Neonatologie Scan 2021; 10(04): 299-309
DOI: 10.1055/a-1321-5339
CME-Fortbildung

Praxis der perinatalen Palliativbetreuung

Martin Kuntz

Jährlich versterben in Deutschland ca. 1500 Kinder noch in der 1. Lebenswoche. Jede Familie, die ein Kind mit lebensverkürzender Erkrankung erwartet, hat das Recht auf eine qualifizierte Beratung sowie die Betreuung in palliativer Intention. Daneben spielen Empfehlungen zur psychosozialen Betreuung, zur interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit, zum Symptommanagement und nicht zuletzt zur Qualitätssicherung eine Rolle.

Kernaussagen
  • Der Bedarf für perinatale Palliativversorgung ist vorhanden – dies schlägt sich in einer zunehmenden Zahl an Publikationen und einer wachsenden Zahl entsprechender Teams nieder.

  • Eine Besonderheit der perinatalen Palliativversorgung – im Vergleich zu anderen Palliativbetreuungen – ergibt sich aus der Tatsache, dass Eltern und Kind eine qualifizierte Betreuung benötigen.

  • Die rein medizinische Behandlung eines sterbenden Neugeborenen, im Sinne einer Kontrolle leidvoller Symptome, spielt oft nur eine untergeordnete Rolle.

  • Die Vernetzung der beteiligten Behandelnden und die Pflege einer Team-Kultur sind unabdingbar.

  • Eine offene, an den Bedürfnissen der Eltern orientierte Gesprächskultur ist wesentlich für das Gelingen perinataler Palliativbetreuung.



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Article published online:
03 December 2021

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