2* |
Level 3* |
Level 4* |
Level 5 |
Wie verbreitet ist das Problem? |
lokale und aktuelle Zufallsstichprobe oder Zählung (Vollerhebung) |
systematische Übersichtsarbeit von Erhebungen, die auf die lokalen Umstände übertragen werden können[**] |
lokale Erhebung, die nicht auf einer Zufallsstichprobe basiert** |
Fallserie** |
nicht anwendbar |
Ist dieser diagnostische oder kontrollierende Test genau? (Diagnose) |
systematische Übersichtsarbeit von Querschnittsstudien mit durchgehend angewandtem Referenzstandard und Verblindung |
einzelne Querschnittsstudie mit durchgehend angewandtem Referenzstandard und Verblindung |
nicht konsekutive[***] Studie oder Studie ohne angewandten Referenzstandard** |
Fall-Kontroll-Studie oder Studie mit ungeeignetem oder nicht unabhängigem Referenzstandard** |
Expertenmeinung basierend auf pathophysiologischen Überlegungen |
Was würde passieren, wenn wir keine Therapie anwenden würden? (Prognose) |
systematische Übersichtsarbeit von Kohortenstudien, die Patienten im Anfangsstadium der Erkrankung beobachten (Inception cohort study) |
einzelne Kohortenstudie von Patienten im Anfangsstadium der Erkrankung (Inception cohort study) |
Kohortenstudie oder Kontrollarm einer randomisierten Studie* |
Fallserie oder Fall-Kontroll-Studie oder eine prognostische Kohortenstudie mit niedriger methodischer Qualität[ 1 ]** |
nicht anwendbar |
Hilft dieses Vorgehen? (Nutzen der Intervention) |
systematische Übersichtsarbeit von randomisierten Studien oder N-von-1-Studien[ 2 ] |
randomisierte Studie oder Beobachtungsstudie mit dramatischen Effekten |
kontrollierte Kohortenstudie/ Follow-up-Studie[ 3 ]** |
Fallserien oder Fall-Kontroll-Studien oder Studien mit historischen Kontrollen** |
Expertenmeinung basierend auf pathophysiologischen Überlegungen |
Was sind häufige Neben-wirkungen? (Schaden der Intervention) |
systematische Übersichtarbeit von entweder randomisierten Studien oder eingebetteten Fall-Kontroll-Studien[ 4 ] oder N-von-1-Studie mit zur Fragestellung passenden Patienten oder beobachtende Studie mit dramatischen Effekten |
randomisierte Studie oder (ausnahmsweise) Beobachtungsstudie mit dramatischen Effekten |
kontrollierte Kohortenstudie/ Follow-up-Studie (Post-Marketing-Überwachung) mit ausreichender Fallzahl, um eine häufige Nebenwirkung zu identifizieren; sollen Langzeitnebenwirkungen erfasst werden, muss das Follow-up ausreichend sein** |
||
Was sind seltene Nebenwirkungen? (Schaden der Intervention) |
systematischer Überblick über randomisierte Studien oder N-von-1-Studien |
randomisierte Studie oder (ausnahmsweise) Beobachtungsstudie mit dramatischen Effekten |
|||
Ist dieser Früherkennungstest sinnvoll? (Screening) |
systematische Übersichtsarbeit von randomisierten Studien |
randomisierte Studie |
kontrollierte Kohortenstudie/ Follow-up-Studie** |
Übersetzung des englischen Originaltextes von Dr. M. Nothacker, MPH (AWMF); Dr. M. Follmann, MPH, MSc (OL) und Dipl.-Soz. Wiss. T. Langer (OL).
* Level kann ggf. wegen der Studienqualität, wegen ausgedehnter Konfidenzintervalle (unpräzise Effektschätzer), wegen Inkonsistenzen zwischen Studien oder weil der absolute Effektwert sehr klein ist sowie wegen mangelnder Übertragbarkeit (Fragestellung der Studie entspricht nicht der klinisch relevanten Frage) abgewertet werden. Eine Aufwertung des Evidenzlevels ist möglich bei großen oder sehr großen Effekten.
** Grundsätzlich gilt: Ein systematischer Überblick ist immer besser als eine Einzelstudie.
*** Konsekutiver Einschluss = Patienten werden fortlaufend rekrutiert.
1 Zur Qualitätsbeurteilung kann u. a. das STROBE-Statement verwendet werden: http://www.strobe-statement.org/index.php?id=strobe-aims.
2 Einzelpatientenstudien, bei denen die Patienten abwechselnd Intervention und Kontrollintervention erhalten.
3 Nachbeobachtungsstudie einer Population aus einem abgeschlossenen RCT.
4 Studie, bei der aus einer laufenden Kohortenstudie Fälle und Kontrollen gezogen werden.
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2.1.6. Schema der Empfehlungsgraduierung
Die Methodik des Leitlinienprogramms Onkologie sieht eine Vergabe von Empfehlungsgraden durch die Leitlinienautoren im Rahmen eines formalen Konsensusverfahrens vor. Dementsprechend wurden durch die AWMF moderierte, nominale Gruppenprozesse bzw. strukturierte Konsensuskonferenzen durchgeführt [2]. Im Rahmen dieser Prozesse wurden die Empfehlungen von den stimmberechtigten Mandatsträgern (siehe Kapitel 1.9.2) formal abgestimmt. Die Ergebnisse der jeweiligen Abstimmungen (Konsensstärke) sind entsprechend den Kategorien in [Tab. 6] den Empfehlungen zugeordnet.
Empfehlungsgrad |
Beschreibung |
Ausdrucksweise |
A |
starke Empfehlung |
soll |
B |
Empfehlung |
sollte |
0 |
Empfehlung offen |
kann |
In der Leitlinie werden zu allen evidenzbasierten Statements (siehe Kapitel 2.2.3) und Empfehlungen das Evidenzlevel der zugrunde liegenden Studien sowie bei Empfehlungen zusätzlich die Stärke der Empfehlung (Empfehlungsgrad) ausgewiesen. Hinsichtlich der Stärke der Empfehlung werden in dieser Leitlinie 3 Empfehlungsgrade unterschieden (siehe [Tab. 5]), die sich auch in der Formulierung der Empfehlungen jeweils widerspiegeln.
Die Entscheidungskriterien für die Festlegung der Empfehlungsgrade werden im Leitlinienreport zu dieser Leitlinie erläutert.
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2.1.7. Statements
Als Statements werden Darlegungen oder Erläuterungen von spezifischen Sachverhalten oder Fragestellungen ohne unmittelbare Handlungsaufforderung bezeichnet. Sie werden entsprechend der Vorgehensweise bei den Empfehlungen im Rahmen eines formalen Konsensusverfahrens verabschiedet und können entweder auf Studienergebnissen oder auf Expertenmeinungen beruhen.
