Aktuelle Kardiologie 2021; 10(03): 201-206
DOI: 10.1055/a-1479-2430
Kurzübersicht

Management des Vorhofflimmerns: Prognoseverbesserung nach Pulmonalvenenisolation?

Management of atrial fibrillation – effect of catheter ablation on mortality?
Jens Hartmann
1   Asklepios Klinik St. Georg, Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
2   Partnereinrichtungen Hamburg/Kiel/Lübeck, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. (DZHK), Berlin, Germany
3   ASKLEPIOS proresearch - Klinische Forschung und Entwicklung, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
,
Melanie Gunawardene
1   Asklepios Klinik St. Georg, Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
2   Partnereinrichtungen Hamburg/Kiel/Lübeck, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. (DZHK), Berlin, Germany
3   ASKLEPIOS proresearch - Klinische Forschung und Entwicklung, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
,
Mario Jularic
1   Asklepios Klinik St. Georg, Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
2   Partnereinrichtungen Hamburg/Kiel/Lübeck, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. (DZHK), Berlin, Germany
3   ASKLEPIOS proresearch - Klinische Forschung und Entwicklung, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
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Christian Eickholt
1   Asklepios Klinik St. Georg, Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
2   Partnereinrichtungen Hamburg/Kiel/Lübeck, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. (DZHK), Berlin, Germany
3   ASKLEPIOS proresearch - Klinische Forschung und Entwicklung, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
,
Stephan Willems
1   Asklepios Klinik St. Georg, Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
2   Partnereinrichtungen Hamburg/Kiel/Lübeck, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. (DZHK), Berlin, Germany
3   ASKLEPIOS proresearch - Klinische Forschung und Entwicklung, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
4   Semmelweis Universität, Budapest, Hungary
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Vorhofflimmern ist die weltweit häufigste, anhaltende Herzrhythmusstörung. Trotz des Fortschritts und der Innovationen im Management der betroffenen Patienten bleibt Vorhofflimmern mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität, bedingt durch das Auftreten von unter anderem thrombembolischen Ereignissen, Herzinsuffizienz, kardiovaskulären Ereignissen und plötzlichem Herztod, vergesellschaftet. Es konnte kürzlich gezeigt werden, dass eine frühzeitige rhythmuserhaltende Therapie das Risiko für einen Tod durch kardiovaskuläre Ursache, Schlaganfälle und Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz reduzieren kann. Die Katheterablation von Vorhofflimmern ist zwar effektiver in der Wiederherstellung und Erhaltung von Sinusrhythmus als eine medikamentöse Therapie, aber lediglich in spezifischen Patientengruppen, die von Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern betroffen sind, konnte die Ablationsbehandlung mit einer Reduktion der Gesamtmortalität und von Hospitalisierungen assoziiert werden.

Abstract

Atrial fibrillation (AF) is the most common persistent arrhythmia worldwide. Despite progress and recent innovations in the management of affected patients, AF remains associated with significant morbidity and mortality such as thromboembolic events, heart failure, cardiovascular events and sudden cardiac death. Early rhythm-control therapy has recently been shown to reduce the risk for death from cardiovascular causes, stroke and hospitalization for heart failure. Though catheter ablation of AF is more effective in restoring and maintaining sinus rhythm than medical therapy, only in specific subgroups of patients with heart failure and AF, ablation could be linked with reduced all-cause mortality and hospitalizations for heart failure.

Was ist wichtig?
  • Vorhofflimmern ist die weltweit häufigste, anhaltende Herzrhythmusstörung. Schätzungsweise jeder 3. Europäer im Alter von 55 Jahren wird betroffen sein.

  • Aktuelle Daten legen nahe, dass eine frühe rhythmuserhaltende Therapie mit einer Prognoseverbesserung einhergeht.

  • Die interventionelle Katheterablation von Vorhofflimmern ist effektiver als eine medikamentöse Therapie bei hohem Sicherheitsprofil.

  • Für spezifische Patientengruppen mit einer Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern legen aktuelle Daten eine Mortalitätssenkung durch die Katheterablation nahe.



Publication History

Article published online:
14 June 2021

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