ZUSAMMENFASSUNG
Beim Eintritt in die HD (Hämodialyse) und PD (Bauchfelldialyse) ist eine kritische und vorsichtige Überprüfung der antihypertensiven Medikation notwendig. Nicht wenige Hämodialyse- bzw. Bauchfelldialysepatienten brauchen zur Blutdrucktherapie verschiedene antihypertensive Medikamente. Keines der bekannten Medikamente wurde systematisch auch für die Therapie bei Nierenfunktionsstörungen entwickelt. Schon viele antihypertensiv wirksame Medikamente wurden nicht für die eingeschränkte Nierenfunktion entwickelt und sind formal z. T. kontraindiziert, auch wenn sie in der Praxis dringend gebraucht und damit auch eingesetzt werden. Die meisten antihypertensiven Medikament kann man in der Tat auch bei Dialysepatienten scheinbar unkompliziert auch von der Dosis her weitergeben, aber man sollte sicherlich die Elimination und Abbauwege überprüfen und ggf. auch die Medikationen regelmäßig anpassen. V. a. mit einem zunehmenden Verlust der renalen Restfunktion und der damit einhergehenden Anurie sollten die Medikamente angepasst werden. Interessant ist, dass die Gabe von nicht so häufig genutzten antihypertensiv wirksamen Substanzen wie Clonidin, Doxazosin oder auch Urapidil ohne relevante Dosiseinschränkung in der Therapie gegeben werden können. Ggf. liegt es aber daran, dass in den letzten Jahren v. a. die neueren antihypertensiven Medikamente aufgrund der pharmakologischen Auflagen intensiver getestet wurden als viele der heute seltener genutzten Antihypertensiva. Ein Ziel sollte sicherlich sein, dass man den Flüssigkeitshaushalt der Patienten gut kontrolliert und ausreichend lange pro Sitzung dialysiert. Daraus ergeben sich gerade in der Hochdrucktherapie einige Vorteile. Hier gilt auch immer die Empfehlung, bei hypertensiven Dialysepatienten systematisch, auch vorübergehend, das Trockengewicht intensiver zu reduzieren.