Schlüsselwörter
Lythrum salicaria
-
Potentilla erecta
-
Inula helenium
-
Hepatica nobilis
-
Aconitum napellus
- vergessene Heilpflanzen - traditional use - well-established use - rationale Phytotherapie
Keywords
Lythrum salicaria
-
Potentilla erecta
-
Inula helenium
-
Hepatica nobilis
-
Aconitum napellus
- forgotten medicinal plants - traditional use - well-established use - rational phytotherapy
Pflanzen waren zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte als Lebensmittel und als
Heilmittel in der Volksheilkunde bzw. Medizin von großer Bedeutung. Seit der Antike
sind hunderte von Heilpflanzen bekannt, die jedoch zum größten Teil jetzt nicht mehr
angewendet werden und scheinbar aus dem Blickfeld unserer Zeit verschwunden sind.
Einige dieser altbekannten Heilpflanzen bzw. Arzneidrogen, wie beispielsweise die
Weidenrinde, Johanniskraut oder Leinsamen, werden heute auch im Rahmen der rationalen
Phytotherapie angewendet, da die Wirksamkeit dieser Pflanzen in klinischen Studien
belegt ist und zugleich die Qualität und Unbedenklichkeit gesichert ist, weitere als
traditionelle pflanzliche Arzneimittel. In diesem Beitrag soll der Frage nachgegangen
werden, was mit vielen anderen, in der Antike und im Mittelalter beschriebenen Pflanzen
geschehen ist und warum diese heute nicht mehr oder nur noch in geringem Maße arzneiliche
Verwendung finden. Anhand von fünf Heilpflanzen soll der Weg in die heutige Zeit exemplarisch
verfolgt und der Kenntnisstand zur Anwendung dieser Pflanzen und deren Drogen zusammengefasst
werden.
Geschichtliches im Überblick
Geschichtliches im Überblick
Ursprünglich wurde das Wissen um die Anwendung von Heilpflanzen mündlich von Generation
zu Generation weitergegeben. Die frühesten schriftlichen Überlieferungen sind etwa
5000 Jahre alt und stammen von den Sumerern [4]. Im europäischen Raum gibt es medizinische Überlieferungen aus der Antike, u. a.
von Hippokrates (459–370 v. Chr. ) und von Plinius d.Ä. (23–79 n. Chr. ), in denen
zahlreiche Arzneipflanzen und deren Anwendung beschrieben werden. Eine sehr umfassende
Zusammenstellung von ca. 1000 Arzneidrogen, darunter mehr als 600 pflanzlichen Drogen,
erstellte der griechische Arzt Dioskurides im 1. Jahrhundert n. Chr., die heute in
Form von Abschriften und Überarbeitungen noch erhalten ist (u. a. bekannt als „Wiener
Dioskurides“). Im Mittelalter, bis etwa zum 12. Jahrhundert, wurde das Wissen um die
Anwendung von Heilpflanzen durch die Klostermedizin, u. a. durch die Schriften der
Äbtissin Hildegard von Bingen (1098–1179), und danach durch verschiedene Kräuterbücher
bis zum Jahr 1500 weitergegeben. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes
Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts war eine größere Verbreitung der Kräuterbücher
möglich. Eine wesentliche Erweiterung ist den „Vätern der Botanik“ Otto Brunfels (1488–1534),
Hieronymus Bock (1498–1554) und Leonhart Fuchs (1501–1566) zu verdanken, da die Angaben
über die arzneiliche Verwendung der pflanzlichen Drogen durch Abbildungen der Pflanzen
in Form von Holzschnitten ergänzt waren. So erschienen kurz hintereinander zwischen
den 1530er- und 1540er-Jahren die Kräuterbücher von Brunfels, Bock und Fuchs mit jeweils
einigen hundert Abbildungen [10]. In einem Kräuterbuch von Tabenaemontanus (1525–1590) aus dem Jahr 1588 waren bereits
ca. 3000 Pflanzenarten abgebildet und deren arzneiliche Anwendung beschrieben [5]. Bedingt durch Handelsreisen, durch Expeditionen und später auch durch die Kolonialisierung
wurden pflanzliche Drogen aus anderen Kontinenten in Europa eingeführt, u. a. Echinacea,
Chinarinde, Ipecacuanhawurzel und Ratanhiawurzel [4]. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wurde aus pflanzlichen Drogen Inhaltsstoffe isoliert,
hinzu kamen neue synthetische Wirkstoffe, sodass die Anwendung von Heilpflanzen nach
und nach an Bedeutung verlor [10].