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2.1.8. Expertenkonsens (EK)
Statements/Empfehlungen, für die eine Bearbeitung auf der Grundlage von Expertenkonsens der Leitliniengruppe beschlossen wurde, sind als Expertenkonsens ausgewiesen. Für diese Empfehlungen wurde keine systematische Literaturrecherche durchgeführt (die in den Hintergrundtexten ggf. angeführten Studien wurden von den beteiligten Fachexperten ausgewählt). Bei Empfehlungen, die auf einem Expertenkonsens basieren, werden keine Symbole bzw. Buchstaben verwendet, um die Empfehlungsstärke und die Qualität der Evidenz darzustellen. Die Stärke der Empfehlung ergibt sich hier allein aus der verwendeten Formulierung (soll/sollte/kann) entsprechend der Abstufung in [Tab. 5].
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2.1.9. Klug entscheiden
Empfehlungen, die mit „Klug entscheiden“ gekennzeichnet sind, wurden für die „Klug entscheiden“-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin ausgewählt. Diese Empfehlungen sollen als konkrete Hilfestellung bei der Indikationsstellung zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen dienen, um eine Unter- bzw. Überversorgung zu vermeiden. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.klug-entscheiden.com/.
#
2.1.10. Unabhängigkeit und Darlegung möglicher Interessenkonflikte
Die Deutsche Krebshilfe stellte die finanziellen Mittel über das Leitlinienprogramm Onkologie (OL) zur Verfügung. Diese Mittel wurden eingesetzt für Personalkosten, Büromaterial, Literaturbeschaffung und die Konsensuskonferenzen (Raummieten, Technik, Verpflegung, Moderatorenhonorare, Reisekosten der Teilnehmer). Die Erarbeitung der Leitlinie erfolgte in redaktioneller Unabhängigkeit von der finanzierenden Organisation. Alle Mitglieder legten während des Leitlinienprozesses mittels des AWMF-Formblatts eine schriftliche Erklärung zu eventuell bestehenden Interessenkonflikten (zu Beginn, Aktualisierung vor der Konsenskonferenz) vor. Die Interessenerklärungen sind im Leitlinienreport zu dieser Leitlinie (https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/hepatozellulaeres-karzinom-hcc/) aufgeführt.
Der Umgang mit Interessenkonflikten wurde analog den Vorgaben der AWMF gemeinsam in unserem Steuergruppentreffen vom 18.07.2019 konsentiert. Zusätzlich wurde dieses Vorgehen mit Vertretern der DKG und der AWMF besprochen. Hier wurde folgendes Vorgehen festgehalten:
-
Es wurden alle direkten finanziellen und indirekten sekundären Interessen der letzten 3 Jahre im Formular der Interessenkonflikte angegeben. Unmittelbar vor den beiden Konsensuskonferenzen erfolgte eine Aktualisierung der Erklärung.
-
Entscheidend für die Bewertung war der thematische Bezug zur Leitlinie.
-
Die Erklärungen zu den Interessenkonflikten werden im Leitlinienreport aufgeführt.
Umgang mit direkten finanziellen Interessenkonflikten:
-
Es wurde bei finanziellen Vergütungen durch Ad-Board, Beratertätigkeit, Vortragstätigkeit und Industriedrittmittel in verantwortlicher Position ein finanzieller Rahmen von 5000 €/Jahr und Firma festgesetzt. Oberhalb dieser Grenze kam es zur Feststellung eines moderaten Interessenkonfliktes.
-
Wurde ein moderater Interessenkonflikt festgestellt, enthielt sich der Mandatsträger bei einzelnen Fragen oder Themenbereichen, je nach festgestelltem Interessenkonflikt.
-
Im Hinblick auf die AG-Leiter wurde darauf geachtet, dass einem Mitglied der Steuergruppe mit einem moderateren Interessenkonflikt ein weiteres Mitglied der Steuergruppe mit keinem oder lediglich geringem Interessenkonflikt zur Seite gestellt wurde.
-
Bei 2 Mandatsträgern wurden Patente festgestellt. Diese haben jedoch keinen thematischen Bezug zur Leitlinie und sind nicht kommerzialisiert. Es erfolgte daher kein Ausschluss von der Leitlinienarbeit.
-
Ein Aktienbesitz lag bei keinem Mandatsträger vor.
Umgang mit indirekten sekundären Interessenkonflikten:
-
Mitgliedschaften in Fachgesellschaften und Beteiligung an Fortbildungen und Ausbildungsinstituten wurden nicht als Interessenkonflikt für diese Leitlinie bewertet, da diese ein essenzieller Teil der wissenschaftlichen und klinischen Arbeit sind.
-
Ebenso wurde der Schwerpunkt der wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit in diesem Feld erwartet, um eine wissenschaftliche und praktikable Leitlinie zu erstellen.
-
Eine persönliche Beziehung (Partner oder Verwandter 1. Grades) zu einem Vertretungsberechtigten eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft lag bei keinem Mandatsträger vor.
Der Vorschlag der Steuergruppe zum Management wurde zu Beginn der Konsenskonferenz diskutiert und umgesetzt.
Als protektive Faktoren gegen eine Verzerrung durch Interessenkonflikte können die systematische Evidenzaufbereitung, die pluralistische Zusammensetzung der Leitliniengruppe, die neutrale Moderation, die Diskussion der Bewertung der Interessen und des Umgangs mit Interessenkonflikten zu Beginn der Konsenskonferenz sowie die öffentliche Konsultation gewertet werden.
An dieser Stelle möchten wir allen Mitarbeitern für ihre ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeit an dem Projekt danken.
