OP-Management up2date 2021; 1(02): 127
DOI: 10.1055/a-1515-5397
Mitteilungen

Verband für OP-Management e.V.

Die neue Normalität ist eine große Unbekannte. Das OP-Management ist genauso wie die Krankenhausorganisation insgesamt gefordert, eine neue Normalität herzustellen. Es wird kaum ein Haus geben, das keine Veränderungen durch die Herausforderungen der Pandemie erfahren hat.

Die besondere Kompetenz des OP-Managements bestand in der Kalkulation und Organisation von Ressourcen. Die Schaffung zusätzlicher Intensivbetten bedeutete eine neue Einsatzplanung der Mitarbeiter aus dem OP. Nach der Organisation von zusätzlichen Intensivbetten wird den Häusern nun bei rückläufigen Infektionszahlen ein strukturierter Wiederaufbau von OP-Kapazitäten abverlangt. Die besondere Herausforderung an die OP-Organisation besteht darin, den aktuellen und mittelfristigen Bedarf an OP-Kapazität richtig einzuschätzen.

Nach Aussage der chirurgischen Fachverbände gibt es derzeit ein nicht kalkulierbares Aufkommen an verschobenen Operationen. Es ist anzunehmen, dass auch hochkomplexe chirurgische Eingriffe nicht zeitgerecht durchgeführt wurden. Dies betrifft das große Feld der onkologischen Eingriffe, der kardiochirurgischen Eingriffe, der Endoprothetik und weiterer komplexer Elektivchirurgie.

Zum einen ist das auf die reduzierten OP-Kapazitäten zurückzuführen, zum anderen haben sich viele Patienten aus Sorge vor einer Covid-Infektion von einer medizinischen Versorgung ferngehalten.

Es ist also davon auszugehen, dass die nicht durchgeführten Operationen zu einem erhöhten Bedarf in den Monaten der ersten postpandemische Phase führen wird.

Diesem vermehrten Bedarf könnte nur durch eine gesamthafte Erhöhung der operativen Kapazität begegnet werden. Die wenigsten Häuser werden ihre OP-Kapazität einfach erhöhen können, vielmehr ist davon auszugehen, dass die OP-Kapazität weiterhin eingeschränkt bleibt oder aber nur sehr schwer zu organisieren ist.

Die Pflegeverbände und die Gesundheitspolitik warnen vor einem sich manifestierenden Mangel an Fachkräften in der stationären Versorgung. Die besondere Herausforderung im OP-Management besteht darin, vakante Stellen zu besetzen, die Mitarbeiter zu halten und kreative Modelle zu entwickeln, wie der Mangel substituiert werden kann.

Im Verband für OP-Management ist man sich dieser besonderen Herausforderung bewusst. In den bestehenden aber auch in den neu gebildeten Arbeitsgruppen werden diese Themen gezielt aufgenommen und diskutiert. Gleichzeitig sind wir bemüht durch Web-basierte Umfragen eine exakte Standortbestimmung für uns durchzuführen.

Auch wir mussten unseren für den April 2021 annoncierten Kongress verschieben.

Er wird nun am 8. und 9. September 2021 in Bremen stattfinden. Wir halten daran fest, dass wir diesen Kongress als einen besonderen Ort der Begegnung im OP-Management sehen. Dennoch werden wir erstmalig neben der Präsenzveranstaltung auch die Möglichkeit anbieten, im Internet an dem Kongress teilzunehmen.

Bei der Organisation haben wir sehr viel Wert darauf gelegt, dass alle Teilnehmer nicht nur als Zuhörer, sondern auch aktiv an den Sitzungen, Symposien und Workshops teil- nehmen können. Wir erwarten einen sehr intensiven Austausch zu den besonderen Erfahrungen aus diesem herausfordernden letzten Jahr.

Wir sind uns sicher, dass der Austausch in einem besonderen Netzwerk von Gleichgesinnten zum Erfolg im eigenen Unternehmen führen wird. Wir freuen uns, Sie in Bremen oder auch im Internet auf dem Kongress begrüßen zu können.

Am Vortag zum Kongress findet wie gewohnt die Mitgliederversammlung des VOPM statt.

Mit besten Grüßen
Matthias Diemer und Christof Denz

Kongress

Herausforderung OP-Management
8. u. 9 September in Bremen
https:/www.virtual.op-management-kongress.de



Publication History

Article published online:
29 June 2021

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