Der Gewöhnliche Blutweiderich – Lythrum salicaria L.
Der Gewöhnliche Blutweiderich – Lythrum salicaria L.
Lythrum salicaria L. stammt aus der Familie der Lythraceae (Weiderichgewächse) und kommt auch in Europa
vor, insbesondere in Feuchtgebieten wie Flussufern, Teichen und Flachmooren. Die Staude
mit einem dicken Wurzelstock wird bis zu 1,5 m hoch und hat lanzettliche Laubblätter
und einen ährenförmigen Blütenstand, wobei die rot-violetten Kronblätter in der Blütezeit
von Juni bis September auffallen [Abb. 1]. Arzneilich werden seit langem die getrockneten, blühenden Zweigspitzen, Lythri
herba, verwendet. Bereits in der Antike war diese Pflanze zur Behandlung von Ekzemen
bekannt, aber auch zur Behandlung von Blutspeien, Ruhr und Metrorrhagie [30]. In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts wird vom Einsatz dieser Droge bei Hämorrhagien
im Verdauungstrakt und in der Nase, von der Wundbehandlung, von Menorrhagie (Verlängerung
der Monatsblutung) und von Dysenterien berichtet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden
Zubereitungen aus L. salicaria zudem äußerlich bei Augenentzündungen, Sinusitis, Krampfadern, Hämorrhoiden, Menorrhagien,
Hämorrhagien, Leukorrhoe und Ulzerationen angewendet [29].
Abb. 1 Blutweiderich (Lythrum salicaria) am Rheinufer. Quelle: Manfred Heyde
Inhaltsstoffe sind monomere und dimere Ellagitannine, Flavonoide, Phenolsäuren, Steroide,
Cumarine und Spuren von Alkaloiden [29], [30]. In neueren pharmakologischen Untersuchungen konnten für Lythri herba bzw. daraus
hergestellte Extrakte in vitro und tierexperimentell antidiarrhoische, antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle
Wirkungen nachgewiesen werden, die auf den hohen Gehalt an Gerbstoffen und anderen
phenolischen Verbindungen zurückführbar sein dürften und die überlieferten Anwendungsgebiete
plausibel machen. Nennenswerte unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung sind nicht
bekannt [30]. Heute findet der Blutweiderich noch Anwendung im Nahen Osten (Iran, Jordanien),
Russland und einigen europäischen Ländern (Italien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina),
insbesondere innerlich bei gastrointestinalen Beschwerden, selten auch bei Hauterkrankungen
(z. B. in Italien) [29].
Der Gewöhnliche Blutweiderich wurde in Frankreich von der ländlichen Bevölkerung seit
langem geschätzt [30]. So merkte auch Madaus 1938 an, dass in Frankreich dem Blutweiderich mehr Beachtung
geschenkt werde [26]. Im 18. bis zum 20. Jahrhundert wurden insbesondere in Frankreich Berichte über
die Wirkungen von L. salicaria veröffentlicht, u. a. als Fallberichte zur Wirkung bei Dysenterien, aber auch zu
einer Zubereitung namens „Salicairine“, 1920 von Dumont zur Behandlung von Diarrhö
bei Kindern, unspezifischer Enteritis, bakterieller Enteritis, Dysenterie sowie in
Kombination mit Emetin bei Amöbiasis eingesetzt [26], [29]. In Frankreich ist derzeit weiterhin das Produkt „Salicairine“ als Lösung zum Einnehmen
als traditionell registriertes Fertigarzneimittel für die (kurzzeitige) symptomatische
Behandlung von Diarrhö erhältlich; in 100 g Produkt sind 66,66 g eines hydroalkoholischen
Fluidextrakts der oberirdischen Teile von L. salicaria enthalten [2]. Ein weiteres Produkt, Élusanes salicaire, mit 200 mg eines Trockenextraktes aus
Lythri herba pro Kapsel (Trockenextrakt mit DEV 4–6:1, Extraktionsmittel Ethanol-Wasser
50 % (V / V)) ist in Frankreich für die gleiche Indikation als traditionelles Arzneimittel
registriert [2]. Volksmedizinisch wird Blutweiderich in Frankreich auch peroral bei venöser Insuffizienz,
Hämorrhoiden, zur symptomatischen Behandlung von Diarrhö sowie zur analgetischen Behandlung
im Mund- und Rachenraum in Form eines Tees eingesetzt [13]. Ausgehend von einer Monografie im französischen Arzneibuch ist seit 2013 Blutweiderichkraut,
Lythri herba, mit einer Monografie im Europäischen Arzneibuch vertreten. Als Qualitätskriterium
wird ein Mindestgehalt von 5,0 % Gerbstoffen, berechnet als Pyrogallol und bezogen
auf die getrocknete Droge, gefordert [12]. In Frankreich gehört Lythri herba zu den Drogen, die derzeit für eine traditionelle
Anwendung zugelassen sind [3]. Monografien des HMPC, der ESCOP und / oder der Kommission E liegen nicht vor.
Die Blutwurz – Potentilla erecta L.
Die Blutwurz – Potentilla erecta L.
Die aus P. erecta gewonnene Rhizomdroge, Tormentillae rhizoma, oftmals auch als Tormentillae radix
bezeichnet, war bereits in der Antike bekannt. In Kräuterbüchern des Mittelalters,
u. a. von Leonhart Fuchs und Hildegard von Bingen, wird die Anwendung der Rhizomdroge
als Blutstillmittel, als Heilmittel bei Entzündungen, besonders im Mund- und Rachenraum,
bei Fieber, Durchfall, Ruhr und Pest erwähnt [25]. P. erecta aus der Familie der Rosaceae ist in fast allen Teilen Europas beheimatet. Die mehrjährige
Staude fällt durch die 4-zähligen, gelben Blüten und durch die gefingerten, dunkelgrünen
Blätter auf [Abb. 2]. Charakteristisch ist der Wurzelstock, der fingerdick, knollig und walzenförmig
ist. Inhaltsstoffe in der Rhizomdroge sind kondensierte und hydrolysierbare Gerbstoffe,
Flavonoide und weitere phenolische Verbindungen sowie Triterpene [25]. Neue In-vitro- und tierexperimentelle Untersuchungen führten zum Nachweis von anti-inflammatorischen,
antibakteriellen, antiviralen und antidiarrhoischen Wirkungen, die damit die Indikationen
der Antike und des Mittelalters plausibel erscheinen lassen [25], [34]. Hervorzuheben ist, dass in einer klinischen Studie bei Kindern ein Extrakt aus
P. erecta Durchfälle, die durch Rotaviren verursacht waren, im Hinblick auf die Dauer der Durchfälle
und auf das Ausmaß der damit einhergehenden Dehydrierung verringern konnte [33]. Ebenso ist eine klinische Studie zur Anwendung bei Colitis ulcerosa bemerkenswert:
Ein Extrakt führte bei den meisten der 16 Studienteilnehmern zu einer kompletten Remission,
die Steroid-Begleitmedikation konnte reduziert oder sogar weggelassen werden [19]. In einer weiteren klinischen Studie zeigte sich, dass ein Extrakt zur Verringerung
und Beseitigung der Symptome bei chronischer Gastroduodenitis beitragen kann und eine
Reduktion der Entzündung des Magens und des Duodenums bewirkt [16].
Abb. 2 Potentilla erecta (Blutwurz) aus Köhlers Medizinalpflanzen [20].
Bis zum Jahr 2010 war mit Blutwurz-ratiopharm ein zugelassenes Fertigarzneimittel
in Deutschland verkehrsfähig, das bei unspezifischen Durchfallerkrankungen und nur
für eine kurzzeitige Anwendung bestimmt war; es enthielt 200 mg Tormentillwurzelextrakt,
gewonnen mit einem DEV von 3,5–4,5:1 und dem Extraktionsmittel Ethanol 60 % (V / V)
[7]. Derzeit liegt in Deutschland eine Standardzulassung für einen Tee, der aus Tormentillwurzelstock
bereitet wird, vor; Indikationen sind die symptomatische Behandlung von leichtem Durchfall
und die symptomatische Behandlung von leichten Entzündungen der Mundschleimhaut (bei
lokaler Anwendung). Aktuell ist in Deutschland ein Kombinationspräparat als zugelassenes
Fertigarzneimittel im Handel, das u. a. auch einen P.-erecta-Extrakt enthält und bei Mundfäule (Stomatitis aphthosa) eingesetzt wird.