#
#
#
3. Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms
3.1. Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung
3.1.1. Risikofaktoren und Früherkennung
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.1.a |
Patienten mit einer Leberzirrhose haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines HCC. |
1 |
AASLD [3] |
|
3.1.b |
Diesen Patienten sollte eine regelmäßige Früherkennung angeboten werden. |
EK |
||
3.2. |
Patienten mit einer chronischen Hepatitis-B-Virusinfektion haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines HCC. Diesen Patienten sollte ab einem PAGE-B-Score von 10 eine regelmäßige Früherkennung angeboten werden. |
B |
2 |
de novo |
3.3. |
Patienten mit chronischer HCV-Infektion oder nichtalkoholischer Steatohepatitis haben bereits bei einer fortgeschrittenen Leberfibrose ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines HCC. Diesen Patienten sollte eine regelmäßige Früherkennung angeboten werden. |
EK |
||
3.4. |
Patienten mit einer fortgeschrittenen Leberfibrose, unabhängig von der Ursache der Lebererkrankung, kann die Teilnahme an einer HCC-Früherkennung angeboten werden. |
EK |
#
3.1.2. Prophylaktische und therapeutische Maßnahmen zur Reduktion des HCC-Risikos
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.5. |
Entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) sollen gegen das Hepatitis-B-Virus geimpft werden:
|
EK |
||
3.6. |
Die Ursachen einer chronischen Lebererkrankung sollen, soweit möglich, behandelt werden, um eine Progression einschließlich der Entwicklung eines HCC zu verhindern. |
EK |
||
3.7. |
Patienten mit chronischer Hepatitis-Virusinfektion sollen gemäß den aktuellen Leitlinien betreut bzw. antiviral behandelt werden, um eine Progression einschließlich der Entwicklung eines HCC zu verhindern. |
EK |
||
3.8. |
Patienten mit chronischen Lebererkrankungen sollte der Konsum von Kaffee empfohlen werden. |
B |
2 |
EASL |
3.9. |
Bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung und nicht insulinabhängigem Diabetes mellitus sollte eine Behandlung mit Metformin geprüft werden, um das HCC-Risiko zu senken. |
EK |
||
3.10. |
Patienten mit chronischen Lebererkrankungen sollen keinen Alkohol trinken. |
EK |
||
3.11. |
Patienten mit chronischer Hepatitis-B-Virusinfektion und HCC sollte eine antivirale Therapie angeboten werden. |
EK |
||
3.12. |
Patienten mit chronischer Hepatitis-C-Virusinfektion und HCC, bei denen eine kurativ intendierte Tumorbehandlung durchgeführt wird, soll eine DAAD-Behandlung angeboten werden. |
EK |
#
3.1.3. Vorsorgeuntersuchung
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.13. |
Patienten mit Leberzirrhose im Stadium Child-Pugh A und B soll die Teilnahme an einer HCC-Früherkennung angeboten werden. |
A |
2 |
de novo [11] |
3.14 |
Patienten mit Leberzirrhose, die zur Lebertransplantation gelistet sind, soll die Teilnahme an einer HCC-Früherkennung angeboten werden. |
EK |
||
3.15. |
Im Rahmen der HCC-Früherkennung soll alle 6 Monate eine Ultraschalluntersuchung der Leber durchgeführt werden. |
A |
2 |
EASL |
3.16. |
Die Früherkennung kann durch eine AFP-Bestimmung ergänzt werden. |
0 |
1 |
de novo [14] |
3.17. |
Bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung sollte das Fibrosestadium wiederholt erhoben werden, um das HCC-Risiko besser einzuschätzen. |
B |
3 |
de novo |
#
#
3.2. Histopathologische und molekulare Diagnostik
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.18. |
In der palliativen Situation und bei unklarem Kontrastmittelverhalten in 2 unabhängigen Bildgebungen in der kurativen Situation sollte ein bioptisches Verfahren eingesetzt werden. |
EK |
||
3.19. |
Die Typisierung des HCC soll sich nach der aktuellen WHO-Klassifikation richten. Hierbei sollten zum einen Sonderformen (z. B. fibrolamelläres HCC und mischdifferenzierte Tumoren (kombiniertes HCC/iCCA)) und wenn möglich auch das frühe HCC vom progredienten HCC und prämalignen Läsionen unterschieden werden. Es sollte eine sichere Unterscheidung von Sonderformen des intrahepatischen Cholangiokarzinoms, Lebermetastasen und auch benignen Lebertumoren erfolgen. |
EK |
||
3.20. |
Die Bearbeitung und Befundung eines Resektats oder Explantats sollen die Ausdehnung des Tumors (Staging) gemäß der aktuellen TNM-Klassifikation, seinen Typ (Typing) und Differenzierungsgrad (Grading) und den Status des Resektatrands (R-Klassifikation) sowie den Status der nichttumorösen Leber ermitteln. |
EK |
||
3.21. |
Wenn die Diagnose eines HCC nicht mithilfe der konventionellen Histologie gestellt werden kann, sollen in Abhängigkeit vom histopathologischen Erscheinungsbild weitere, insbesondere immunhistologische und/oder molekularpathologische Untersuchungen zur Sicherung der Diagnose eingesetzt werden. |
EK |
||
3.22. |
Molekularpathologische Untersuchungen können zur Unterstützung der Tumortypisierung und Dignitätsbestimmung von hepatozellulären Tumoren eingesetzt werden. Prädiktive molekulare Analysen sind in der regulären Diagnostik noch nicht erforderlich, können aber zur erweiterten Therapieplanung eingesetzt werden. |
EK |
#
3.3. Bildgebende Diagnostik
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.23. |
Die Sonografie kann zur initialen Einschätzung im Risikokollektiv verwendet werden. |
EK |
||
3.24. |
Das HCC in der zirrhotischen Leber soll bildgebend anhand seiner typischen Kontrastmitteldynamik mit arterieller Hypervaskularisation und Auswaschen in der portalvenösen und venösen Phase im kontrastverstärkten MRT diagnostiziert werden. |
A |
2 |
de novo |
3.25. |
Ein triphasisches CT und/oder CEUS sollten bei unklarem MRT-Befund oder Kontraindikationen für das MRT zur weiteren Diagnostik herangezogen werden. |
EK |
||
3.26. |
Das Staging eines HCC soll ein kontrastverstärktes CT des Thorax und des Abdomens beinhalten. Falls das kontrastverstärkte MRT das gesamte Abdomen diagnostisch abdeckt, soll lediglich ein nativer CT-Thorax ergänzt werden. |
EK |
||
3.27. |
Unklare Leberherde < 1 cm sollten in 3-Monats-Intervallen mittels des bestgeeigneten kontrastmittelverstärkten Schnittbildverfahrens kontrolliert werden. |
B |
4 |
de novo [20] |
3.28. |
Bei Leberherden ≥ 1 cm und untypischem Kontrastmittelverhalten sollte bei kurativer Behandlungsindikation eine zweite kontrastmittelverstärkte Bildgebung mittels CT und/oder CEUS erfolgen. |
B |
4 |
|
3.29. |
Bei Leberherden ≥ 1 cm und untypischem Kontrastmittelverhalten, bei denen kein kurativer Ansatz besteht, soll bei Indikation für eine tumorgerichtete Therapie eine Biopsie erfolgen. |
EK |
3.3.1. Diagnostikalgorithmus
Malignitätsverdächtige Leberrundherde sollen in einer therapierelevanten Konstellation unmittelbar abgeklärt werden (siehe auch „Diagnosealgorithmus eines Patienten mit einer HCC-verdächtigen Raumforderung“) ([Abb. 1]: Diagnostikalgorithmus).
