Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(04): 148-150
DOI: 10.1055/a-1180-7324
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Trauer im palliativen Kontext: eine Definition

Heidi Müller
,
Susanne Kiepke-Ziemes
,
Manfred Albang
,
Urs Münch
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Publication Date:
03 July 2020 (online)

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Erkrankt ein Mensch lebensbedrohlich, ist zu erwarten, dass die Person sowie ihr soziales Umfeld Verluste erleben, die bei ihnen Trauer auslösen wird. Damit ist nicht nur der Tod des*der Erkrankten selbst gemeint, grundsätzlich kann sich die Trauer auch auf andere Verlustobjekte beziehen (z. B. Verlust von Unbeschwertheit, normalem Alltag, körperlichen Fähigkeiten, Arbeitsplatz).

Viele werden die Verluste ohne Probleme verarbeiten. Doch die Prävalenzraten problematischer Trauerverläufe nach einem Todesfall belegen, dass ein nicht unbeachtlicher Teil der Betroffenen Schwierigkeiten bei der Verlustverarbeitung entwickeln wird. Umso wichtiger ist es, dass die Erkenntnisse der (inter-)nationalen Trauerforschung Eingang in die konkrete palliative Versorgungspraxis finden und das Thema Trauer auch innerhalb von palliativen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) eingebunden wird.