Tormentillwurzelstock ist im Europäischen Arzneibuch mit einer Monografie vertreten,
sodass die Anforderungen an die Qualität der Arzneidroge festgelegt sind: Ein Mindestgehalt
von 7 % Gerbstoffen, berechnet als Pyrogallol und bezogen auf die getrocknete Droge,
wird gefordert; in einer weiteren Monografie werden die Qualitätsanforderungen an
eine Tormentilltinktur festgelegt [12]. Eine Monografie der Kommission E zur Anwendung der Tormentillwurzeln liegt vor
[22]. In einer Monografie des HMPC der EMA wurde aufgrund der vorliegenden Daten der
„traditional use“ für Zubereitungen aus Tormentillae rhizoma befürwortet; berücksichtigt
wurden die zerkleinerte Droge, Tinkturen und / oder Flüssig- und Trockenextrakte,
die zur symptomatischen Behandlung leichter Diarrhö oder bei der symptomatischen Behandlung
kleinerer Entzündungen im Bereich der Mundschleimhaut eingesetzt werden [18]. Die ESCOP veröffentlichte ebenfalls für diese Indikationen eine Monografie und
äußerte ebenso, dass die Wirksamkeit aufgrund der Erfahrung und langjährigen Anwendung
plausibel sei [11].
Echter Alant – Inula helenium L.
Echter Alant – Inula helenium L.
Der Echte Alant ist auch unter verschiedenen anderen deutschen Bezeichnungen bekannt,
u. a. Brustalant, Darmwurz oder Helenenkraut und Großer Heinrich. Bei dieser Asteraceae
handelt es sich um eine ausdauernde, 80–180 cm hohe Pflanze mit einem kräftigen Wurzelstock
und langen Wurzeln (bis 50 cm lang). Die Stängel sind aufrecht, die Blätter haben
eine Größe von 15–25 cm x 40–80 cm. Die Blütenköpfchen sind 6–7 cm breit, zahlreich
und krautig angeordnet. Auffallend sind die kräftig gelben Blüten mit Zungen- und
Röhrenblüten [Abb. 3], die zwischen Juni und Oktober erscheinen [17].
Abb. 3 Alant (Inula helenium) im Botanischen Garten Bonn (Nutzpflanzengarten). Quelle: K.P. Latté
Ursprünglich stammt I. helenium offenbar aus Zentralasien, ist heute aber in Mitteleuropa auch heimisch und wächst
an Wiesengräben und an Weg- und Waldrändern. Als Droge wird bzw. wurde die Rhizomdroge
(„Alantwurzel“) arzneilich verwendet, die sog. Helenii Radix (auch Radix Enulae und
Radix Inulae). Ausschließlich im Ergänzungsband zum DAB 6 (Ausgabedatum 1941) waren
die Alantwurzel und die Zubereitung Alantwurzelextrakt monografiert: Bei letzterer
handelt es sich um einen alkoholisch-wässrigen, viskosen Extrakt [9].
Inhaltsstoffe in Alantwurzel sind ein ätherisches Öl, wobei hierin Sesquiterpenlactone
vom Eudesmanolid-Typ dominieren: Alantolacton und Isoalantolacton sowie deren Dihydroverbindungen
und Tetrahydroalantolacton sind neben weiteren Eudesmanoliden in kleineren Mengen
enthalten. Alantolacton und seine Derivate zeichnen sich strukturell durch eine exozyklische
Doppelbindung aus, die offenbar mit dem Auftreten von allergischen Reaktionen in Verbindung
steht (s. u. ). Weitere Stoffe in Alantwurzel sind Terpene, Harze, Wachse und Polysaccharide
(Inulin!) [17].
In der Antike war der Echte Alant als Heilmittel und als Lebensmittel bekannt [20]. Im Kräuterbuch von L. Fuchs werden für Alantwurzel folgende Wirkung beschrieben:
harntreibende und emmenagoge Wirkungen, außerdem wird Alantwurzel bei Husten und Blutspeien
als Latwerge (Extrakt-Honig-Zubereitung) angewendet, ferner bei Magenbeschwerden.
Die Blätter des Echten Alant wurden äußerlich angewendet, u. a. bei Geschwüren [15]. Ende des 19. Jahrhunderts war, beschrieben durch Köhler, neben der Gewinnung von
Inulin aus Alantwurzel die Anwendung bei folgenden Indikationen bekannt: in Latwergen
und als Extrakt innerlich bei Hustenreiz, äußerlich in Abkochungen oder als Zusatz
zu Salben bei Hautausschlägen und Krätze [20]. Köhler weist 1887 bereits darauf hin, dass Echter Alant nur noch wenig verwendet
werde. Neben der Droge wurde ein Extrakt (Extractum Helenii) sowie als Zubereitungen
Tinctura Helenii, Ptisana Helenii und Vinum Helenii arzneilich eingesetzt. In einzelnen
Mitteilungen des 19. Jahrhunderts wurde über die Anwendung von Alantwurzel bei Tuberkulose
berichtet [26]. Verschiedene Rezepturen waren in den 1930er-Jahren bekannt, u. a. ein wässriger
Extrakt bei „Verschleimung der Respirations- und Verdauungsorgane“ sowie eine Alantsalbe
bei Krätze (Wurzeldroge zu Brei gekocht, mit Butter vermischt) [26].
Moderne pharmakologische Untersuchungen belegen in vitro antimikrobielle Wirkungen, die wohl besonders auf dem Gehalt an Sesquiterpenen beruhen
[17]. Tierexperimentell konnten anthelminthische Wirkungen gezeigt werden, die ebenfalls
auf diese Naturstoffe zurückzuführen sind. Für einzelne Sesquiterpenlactone konnten
in vitro und tierexperimentell antitumorale Wirkungen nachgewiesen werden [17].
Die Kommission E kam 1988 zu dem Ergebnis, dass die Wirksamkeit der Droge und ihrer
Zubereitungen bei den beanspruchten Anwendungsgebieten (innerliche Anwendung bei Erkrankungen
und Beschwerden im Bereich der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes sowie der Niere und
der ableitenden Harnwege) nicht ausreichend belegt sei; angesichts des Risikos einer
Allergie könne die therapeutische Anwendung nicht befürwortet werden. Hierzu führte
die Kommission E aus, dass die Sequiterpenlactone die Schleimhäute reizen würden,
sensibilisierend wirken und allergische Kontaktdermatitiden hervorrufen würden. Alantolacton
werde als Hapten an Hautproteine gebunden, und das Addukt induziere eine Überempfindlichkeitsreaktion
gegenüber Alantolacton und weiteren strukturverwandten Verbindungen. Größere Gaben
würden zu Erbrechen, Durchfällen, Krämpfen und Lähmungserscheinungen führen [23]. Offenbar beeinflusst bei den sensibilisierenden bzw. reizenden Effekten der Alantwurzel
die Art der Zubereitung das Ausmaß, das bei einem Tee wohl am geringsten ist, gefolgt
von einem Trockenextrakt (Wasser); am stärksten waren diese Effekte bei einer Tinktur
und einem flüssigen Extrakt, hergestellt mit 70 %igem Ethanol [32].
Monografien des HMPC und der ESCOP liegen nicht vor. In Frankreich gehört die Alantwurzel
zu den Drogen, die für eine traditionelle Anwendung zugelassen sind [3]. Im Französischen Arzneibuch ist Alantwurzel, bestehend aus den Wurzeln und Rhizomen
von I. helenium, heute nach wie vor unter der Bezeichnung „Aunée“/„Inula helenium“ monografiert [28]. Ebenso ist die Alantwurzel im Russischen Arzneibuch als „Rhizomata et Radices Inulae“
mit einer Monografie enthalten. Alantwurzel wird in Russland nach wie vor bei Erkältungskrankheiten
angewendet, u.a. als standardisierter, klinisch geprüfter Extrakt in dem zugelassenen
Arzneimittel „Alanton“ [32].
Leberblümchen – Hepatica triloba L.
Leberblümchen – Hepatica triloba L.
Leberblümchen aus der Familie der Ranunculaceae sind ausdauernd und werden 5–15 cm
hoch und bilden unterirdisch einen Wurzelstock. Charakteristisch sind die ledrigen,
herzförmigen, dreilappig geteilten Blätter, die erst nach der Blüte erscheinen und
oben grün, unterseits violett sind [17], [26]. Auffallend sind im März und April die 6–8 himmelblauen Blütenhüllblätter [Abb. 4]. H. nobilis ist in fast ganz Europa heimisch und steht in Deutschland, Österreich und der Schweiz
wie auch in anderen europäischen Ländern unter Artenschutz. Arzneilich verwendet wurde
die Krautdroge, Hepaticae herba (oder auch Herba et Flores Hepaticae). Inhaltsstoffe
der Krautdroge sind lactonbildende Glucoside, wobei Ranunculin (Glykosid) sehr leicht
in Protoanemonin gespalten wird, das seinerseits unter Bildung von Anemonin dimerisiert.