#
3.3.2. Staging-Systeme (Clip, TNM, Okuda, BCLC etc.)
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.30. |
Für die klinische Entscheidungsfindung bei HCC sollen die Tumorlast, die Leberfunktion und der Leistungsstatus berücksichtigt werden. |
A |
2 |
EASL |
3.31. |
Zur Stratifizierung vor Operationen/Transplantationen soll ergänzend die TNM-Klassifikation verwendet werden. |
EK |
||
3.32. |
Bezüglich der bildmorphologischen Tumoraspekte sollen bildgebende Analyseverfahren verwendet werden, die die Vaskularität berücksichtigen. |
EK |
#
#
3.4. Operative und interventionelle Therapieverfahren
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.33. |
Patienten mit einem hepatozellulären Karzinom sollen in einer interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt werden. |
EK, Klug entscheiden |
3.4.1. Operative Therapieverfahren
3.4.1.1. Lebertransplantation
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.34. |
Patienten mit einem kurativ behandelbaren hepatozellulären Karzinom sollten in einem Lebertransplantationszentrum vorgestellt werden. |
EK, Klug entscheiden |
||
3.35. |
Geeignete Patienten mit Leberzirrhose und einem irresektablen HCC innerhalb der Mailand-Kriterien (BCLC A) sollen für eine Lebertransplantation evaluiert werden. |
EK |
||
3.36. |
Auch bei formal resektablen oder grenzwertig resektablen HCC-Befunden in Zirrhose kann innerhalb der Mailand-Kriterien eine Indikation zur Transplantation bestehen. |
EK |
||
3.37. |
Bei extrahepatischen Tumormanifestationen und/oder einer makrovaskulären Invasion der Lebergefäße soll eine Lebertransplantation nicht durchgeführt werden. |
EK |
||
3.38. |
Bei einem AFP-Wert > 1000 ng/ml sollte keine Indikation zur Transplantation ohne neoadjuvante Therapie gestellt werden. |
EK |
||
3.39. |
Bei AFP-Anstieg auf > 1000 ng/ml unter Bridging-Therapie sollte die Transplantation nicht durchgeführt werden. |
EK |
||
3.40. |
Das chronologische Alter stellt per se keine Kontraindikation dar. Wenn Patienten älter als 65 Jahre sind, sollte die Indikation zur Lebertransplantation allerdings besonders sorgfältig geprüft werden. |
EK |
3.4.1.1.1. Bridging-Therapie
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.41. |
Vor Beginn einer Bridging-Therapie soll eine Kontaktaufnahme mit einem Transplantationszentrum erfolgen. |
EK |
||
3.42. |
Patienten mit HCC (BCLC A) innerhalb der Mailand-Kriterien sollen eine Bridging-Therapie erhalten, sofern es die Leberfunktion zulässt. |
A |
1 |
de novo |
3.43. |
Für das Bridging sollen Lokalablation, Resektion oder transarterielle Verfahren (TACE, TARE) eingesetzt werden. |
A |
1 |
|
3.44. |
Eine Hochpräzisionsradiotherapie (Stereotactic Body Radiotherapy, SBRT) kann als Bridging-Verfahren bis zur Lebertransplantation eingesetzt werden, wenn die weiteren Bridging-Verfahren nicht zum Einsatz kommen können. |
EK |
#
3.4.1.1.2. Downstaging
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.45. |
Bei geeigneten Patienten mit einem HCC außerhalb der Mailand-Kriterien und innerhalb der UCSF-Kriterien kann eine Lebertransplantation erfolgen, insbesondere dann, wenn ein Downstaging bis innerhalb der Mailand-Kriterien gelingt. |
0 |
1 |
de novo |
3.46. |
Außerhalb der UCSF-Kriterien kann bei Tumoren ohne extrahepatische Manifestation und ohne Makroinvasion von Gefäßen nach Ansprechen auf eine neoadjuvante Therapie eine Evaluation zur Lebertransplantation erwogen werden. |
EK |
||
3.47. |
Für das Downstaging sollen entweder eine Lokalablation, eine Resektion oder ein transarterielles Verfahren (TACE, TARE) eingesetzt werden. |
EK |
#
3.4.1.1.3. Nachsorge nach Lebertransplantation
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.48. |
Die Tumornachsorge sollte nach den allgemeinen Empfehlungen der HCC-Nachsorge (siehe Kapitel Nachsorge 0) erfolgen. |
EK |
||
3.49. |
Außerhalb von Studien sollen Patienten mit HCC nach Lebertransplantation nicht adjuvant behandelt werden. |
EK |
#
#
3.4.1.2. Resektion
3.4.1.2.1. Resektion beim hepatozellulären Karzinom ohne Leberzirrhose
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.50. |
Eine Resektion eines HCC ohne Leberzirrhose soll erfolgen, wenn eine komplette Resektion (R0-Resektion) möglich ist. |
EK |
||
3.51. |
Nach Resektion eines HCC ohne Leberzirrhose sollte eine regelmäßige Nachsorge über 5 Jahre erfolgen. |
EK |
#
3.4.1.2.2. Resektion beim hepatozellulären Karzinom mit Leberzirrhose
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
|
3.52. |
Bei einem singulären HCC-Knoten in Leberzirrhose mit funktioneller Resektabilität sollte eine Leberresektion erfolgen. Dies trifft insbesondere für HCC-Knoten > 3 cm zu. |
EK |
|||
3.53. |
Bei multiplen HCC-Knoten in Leberzirrhose innerhalb der Mailand-Kriterien kann eine Leberresektion durchgeführt werden. |
EK |
|||
3.54. |
Die Leberresektion kann offen oder minimalinvasiv durchgeführt werden. Besonders bei zukünftigen Lebertransplantationspatienten sollte eine minimalinvasive Leberresektion durchgeführt werden. |
EK |
|||
3.55. |
Eine neoadjuvante oder adjuvante Therapie bei Resektion soll nur im Rahmen von Studien erfolgen. |
A |
2 |
EASL |
|
3.56. |
Nach Leberresektion beim HCC in Zirrhose soll eine regelmäßige Nachsorge erfolgen. |
A |
2 |
EASL |
#
#
#
3.4.2. Interventionelle Therapieverfahren
3.4.2.1. Perkutane Ablation
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.57. |
Bei Patienten mit HCC bis 3 cm sind die Resektion und die Ablation äquivalente Verfahren. |
EK |
||
3.58. |
Patienten mit HCC kleiner 3 cm in für die Resektion ungünstiger Lokalisation oder mit eingeschränkter Leberfunktion soll primär eine Thermoablation des Tumors angeboten werden. |
