Z Orthop Unfall 2022; 160(03): 341-360
DOI: 10.1055/a-1284-6896
CME-Fortbildung

Endoprothetik am oberen Sprunggelenk

Jörn Dohle
,
Christina Stukenborg-Colsman
,
Christian Plaaß

Zusammenfassung

Meist ist die Arthrose des oberen Sprunggelenks (OSG) die Spätfolge einer Sprunggelenkfraktur. Bei fortgeschrittenen Arthrosen bleibt – nach Ausschöpfung der konservativen Therapieoptionen – an operativen Verfahren nur die Wahl zwischen OSG-Arthrodese und OSG-Prothese, deren Technik und Nachbehandlung der Artikel vorstellt. Die erreichte Beweglichkeit nach endoprothetischer Versorgung ist meist geringer als das physiologische Normalmaß, trotzdem funktionell meist ausreichend.

Abstract

Arthrosis of the upper ankle is usually the long-term consequence of an ankle fracture. In the case of advanced osteoarthritis – after all conservative therapy options have been exhausted – the therapeutical options are reduced to the choice between arthrodesis and prosthesis, the technique and follow-up treatment of which this article presents. The mobility achieved after endoprosthetic treatment is usually less than the normal physiological level, but still functionally sufficient.

Kernaussagen
  • Rund 1% der Bevölkerung leidet unter einer fortgeschrittenen Arthrose des oberen Sprunggelenks (OSG) und den dadurch bedingten erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität.

  • Meist ist die OSG-Arthrose die Spätfolge einer Sprunggelenkfraktur.

  • Die Indikation zum endoprothetischen Ersatz besteht – nach Ausschöpfen der konservativen Behandlungsoptionen – bei fortgeschrittener symptomatischer Arthrose des oberen Sprunggelenks.

  • Die OP-Technik ist abhängig vom Prothesentyp und dem zugehörigen Instrumentarium und erfolgt in der Regel über einen ventralen Zugang.

  • Die Resektion und Positionierung der Prothesenkomponente müssen sowohl die Statik des Beins als auch die Kinetik des oberen Sprunggelenks berücksichtigen.

  • Der Ersatz der talaren Gelenkfläche entspricht bei den meisten Prothesenmodellen einer Überkronung unter Erhalt von möglichst viel Substanz der Talusrolle.

  • Die Langzeitkomplikationen umfassen die Prothesenlockerung und Zystenbildung.

  • 10-Jahres-Überlebensrate der Prothese von 70 – 80% können erwartet werden.

  • Die erreichte Beweglichkeit nach endoprothetischer Versorgung ist meist geringer als das physiologische Normalmaß, trotzdem funktionell meist ausreichend und besser als nach Arthrodese des Sprunggelenks.



Publication History

Article published online:
17 March 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany