Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2021; 56(09): 586-598
DOI: 10.1055/a-1188-0945
Topthema
CME-Fortbildung

Prozedurenspezifische Schmerztherapie – der PROSPECT-Ansatz

Procedure Specific Pain Therapy – the PROSPECT Idea
Esther M. Pogatzki-Zahn
,
Stephan M. Freys
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Zusammenfassung

Akutschmerztherapie nach operativen oder interventionellen Eingriffen ist ein Pflichtbestandteil im modernen perioperativen Management. Ihr strukturierter Einsatz führt unmittelbar zu einer Verbesserung der Lebensqualität behandelter Patienten, mittelfristig zu einer objektivierbaren Reduktion der Morbidität, langfristig zu einer Verhinderung einer Schmerzchronifizierung und parallel stets auch zu einer darstellbaren ökonomischen Effizienz durch beschleunigte Mobilisation, Verkürzung der Krankenhausverweildauer und Vermeidung komplikationsimmanenter Folgekosten.

Abstract

Acute pain therapy following operative or interventional procedures has become a compulsory component of a modern perioperative patient management. A structured pain regimen has several clear advantages: it leads to an improvement of the patientsʼ quality of life in the short term, it reduces perioperative morbidity in the medium term, it reduces pain chronification in the long term, at the same time improving the economic efficiency due to an accelerated mobilization, a reduction of the hospitalization and an avoidance of complication inherent costs.

This article provides detailed information on the change of paradigm, away from a generalized and rather unspecific acute pain therapy towards a problem oriented procedure specific regimen. It points out two examples of the PROSPECT (PROcedure SPECific pain managemenT) methodology and explains its background.

Kernaussagen
  • Akutschmerztherapie nach operativen oder interventionellen Eingriffen ist ein Pflichtbestandteil im modernen perioperativen Management.

  • Akutschmerztherapie bedeutet heute problemorientiertes prozedurenspezifisches Handeln.

  • Eine strukturierte Akutschmerztherapie ist ein idealer Messparameter zahlreicher Qualitätssicherungsmaßnahmen.

  • Akutschmerzmanagementkonzepte für eine angemessene postoperative Schmerztherapie sind in der Qualitätsmanagement-Richtlinie des G-BA verankert.

  • Eine professionell strukturierte Akutschmerztherapie lebt von einer interdisziplinären sowie interprofessionellen Zusammenarbeit.

  • Zur Organisation eines Akutschmerzmanagementkonzeptes existieren individualisierbare Mustervereinbarungen, in denen die Kompetenzen zwischen den beteiligten Berufsgruppen und medizinischen Fachgebieten dargestellt und schriftlich fixiert werden können.

  • Die PROSPECT-Initiative vermittelt bei freier Zugänglichkeit allen in der Schmerztherapie Tätigen praktische und evidenzbasierte Empfehlungen zur allgemeinen Schmerztherapie bei spezifischen Prozeduren.



Publication History

Article published online:
10 September 2021

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