A |
1 |
EASL |
3.59. |
Die perkutane Ablation des HCC soll mittels Radiofrequenzablation (RFA) oder Mikrowellenablation (MWA) durchgeführt werden |
EK |
||
3.60. |
Bei Patienten mit erhaltener Leberfunktion und gering- oder mäßiggradiger portaler Hypertension soll, bei einem HCC-Herd > 3 cm und < 5 cm, vor einer Thermoablation chemoembolisiert werden. |
A |
2 |
de novo |
#
3.4.2.2. Transarterielle Chemoembolisation (TACE)
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.61. |
Die TACE soll Patienten mit HCC im intermediären Stadium angeboten werden, wenn keine kurativen Therapieoptionen vorliegen. |
A |
2 |
de novo |
3.62. |
Die TACE setzt eine erhaltene Leberfunktion voraus. |
2 |
de novo [53] |
|
3.63. |
Die TACE soll dem Vaskularisationsmuster der Tumorherde angepasst werden und so selektiv wie möglich erfolgen. |
EK |
||
3.64. |
Konventionelle TACE und Drug-eluting-TACE können als gleichwertige Verfahren angesehen werden. |
2 |
de novo |
|
3.65. |
Die TACE sollte mehrfach durchgeführt werden, solange ein Ansprechen hierauf nachweisbar ist (CR, PR nach mRECIST) und behandelbare hypervaskularisierte Tumoranteile verbleiben. |
EK |
||
3.66. |
Die Indikation zur Fortführung der TACE soll nach 2 Behandlungszyklen im Tumorboard überprüft werden. |
EK |
#
3.4.2.3. Transarterielle Radioembolisation (TARE)
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.67. |
Die TARE kann nach Beschluss des Tumorboards bei Patienten mit erhaltener Leberfunktion im intermediären HCC-Stadium anstelle einer TACE eingesetzt werden. |
0 |
2 |
de novo |
#
#
3.4.3. Stereotaxie
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.68. |
Eine Hochpräzisionsradiotherapie (Stereotactic Body Radiotherapy, SBRT) kann in Betracht gezogen werden, wenn andere lokale Therapieverfahren nicht möglich sind (z. B. hohe Wahrscheinlichkeit für ein Therapieversagen, eingeschränkte Leberfunktion, technische Hindernisse). |
EK |
#
3.4.4. Nachsorge und Erfolgskontrolle nach interventioneller Therapie
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.69 |
Erfolgskontrollen nach lokaler Therapie sollten mittels biphasischer CECT oder dynamischer MRT in einem Intervall von 4–12 Wochen nach Ablation/Resektion bzw. nach jedem TACE-Zyklus erfolgen. |
EK |
||
3.70. |
Die Verlaufskontrolle nach erfolgreicher lokaler Therapie soll im ersten Jahr alle 3 Monate und im zweiten Jahr alle 3–6 Monate mittels biphasischer CECT oder dynamischer MRT stattfinden. |
EK |
||
3.71. |
Nach Abschluss der Nachsorge sollen die Patienten wieder in das Früherkennungsprogramm mit Ultraschall alle 6 Monate eingeschlossen werden. |
EK |
||
3.72. |
Die Remissionsbeurteilung nach Ablation/TACE/TARE soll nach mRECIST/EASL erfolgen. |
EK |
#
3.4.5. Therapiealgorithmus
#
#
3.5. Systemtherapie
3.5.1. Substanzen mit einem Wirksamkeitsnachweis in Phase-III-Studien für die Systemtherapie des HCC
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.73. |
Für HCC-Patienten mit erhaltener Leberfunktion (im Child-Pugh-Stadium A), mit Fernmetastasen und/oder einer Tumorlokalisation, die lokoregionär nicht kontrolliert oder reseziert werden kann, liegen Phase-III-Studien mit Wirksamkeitsnachweis vor, für
|
1–2 |
de novo |
#
3.5.2. Medikamentöse Erstlinientherapie des HCC
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.74. |
Eine Erstlinientherapie mit der Kombination Atezolizumab und Bevacizumab (A+B) soll angeboten werden bei HCC-Patienten im Child-Pugh-Stadium A und BCLC B oder C, mit Fernmetastasen oder einer Tumorlokalisation, die lokoregionär nicht kontrolliert oder reseziert werden kann. Patienten mit einer Kontraindikation für A+B soll eine Erstlinientherapie mit einem der beiden Tyrosinkinase-Inhibitoren Lenvatinib oder Sorafenib angeboten werden. |
A |
2 |
de novo |
#
3.5.3. Medikamentöse Therapie nach Versagen, bei Unverträglichkeit oder bei Kontraindikationen der Erstlinientherapie des HCC
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.75. |
Die Überlegenheit von Atezolizumab und Bevacizumab im Vergleich zu Sorafenib führt zu einer Verschiebung der zuvor etablierten Therapielinien. |
EK |
||
3.76. |
Eine Systemtherapie mit einem zugelassenen Tyrosinkinase-Inhibitor soll nach Progress oder bei Unverträglichkeit von Atezolizumab und Bevacizumab angeboten werden bei HCC-Patienten im Child-Pugh-Stadium A und BCLC B oder C, mit Fernmetastasen oder einer Tumorlokalisation, die lokoregionär nicht kontrolliert oder reseziert werden kann. |
EK |
||
3.77. |
Bei HCC-Patienten mit Tumorprogress unter einer Therapie mit Sorafenib, Child-Pugh-Stadium A und ECOG 0–1 soll eine weitere Systemtherapie angeboten werden. Hierfür stehen die beiden Tyrosinkinase-Inhibitoren Regorafenib und Cabozantinib oder bei einem Alpha-Fetoprotein-Wert von ≥ 400 ng/ml der VEGFR-2-Antikörper Ramucirumab zur Verfügung. |
A |
2 |
de novo |
3.78. |
Bei HCC-Patienten im Child-Pugh-Stadium A und ECOG 0–1 mit Tumorprogress unter einer Therapie mit Lenvatinib soll eine weitere tumorspezifische Therapie angeboten werden. |
EK |
||
3.79 |
Die laufende Systemtherapie sollte nicht über einen radiologischen Progress hinaus fortgesetzt werden. Die Toxizität der Therapie sollte engmaschig überwacht und berücksichtigt werden. |
EK |
||
3.80. |
Für einzelne Immuntherapie-naive HCC-Patienten mit erhaltener Leberfunktion (im Stadium Child-Pugh A), mit Fernmetastasen oder einer Tumorlokalisation, die lokoregionär nicht kontrolliert oder reseziert werden kann und für die keine zugelassene Therapie mehr zur Verfügung steht, kann entweder eine Immun-Monotherapie mit den anti-PD-1-Antikörpern Nivolumab oder Pembrolizumab oder eine Kombinationstherapie mit Nivolumab und dem CTLA-4-Antikörper Ipilimumab angeboten werden. |
