ergopraxis 2021; 14(05): 1
DOI: 10.1055/a-1366-9935
Editorial

Schlafen Sie gut?

Michael Schiewack

Wie halten Sie es mit Mittagsschlaf, Powernapping oder dem geruhsamen Schlaf in der Nacht? Wenn es nach mir ginge, dann würde ich alle drei Formen täglich achtsam praktizieren. Ich würde damit sicherlich zum Großmeister des Schlafordens aufsteigen und all meinen Schülerinnen und Schülern die Vorzüge von Erholung näherbringen.

Dass der Schlaf für mich eine bedeutungsvolle Tätigkeit ist, muss ich nicht mehr betonen. Auch für Sie oder Klient(inn)en gehört dies dazu. Gedanken darüber macht man sich wohl erst, wenn diese Betätigung nur noch sehr eingeschränkt oder nicht zufriedenstellend durchgeführt wird.

„Die Betätigung Schlaf kann das ergotherapeutische Handeln sinnvoll erweitern.“

Warum also sollten wir Ergotherapeut(inn)en uns nicht damit beschäftigen, auch wenn wir normalerweise mit Klient(inn)en die Herausforderungen der Schule, der Arbeitsstelle oder des Haushalts zu meistern haben? Kulturell bedingt sehen wir den Schlaf normalerweise als wenig Produktives, da wir nichts Materielles erschaffen. Bedeutsame Betätigungen müssen aber aus meiner Sicht nicht immer zwangsläufig etwas Messbares und Greifbares für andere Menschen als Ergebnis abliefern. Hirn- und Schlafforscher würden mich wahrscheinlich bestätigen.

Ab Seite 36 lesen wir etwas über die Möglichkeiten, die wir Ergotherapeut(inn)en besitzen, um auch dieses Thema mit Klient(inn)en zu bearbeiten. Das lohnt sich schon allein deswegen, da wir mit diesem Thema unser professionelles Handeln sinnvoll erweitern können.

Egal, wann Sie die ergopraxis lesen, ich wünsche Ihnen später einen erholsamen Schlaf und den vielleicht ein oder anderen schönen Traum.

Ihr

M. Schiewack



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Article published online:
03 May 2021

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