So wird zum einen in dem Artikel von Eitner
et al. die aktuellen physiologischen Erkenntnisse zu der Entstehung des Schmerzes
in
der Peripherie zusammengetragen. Anhand der physiologischen Veränderungen
bei Schmerzen wird auch auf potentielle Angriffspunkte von Pharmaka eingegangen. Die
Schmerzwahrnehmung entsteht im Gehirn und insofern ist die Arbeit von Mosch et al.
von großem Interesse, der eine aktuelle Übersicht über die
bildgebenden Untersuchungen bei chronischen Schmerzsyndromen bietet. Durch moderne
bildgebende Verfahren hat sich gerade auf diesem Gebiet ein enormer Fortschritt
eingestellt, der in diesem Artikel übersichtlich dargestellt wird. Als
typische Schmerzerkrankung, bei der sowohl periphere als auch zentrale Mechanismen
eine Rolle spielen, wird das Fibromyalgiesyndrom in dem Artikel von Häuser
im Sinne eines Updates dargestellt. Es werden die aktuellen diagnostischen Kriterien
und auch neue Therapieoptionen beleuchtet. Auch wenn sich in der speziellen
medikamentösen Therapie von Schmerzen keine neuen Substanzen in der letzten
Zeit etabliert haben, so ist es doch notwendig einen aktuellen Überblick
über die Schmerztherapie gerade bei rheumatischen Erkrankungen zu erhalten.
Dieser Aufgabe hat sich Georg Pongratz gestellt und ordnet die bestehenden
Medikamente für entsprechende Schmerzzustände ein. Gerade bei
rheumatischen Erkrankungen spielen verschiedene Schmerzarten eine Rolle. Im
Vordergrund steht der entzündlich-bedingte Schmerz, jedoch ist auch zu einem
beträchtlichen Anteil von einem neuropathischen Schmerz bei den Patienten
auszugehen. Deswegen ist dem neuropathischen Schmerz ein Extraartikel von Seifert
et
al gewidmet, der die neusten Erkenntnisse mit praxisrelevanten Punkten darstellt.
Schließlich wird noch in einem Übersichtsartikel über den
Placebo-Effekt in der Schmerztherapie berichtet, der aktuelle wissenschaftliche
Ergebnisse vorstellt. Die Autoren um Kleine-Borgmann zeigen neben neuen
Erkenntnissen zu offenen Placebo-Anwendungen auch Wege auf, wie die
zugrundeliegenden Mechanismen von Placebo-Antworten gezielt im
schmerztherapeutischen Alltag genutzt werden können. Somit wird in diesem
Heft ausgehend von der Pathophysiologie über die Bildgebung bis hin zu
speziellen Schmerzerkrankungen und schmerztherapeutischen Optionen ein breiter
Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Schmerzmedizin
gegeben.
Ich hoffe, dass dieses Heft bei den Lesern Anklang findet und auf breites Interesse
stößt. Weiterhin möchte ich den Autoren für ihr
Engagement danken, den sie mit ihrem Beitrag für dieses Heft gezeigt
haben.
Christoph Baerwald