EK |
#
3.5.4. Medikamentöse Therapie bei Leberzirrhose CHILD-Pugh B/C
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.81. |
Für einzelne HCC-Patienten im Child-Pugh-Stadium B (bis 8 Punkte), mit Fernmetastasen oder einer Tumorlokalisation, die lokoregionär nicht kontrolliert oder reseziert werden kann, und mit einem ECOG-Status von 0–1 kann eine Systemtherapie mit Sorafenib angeboten werden. |
0 |
2 |
de novo |
3.82. |
Für einzelne HCC-Patienten im Child-Pugh-Stadium B (bis 8 Punkte), mit Fernmetastasen oder einer Tumorlokalisation, die lokoregionär nicht kontrolliert oder reseziert werden kann, und einem ECOG-Status von 0–1 kann eine Immuntherapie mit einem anti-PD-1-Antikörper angeboten werden. |
EK |
||
3.83. |
Bei HCC-Patienten im Stadium Child-Pugh C sollte keine Systemtherapie durchgeführt werden. |
EK |
#
3.5.5. Kombination oder Vergleich von Systemtherapie mit lokoregionärer Therapie
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.84. |
Für HCC-Patienten im Stadium Child-Pugh A oder B mit 7 Punkten und BCLC C mit überwiegendem Leberbefall zeigt eine TARE keine Überlegenheit zu Sorafenib. Ein Vergleich zwischen TARE und anderen medikamentösen Therapien außer Sorafenib liegt bisher nicht vor. |
2 |
de novo |
|
3.85. |
Bei HCC-Patienten im Stadium Child-Pugh A und BCLC B, die eine lokoregionäre Therapie erhalten, sollte außerhalb von Studien keine zusätzliche Kombination mit einer Systemtherapie erfolgen. |
A |
2 |
de novo |
#
3.5.6. Adjuvante Therapie nach Resektion
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.86. |
Bei HCC-Patienten nach erfolgreicher Resektion oder lokaler Ablation mit radiologisch kompletter Remission soll außerhalb von Studien keine adjuvante Systemtherapie durchgeführt werden. |
A |
2 |
de novo [72] |
#
3.5.7. Verlaufskontrollen unter Systemtherapie
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.87. |
Beim HCC unter Systemtherapie sollte alle 6–12 Wochen die am besten geeignete Schnittbildgebung (CT oder MRT) durchgeführt werden. Die Interpretation im klinischen Alltag sollte sich an den Auswerteprinzipien von RECIST 1.1 und mRECIST sowie für Patienten unter einer Immuntherapie an iRECIST orientieren. |
EK |
#
3.5.8. HCC bei Kindern und Jugendlichen
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.88. |
Patienten < 17 Jahre sollen einem pädiatrisch-onkologischen Zentrum zugewiesen werden. |
EK |
#
#
3.6. Supportivtherapie des hepatozellulären Karzinoms und der biliären Karzinome
3.6.1. Ernährung
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.89. |
Mangelernährung beeinträchtigt die Lebensqualität und Therapietoleranz. Eine Mangelernährung sollte erfasst und behandelt werden. |
EK |
#
3.6.2. Palliativmedizinische Behandlung beim HCC/CCA
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.90. |
Alle Patienten mit einer Krebserkrankung sollen unabhängig vom Krankheitsstadium Zugang zu Informationen über Palliativversorgung (z. B. durch Auslage von Flyern) haben. |
EK |
||
3.91. |
Allen Patienten soll nach der Diagnose einer nichtheilbaren Krebserkrankung eine Palliativversorgung angeboten werden, unabhängig davon, ob eine tumorspezifische Therapie durchgeführt wird. |
A |
1 |
S3-Leitlinie Palliativmedizin Langversion 2.1–Januar 2020 |
3.92. |
Allen Patienten mit einem HCC im Stadium BCLC D sollte aktiv eine Palliativversorgung angeboten werden. |
EK |
||
3.93. |
Allen Patienten mit einem Cholangiokarzinom im Stadium IV nach UICC-Klassifikation soll eine Palliativversorgung angeboten werden. |
EK |
||
3.94. |
Der Pruritus sollte analog der AWMF-S2k-Leitlinie Pruritus behandelt werden. |
EK |
#
3.6.3. Rehabilitation, Sport- und Bewegungstherapie
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.95. |
Patienten mit HCC/CCA sollten zu körperlichen Aktivitäten und/oder Bewegungstherapie motiviert werden. |
EK |
||
3.96. |
Der Nutzen einer Anschlussheilbehandlung und von Rehabilitationsmaßnahmen (hinsichtlich Lebensqualität, Leistungsfähigkeit, krankheitsfreiem Überleben, Gesamtüberleben) ist für das HCC/CCA nicht ausreichend evaluiert. Dennoch sollte den Patienten, die die Voraussetzungen erfüllen, eine AHB oder Rehabilitation angeboten werden. |
EK |
||
3.97. |
Die rehabilitative Therapie soll medizinische, pflegerische, aufklärende, trainierende und psychosoziale Maßnahmen umfassen, die dem individuellen Rehabilitationsbedarf angepasst werden. |
EK |
#
3.6.4. Psychoonkologie
Nr. |
Empfehlung/Statement |
EG |
LoE |
Quellen |
3.98. |
Die Erfassung der psychischen Belastung sowie die psychoonkologische Behandlung sollten, wie in der S3-Querschnittsleitlinie Psychoonkologie beschrieben, erfolgen. |
EK |
||
3.99. |
Die Kommunikation mit Patienten mit HCC/CCA und ihren Angehörigen soll wiederholt in allen Phasen der Erkrankung und durch alle behandelnden Berufsgruppen patientenzentriert erfolgen und soll sich an deren individuellen Anliegen, Bedürfnissen und Präferenzen orientieren, welche Information, Aufklärung und Beteiligung an Entscheidungen betreffen. |
EK |
#
#
#
4. Diagnostik und Therapie biliärer Karzinome
Die S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karzinome umfasst 2 Tumorentitäten. Zur Vereinfachung sind die Tumorentitäten hier getrennt veröffentlicht. An dieser Stelle verweisen wir daher auf die S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms.
#
5. Qualitätsindikatoren
Qualitätsindikatoren, die gemäß einer standardisierten Methodik von den starken (A) Empfehlungen dieser Leitlinie abgeleitet wurden, finden sich in der Langversion dieser Leitlinie.