Protoanemonin ist in der getrockneten Droge nicht mehr enthalten [17]. Weitere Inhaltsstoffe der Krautdroge sind Flavonolglykoside, Anthocyane, ein Saponin
und ein Alkaloid [17].
Abb. 4 Leberblümchen (Hepatica nobilis), Berlin. Quelle: K.P. Latté
In der Antike und auch noch zu Zeiten von Paracelsus (1493–1541) wurden in der sogenannten
Signaturenlehre Pflanzen, die einem erkrankten Körperorgan des Menschen ähnlich sahen,
als geeignetes Mittel angesehen, im Falle des Leberblümchens die Anwendung bei Leberbeschwerden.
In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts von H. Bock, Matthiolus und Tabernaemontanus
werden die heilende Wirkung bei Leber-, Nieren- und Blasenbeschwerden und bei Wunden
als Anwendungsgebiete von Leberblümchenkraut genannt; u. a. wurde dazu eine Zubereitung
aus dem Kraut in Wein verwendet („in Wein gesotten“) [26]. Noch im 18. Jahrhundert wurde Hepaticae herba als Lebertherapeutikum verwendet,
und zwar als Trank, Tee oder Kräuterwein. Seit dem 19. Jahrhundert hat diese Heilpflanze
an Bedeutung verloren und wurde allenfalls volksmedizinisch angewendet [1], u. a. innerlich bei Hepatopathien und bei Nieren- und Blasenleiden sowie äußerlich
bei Wunden, Geschwüren, rheumatischen Erkrankungen, Mandelentzündung, bei Schmerzen
und als „blasenziehendes“ Mittel. Dabei erfolgte die innerliche Anwendung als Infus,
Mazerat in Wasser oder Wein, während bei äußerlicher Anwendung die zerquetschte, frische
Pflanze verwendet wurde [17]. Der Kontakt von Protoanemonin mit der Haut und Schleimhaut, insbesondere bei Anwendung
der frischen Pflanze, führt zu heftigen lokalen Reaktionen, die bei der getrockneten
Droge jedoch nicht zu erwarten sind [17]. Die Kommission E erstellte für Leberblümchenkraut eine Negativmonografie und verwies
auf die nicht belegte Wirksamkeit und die Risiken von Protoanemonin-haltigen Zubereitungen.
Bei innerlicher Anwendung könnten bei höherer Dosierung Reizungen der Nieren und der
ableitenden Harnwege auftreten [24]. Heute ist Hepaticae herba als Phytotherapeutikum obsolet und findet nur noch in
der Homöopathie Anwendung. Klinische Studien oder andere Belege zur Wirksamkeit liegen
nicht vor.
Blauer Eisenhut – Aconitum napellus L.
Blauer Eisenhut – Aconitum napellus L.
Die Gattung Aconitum gilt als giftigste Pflanzengattung Europas [6]. Eine dieser Aconitum-Arten, A. napellus, der Blaue Eisenhut oder Sturmhut, kommt in Gebüschen, auf Schutthalden und auf feuchten,
humosen Weiden und an Bachläufen vor. Der Blaue Eisenhut wird bis zu 1,5 m hoch, hat
ein schwarzes, fleischiges und rübenartiges Rhizom. Charakteristisch sind die 3- bis
7-teilig handförmigen Blätter und die 5 violetten Kronblätter, wobei der sogenannte
„Helm“, das oberste Blütenblatt, wie ein Sturmhut 2 langgestreckte Honigblätter umschließt
[Abb. 5], [6]
[20], [26]. Aconitum war bereits in der Antike bekannt. Im 16. Jahrhundert wurde Aconitum als tödliches Gift betrachtet. So berichtet Matthiolus (1501–1577) von der Giftigkeit,
während Lonicerus (1528–1586) und Bock in ihren Kräuterbüchern die Samen aufgrund
einer speicheltreibenden und emetischen Wirkung sowie die Wurzel und das Kraut nur
äußerlich bei faulem Zahnfleisch und in einer Läusesalbe anwenden. Zu Beginn des 18.
