Zusammenfassung
Vor allem die Aussicht auf zusätzliche Sicherheit für den Patienten war es, die das
Schreiben dieser Arbeit so spannend gemacht hat. Sicherheit ist ein Gefühl, das sich
auf alle Beteiligten während einer Untersuchung überträgt und so maßgeblich zu ihrem
Erfolg beiträgt. Damit vergleichbar sind alle Untersuchungen, die in Begleitung der
Anästhesie stattfinden. Durch das Wissen, dass der Patient in sicheren Händen ist,
fällt ein Teil der Anspannung weg, die durch eine unzureichende oder unruhige Sedierung
entstehen kann. Ohne die zusätzliche Belastung kann man sich voll und ganz auf die
eigentliche Untersuchung konzentrieren. Dieses Gefühl hat die Kapnografie nach einiger
Zeit bei mir ausgelöst. Im Vorfeld muss aber jede Pflegekraft verstehen, die Sedierungsfortführung
übernimmt, was die Atmung des Patienten ausmacht und welchen Einfluss Kohlendioxid
und Sauerstoff im Körper haben. Kohlendioxid ist sowohl die treibende Kraft hinter
der Atmung als auch ein für den Körper giftiger Stoff, der zum Tode führen kann, wenn
er sich in zu hohen Mengen in ihm anreichert. Dies geschieht aber nur, wenn die Atmung
gestört wird. Die Verabreichung zu hoher Propofoldosierung, ist ein nicht zu unterschätzender
Faktor, um die Atmung negativ zu beeinträchtigen. Das Monitoring spielt während der
Untersuchung eine sehr große Rolle, um den Patienten sicher durch die Sedierung zu
begleiten. Sich dabei alleine auf die Pulsoxymetrie zu verlassen, ist aus meiner Sicht
weder ausreichend noch zeitgemäß. Zu lückenhaft erscheint mir die Pulsoxymetrie, wenn
ich rückblickend auf meine Recherchen schaue. Die Kapnografie kann aus meiner Sicht
diese Lücken sehr gut füllen. Die hier erwähnten Quellen und Studien sind nur ein
Teil derer, die bereits belegen, welchen positiven Einfluss die Kapnografie auf die
Sicherheit des Patienten hat. Auch die Kapnografie alleine für sich, wäre aus meiner
Sicht keine ausreichende Überwachung. Selbst sie hat ihre Schwachpunkte, die ich selbst
erleben konnte. Aber zusammen mit der Pulsoxymetrie ergänzen sie sich hervorragend.
Die Widrigkeiten, die bei dem Versuch einer Implementierung auftreten können, sollten
einen nicht davon abhalten, es trotzdem zu versuchen. Die an der Untersuchung beteiligten
Personen sollten die Verantwortlichen animieren, in die zusätzliche Sicherheit des
Patienten zu investieren. Henry Ford sagte einmal: „Wer immer tut, was er schon kann,
bleibt immer das, was er schon ist.“ [1] Die Kapnografie muss als Mehrwert gesehen werden, nicht als zusätzliche Arbeitsbelastung.
Im Rahmen von Teambesprechungen können mittels eigens gestalteter Fortbildungen, die
hier erwähnten Themen nähergebracht werden. Der Kontakt zu verschiedenen Firmen ist
nötig, um auf dem Laufenden zu bleiben, was den aktuellen Stand der Produktentwicklung
angeht. Während des Schreibens dieser Arbeit und den dazugehörigen Recherchen habe
ich eine Menge interessanter Dinge dazugelernt. Viele dieser neu hinzugewonnenen Informationen,
zum Beispiel über die Funktionsweise der Atmung und das chemische Zusammenspiel in
unserem Körper, haben meine bisherige Arbeit als Pflegekraft bereits verändert. Ich
bin kritischer und auch selbstbewusster geworden, wenn es darum geht, Kollegen und
auch Ärzte über die Gefahren während der Sedierung hinzuweisen. Wissen und belegbare
Argumente sind ein starkes Instrument, um sich Gehör zu verschaffen und ernst genommen
zu werden. Auch wenn wir in unserer Abteilung erst einmal ohne die Kapnografie auskommen
müssen, versuche ich gezielter auf die Atmung des Patienten zu achten. Nicht das alleinige
Verlassen auf die Pulsoxymetrie bestimmt mein Handeln, sondern die Krankenbeobachtung
bekommt wieder einen größeren Stellenwert. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass
die Kapnografie zusammen mit der Pulsoxymetrie, ein starkes Duo in puncto Patientensicherheit
bildet. Der Einfluss auf die Sedierung ist spürbar. Der Umgang mit Propofol findet
gezielter und sparsamer statt, bei gleichbleibender Sedierungstiefe, ohne den Patienten
unnötig zu gefährden. Apnoephasen lassen sich früher erkennen und somit Schlimmeres
vermeiden. Definitiv ein Mehrwert, in den es zu investieren lohnt.
Schlüsselwörter
Atmung - Sedierung - Monitoring - Kapnografie - Pulsoxymetrie