#
6. Abbildungsverzeichnis
[Abb. 1] Diagnostikalgorithmus HCC |
95 |
[Abb. 2] Therapiealgorithmus HCC in Zirrhose |
100 |
[Abb. 3] Therapiealgorithmus des HCC in Zirrhose im Stadium A1 und A2 |
101 |
[Abb. 4] Sequenztherapie beim HCC innerhalb der zugelassenen Indikationen |
102 |
#
7. Tabellenverzeichnis
[Tab. 1] Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen |
86 |
[Tab. 2] Arbeitsgruppen und deren Mitglieder |
87 |
[Tab. 3] Beteiligte Experten |
87 |
[Tab. 4] Schema der Evidenzgraduierung nach Oxford (Version 2011) [1] |
91 |
[Tab. 5] Schema der Empfehlungsgraduierung |
92 |
[Tab. 6] Konsensstärke |
92 |
[Tab. 7] Übersicht der gängigsten Selektionskriterien zur Lebertransplantation |
96 |
[Tab. 8] Definitionen |
97 |
Inhaltsverzeichnis |
Seite |
|
Wesentliche Neuerungen in der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms |
83 |
|
1. |
Informationen zu dieser Leitlinie |
84 |
1.1. |
Herausgeber |
84 |
1.2. |
Federführende Fachgesellschaft(en) |
84 |
1.3. |
Finanzierung der Leitlinie |
84 |
1.4. |
Kontakt |
84 |
1.5. |
Zitierweise |
84 |
1.6. |
Besonderer Hinweis |
84 |
1.7. |
Ziele des Leitlinienprogramms Onkologie |
85 |
1.8. |
Weitere Dokumente zu dieser Leitlinie |
85 |
1.9. |
Zusammensetzung der Leitliniengruppe |
85 |
1.9.1. |
Koordination und Redaktion |
85 |
1.9.2. |
Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen |
85 |
1.9.3. |
Patientenbeteiligung |
86 |
1.9.4. |
Methodische Begleitung |
86 |
1.10. |
Verwendete Abkürzungen |
87 |
2. |
Einführung |
89 |
2.1. |
Geltungsbereich und Zweck |
89 |
2.1.1. |
Zielsetzung und Fragestellung |
89 |
2.1.2. |
Adressaten |
89 |
2.1.3. |
Gültigkeitsdauer und Aktualisierungsverfahren |
89 |
2.1.4. |
Grundlagen der Methodik |
89 |
2.1.5. |
Schema der Evidenzgraduierung nach Oxford (Version 2011) |
89 |
2.1.6. |
Schema der Empfehlungsgraduierung |
90 |
2.1.7. |
Statements |
90 |
2.1.8. |
Expertenkonsens (EK) |
90 |
2.1.9. |
Klug entscheiden |
90 |
2.1.10. |
Unabhängigkeit und Darlegung möglicher Interessenkonflikte |
90 |
3. |
Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms |
92 |
3.1. |
Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung |
92 |
3.1.1. |
Risikofaktoren und Früherkennung |
92 |
3.1.2. |
Prophylaktische und therapeutische Maßnahmen zur Reduktion des HCC-Risikos |
93 |
3.1.3. |
Vorsorgeuntersuchung |
93 |
3.2. |
Histopathologische und molekulare Diagnostik |
94 |
3.3. |
Bildgebende Diagnostik |
94 |
3.3.1. |
Diagnostikalgorithmus |
94 |
3.3.2. |
Staging-Systeme (Clip, TNM, Okuda, BCLC etc.) |
96 |
3.4. |
Operative und interventionelle Therapieverfahren |
96 |
3.4.1. |
Operative Therapieverfahren |
96 |
3.4.1.1. |
Lebertransplantation |
96 |
3.4.1.1.1. |
Bridging-Therapie |
97 |
3.4.1.1.2. |
Downstaging |
97 |
3.4.1.1.3. |
Nachsorge nach Lebertransplantation |
97 |
3.4.1.2. |
Resektion |
98 |
3.4.1.2.1. |
Resektion beim hepatozellulären Karzinom ohne Leberzirrhose |
98 |
3.4.1.2.2. |
Resektion beim hepatozellulären Karzinom mit Leberzirrhose |
98 |
3.4.2. |
Interventionelle Therapieverfahren |
98 |
3.4.2.1. |
Perkutane Ablation |
98 |
3.4.2.2. |
Transarterielle Chemoembolisation (TACE) |
98 |
3.4.2.3. |
Transarterielle Radioembolisation (TARE) |
99 |
3.4.3. |
Stereotaxie |
99 |
3.4.4. |
Nachsorge und Erfolgskontrolle nach interventioneller Therapie |
99 |
3.4.5. |
Therapiealgorithmus |
100 |
3.5. |
Systemtherapie |
101 |
3.5.1. |
Substanzen mit einem Wirksamkeitsnachweis in Phase-III-Studien für die Systemtherapie des HCC |
101 |
3.5.2. |
Medikamentöse Erstlinientherapie des HCC |
101 |
3.5.3. |
Medikamentöse Therapie nach Versagen, bei Unverträglichkeit oder bei Kontraindikationen der Erstlinientherapie des HCC |
102 |
3.5.4. |
Medikamentöse Therapie bei Leberzirrhose CHILD-Pugh B/C |
103 |
3.5.5. |
Kombination oder Vergleich von Systemtherapie mit lokoregionärer Therapie |
103 |
3.5.6. |
Adjuvante Therapie nach Resektion |
103 |
3.5.7. |
Verlaufskontrollen unter Systemtherapie |
103 |
3.5.8. |
HCC bei Kindern und Jugendlichen |
103 |
3.6. |
Supportivtherapie des hepatozellulären Karzinoms und der biliären Karzinome |
104 |
3.6.1. |
Ernährung |
104 |
3.6.2. |
Palliativmedizinische Behandlung beim HCC/CCA |
104 |
3.6.3. |
Rehabilitation, Sport- und Bewegungstherapie |
104 |
3.6.4. |
Psychoonkologie |
104 |
4. |
Diagnostik und Therapie biliärer Karzinome |
105 |
5. |
Qualitätsindikatoren |
105 |
6. |
Abbildungsverzeichnis |
105 |
7. |
Tabellenverzeichnis |
105 |
Literatur |
105 |
#
#
Interessenkonflikt
Die Übersicht über die Interessenkonflikte der Autorinnen und Autoren sind im Leitlinienreport veröffentlicht.
