Rofo 2022; 194(01): 88-90
DOI: 10.1055/a-1531-5804
The Interesting Case

Haarige Biopsiezylinder entlarven einen seltenen Brustkrebsimitator: Der ungewöhnliche Fall einer intramammären Dermoidzyste

Universitätsinstitut für Radiologie, Landeskrankenhaus Salzburg – Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Austria
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Christian Weismann
Universitätsinstitut für Radiologie, Landeskrankenhaus Salzburg – Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Austria
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Matthias Wolfgang Meissnitzer
Universitätsinstitut für Radiologie, Landeskrankenhaus Salzburg – Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Austria
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Einleitung

Dermoidzysten sind ektodermale Inklusionszysten, die kongenital oder erworben sein können und Plattenepithel enthalten. Zusätzlich können Dermoidzysten auch Haare, Talg- und Schweißdrüsen enthalten (Smirniotopoulos JG et al. Radiographics 1995; 15(6):1437–1455). Während Epidermoidzysten der weiblichen Brust als benigne, zystische Läsionen (BIRADS-2) in der Literatur hinreichend dokumentiert sind, finden sich in der jüngeren Literatur kaum Berichte über intramammär lokalisierte Dermoidzysten. Dokumentiert ist die Dermoidzystenbildung als seltene Komplikation nach Mammareduktionsplastik (Mandrekas AD et al. Br J Plast Surg 1996; 49: 442–446). Wir beschreiben den ungewöhnlichen Fall einer intraparenchymal gelegenen Dermoidzyste der linken Brust bei einer 55-jährigen Patientin, welche im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennungsmammografie detektiert wurde. Die aufgrund des malignen Aussehens der Läsion durchgeführte Biopsie förderte haarige Stanzzylinder zu Tage, wodurch sich bereits makroskopisch die Verdachtsdiagnose einer Dermoidzyste ergab.



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Article published online:
04 August 2021

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