MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2021; 25(03): 114
DOI: 10.1055/a-1516-7224
Forschung kompakt

Warum, Wo, und Wie – ein Clinical Reasoning Modell bei Patienten mit Rückenschmerzen

Contributor(s):
Arne Vielitz

Spezifische anatomische Quellen für die Symptome bei Patientinnen und Patienten mit Kreuzschmerzen (LBP) zu identifizieren, ist möglicherweise kein realistisches Ziel. Zum einen überlappen sich die Ausstrahlungsgebiete bzw. Schmerzmuster der infrage kommenden Strukturen (Bandscheibe, Facetten, Iliosakralgelenk (ISG), Hüfte), zum anderen können Probleme in den Bereichen zeitgleich auftreten.

Ein linearer deduktiver Clinical Reasoning (CR) Ansatz ist daher womöglich nicht hilfreich. Aus diesem Grund entwickelte die Forschergruppe ein theoretisches Modell, das darin unterstützen soll, die vielen Konzepte und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Lehre und klinischen Anwendung von CR bei Patienten mit LBP konzeptionell zu integrieren.

Das Modell integriert die Fragen nach dem Warum (Mechanismus der primären Symptome), dem Wo (Ort des primären Symptomtreibers) und dem Wie (Einfluss des mechanischen Inputs und wie dieser die primären Beschwerden des Patienten modulieren kann oder nicht).

In dem Modell sollten Kliniker/-innen zuerst verstehen, warum der Patient zu einem bestimmten Zeitpunkt Symptome hat (nozizeptiv vs. peripher neuropathisch vs. noziplastisch), wo die primären Symptome oder der primäre beitragende Faktor lokalisiert ist (LWS vs. ISG vs. Hüfte) und wie die primären Beschwerden des Patienten durch Änderungen der Belastung, Spannung und Position modifiziert werden können.

Arne Vielitz



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Article published online:
19 July 2021

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