-
Literatur
- 1 Howick J. et al The 2011 Oxford CEBM Evidence Levels of Evidence (Introductory Document). Available from: http://www.cebm.net/index.aspx?o=5653_2011
- 2 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften – Ständige Kommission, L. AWMF-Regelwerk „Leitlinien“. 1. Auflage 2012 [cited 09.12.2013]. Available from: http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk/awmf-regelwerk.html
- 3 Bruix J, Sherman M. Management of hepatocellular carcinoma: an update. Hepatology 2011; 53: 1020-1022
- 4 Brouwer WP. et al. Prediction of long-term clinical outcome in a diverse chronic hepatitis B population: Role of the PAGE-B score. J Viral Hepat 2017; 24: 1023-1031
- 5 Papatheodoridis G. et al. PAGE-B predicts the risk of developing hepatocellular carcinoma in Caucasians with chronic hepatitis B on 5-year antiviral therapy. J Hepatol 2016; 64: 800-806
- 6 EASL Clinical Practice Guidelines: Management of hepatocellular carcinoma. J Hepatol 2018; 69: 182-236
- 7 Inoue M. et al. Influence of coffee drinking on subsequent risk of hepatocellular carcinoma: a prospective study in Japan. J Natl Cancer Inst 2005; 97 (04) 293-300
- 8 Bravi F. et al. Coffee and the risk of hepatocellular carcinoma and chronic liver disease: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. Eur J Cancer Prev 2017; 26: 368-377
- 9 Aleksandrova K. et al. The association of coffee intake with liver cancer risk is mediated by biomarkers of inflammation and hepatocellular injury: data from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition. Am J Clin Nutr 2015; 102: 1498-1508
- 10 Setiawan VW. et al Association of coffee intake with reduced incidence of liver cancer and death from chronic liver disease in the US multiethnic cohort. Gastroenterology 2015; 148: 118-125 ; quiz e15
- 11 Zhang BH, Yang BH, Tang ZY. Randomized controlled trial of screening for hepatocellular carcinoma. J Cancer Res Clin Oncol 2004; 130: 417-422
- 12 Pocha C. et al. Surveillance for hepatocellular cancer with ultrasonography vs. computed tomography – a randomised study. Aliment Pharmacol Ther 2013; 38: 303-312
- 13 Trinchet JC. et al. Ultrasonographic surveillance of hepatocellular carcinoma in cirrhosis: a randomized trial comparing 3- and 6-month periodicities. Hepatology 2011; 54: 1987-1997
- 14 Tzartzeva K. et al. Surveillance Imaging and Alpha Fetoprotein for Early Detection of Hepatocellular Carcinoma in Patients With Cirrhosis: A Meta-analysis. Gastroenterology 2018; 154: 1706-1718.e1
- 15 Song BG. et al. Additional role of liver stiffness measurement in stratifying residual hepatocellular carcinoma risk predicted by serum biomarkers in chronic hepatitis B patients under antiviral therapy. Eur J Gastroenterol Hepatol 2018; 30: 1447-1452
- 16 Ioannou GN. et al. Increased Risk for Hepatocellular Carcinoma Persists Up to 10 Years After HCV Eradication in Patients With Baseline Cirrhosis or High FIB-4 Scores. Gastroenterology 2019; 157: 1264-1278.e4
- 17 Burrel M. et al. MRI angiography is superior to helical CT for detection of HCC prior to liver transplantation: an explant correlation. Hepatology 2003; 38: 1034-1042
- 18 Di Martino M. et al. Hepatocellular carcinoma in cirrhotic patients: prospective comparison of US, CT and MR imaging. Eur Radiol 2013; 23: 887-896
- 19 Haradome H. et al. Additional value of gadoxetic acid-DTPA-enhanced hepatobiliary phase MR imaging in the diagnosis of early-stage hepatocellular carcinoma: comparison with dynamic triple-phase multidetector CT imaging. J Magn Reson Imaging 2011; 34: 69-78
- 20 Khalili K. et al. Optimization of imaging diagnosis of 1–2 cm hepatocellular carcinoma: an analysis of diagnostic performance and resource utilization. J Hepatol 2011; 54: 723-728
- 21 Chan AC. et al. Evaluation of the seventh edition of the American Joint Committee on Cancer tumour-node-metastasis (TNM) staging system for patients undergoing curative resection of hepatocellular carcinoma: implications for the development of a refined staging system. HPB (Oxford) 2013; 15: 439-448
- 22 Chevret S. et al. A new prognostic classification for predicting survival in patients with hepatocellular carcinoma. Groupe dʼEtude et de Traitement du Carcinome Hepatocellulaire. J Hepatol 1999; 31: 133-141
- 23 Johnson PJ. et al. Assessment of liver function in patients with hepatocellular carcinoma: a new evidence-based approach-the ALBI grade. J Clin Oncol 2015; 33: 550-558
- 24 Kitai S. et al. Validation of a new prognostic staging system for hepatocellular carcinoma: a comparison of the biomarker-combined Japan Integrated Staging Score, the conventional Japan Integrated Staging Score and the BALAD Score. Oncology 2008; 75 (Suppl. 01) 83-90
- 25 Leung TW. et al. Construction of the Chinese University Prognostic Index for hepatocellular carcinoma and comparison with the TNM staging system, the Okuda staging system, and the Cancer of the Liver Italian Program staging system: a study based on 926 patients. Cancer 2002; 94: 1760-1769
- 26 Marrero JA. et al. Prognosis of hepatocellular carcinoma: comparison of 7 staging systems in an American cohort. Hepatology 2005; 41: 707-716
- 27 Pinato DJ. et al. The ALBI grade provides objective hepatic reserve estimation across each BCLC stage of hepatocellular carcinoma. J Hepatol 2017; 66: 338-346
- 28 Vitale A. et al. Validation of the BCLC prognostic system in surgical hepatocellular cancer patients. Transplant Proc 2009; 41: 1260-1263
- 29 Yau T. et al. Development of Hong Kong Liver Cancer staging system with treatment stratification for patients with hepatocellular carcinoma. Gastroenterology 2014; 146: 1691-1700.e3
- 30 Huang X, Lu S. Impact of preoperative locoregional therapy on recurrence and patient survival following liver transplantation for hepatocellular carcinoma: a meta-analysis. Scand J Gastroenterol 2017; 52: 143-149
- 31 Kulik L. et al. Therapies for patients with hepatocellular carcinoma awaiting liver transplantation: A systematic review and meta-analysis. Hepatology 2018; 67: 381-400
- 32 Sneiders D. et al. Systematic Review and Meta-Analysis of Posttransplant Hepatic Artery and Biliary Complications in Patients Treated With Transarterial Chemoembolization Before Liver Transplantation. Transplantation 2018; 102: 88-96
- 33 Degroote H. et al. Extended criteria for liver transplantation in hepatocellular carcinoma. A retrospective, multicentric validation study in Belgium. Surg Oncol 2019; 33: 231-238
- 34 Parikh ND, Waljee AK, Singal AG. Downstaging hepatocellular carcinoma: A systematic review and pooled analysis. Liver Transpl 2015; 21: 1142-1152
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Korrespondenzadresse
Publication History
Article published online:
18 January 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 Howick J. et al The 2011 Oxford CEBM Evidence Levels of Evidence (Introductory Document). Available from: http://www.cebm.net/index.aspx?o=5653_2011
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