Jahrhunderts wurde Aconitum bei Lepra, Wechselfieber und Augenschmerzen eingesetzt, erst etwas später folgte
auch die Anwendung bei neuralgischen und rheumatischen Schmerzen [26]. Im 19. bis hinein in das 20. Jahrhundert erfolgte die Anwendung bei Rheuma, Gicht,
Migräne und Trigeminusneuralgien [20], [26]. Arzneilich fanden die Wurzelknolle, Tubera Aconiti, und die Blätter, Folia Aconiti,
Verwendung. Daraus wurden verschiedene Zubereitungen (u. a. Aconitinum, ein Extrakt,
ein Liniment und ein Sirup) hergestellt. Allerdings wurde immer vor tödlichen Vergiftungen
bei innerlicher Anwendung aufgrund der Verschiedenheit der Präparate gewarnt [20].
Abb. 5 Blühender Eisenhut. Quelle: naturganznah
Abb. 6 Aconitum vulparia („Wolffswurtz“) und A. napellus („Eisenhütlein“). Abbildung aus dem Kräuterbuch von Hieronymus Bock von 1546.
A. napellus war bis zur 5. Ausgabe des DAB, erschienen 1910 und gültig bis 1926, mit 2 Monografien
vertreten: mit den Tubera Aconiti (Eisenhutknollen) und der Tinctura Aconiti (Eisenhuttinktur),
bereitet aus 1 Teil gepulverter Droge und 10 Teilen verdünntem Weingeist [8].
Inhaltsstoffe in allen Teilen des Eisenhuts sind Diterpenalkaloide, die für die pharmakologischen
und toxikologischen Wirkungen verantwortlich sind: so sind Nor-Diterpenalkaloide (z. B.
Aconitin, Benzoylaconitin, N-Desethylaconitin, Meaconitin) sowie echte Diterpenalkaloide
enthalten [6]. Erste Anzeichen einer Vergiftung nach oraler Aufnahme geringer Mengen treten nach
wenigen Minuten auf und erreichen je nach Zufuhrmenge unterschiedliche Ausprägungen,
im Extremfall auch den Tod [6]. Die letale Dosis beträgt 3–6 mg Aconitin, die bereits mit wenigen Gramm des Pflanzenmaterials
erreicht werden [14]. Aconitin bindet an spannungsabhängige Natriumkanäle von erregbaren Membranen, was
deren Inaktivierung hemmt. An Nervenzellen führt das zu Lähmungen [6]. Vergiftungsfälle von Kindern mit Aconitum-Pflanzen treten heute immer wieder auf, im Zeitraum von 1998 bis 2004 gab es in Deutschland
86 Vergiftungsfälle [6].
Die Kommission E erstellte 1987 eine Negativmonografie zu Aconiti tuber und Aconiti
herba. Beanspruchte Indikationen waren Schmerzen, Fazialislähmung, Gelenkerkrankungen,
Rheuma, Gicht, rheumatische Beschwerden, Pleuritis, Pericarditis sicca, Fieber, Haut-
und Schleimhauterkrankungen sowie die Anwendung zur Desinfektion und Wundbehandlung.
Die Kommission E verwies auf die geringe therapeutische Breite, sodass Intoxikationserscheinungen
bereits im therapeutischen Dosisbereich auftreten könnten, u. a. Parästhesien, Erbrechen,
Schwindel, Muskelkrämpfe, Hypothermie, Bradykardie und Herzrhythmusstörungen und zentrale
Atemlähmung. Daher sei die Anwendung aufgrund dieser Risiken nicht zu vertreten [21]. Heute ist die Anwendung von Aconitum-Zubereitungen, abgesehen von homöopathischen Zubereitungen, obsolet.
Fazit
Aus heutiger Sicht haben die vielen Pflanzen und pflanzlichen Drogen, die in der Antike
und im Mittelalter bekannt und als Heilmittel eingesetzt wurden, ganz unterschiedliche
Wege genommen [Tab. 1]. Einige der lange bekannten Heilpflanzen werden heute in der Phytotherapie im Rahmen
einer „traditionellen Anwendung“ (sog. „traditional use“) verwendet, u. a. als Teezubereitungen
oder auch als Extrakte, wobei die Wirksamkeit aufgrund der Erfahrung und der langjährigen
Anwendung als erwiesen angesehen wird. Jedoch wäre es sehr erstrebenswert, wenn klinische
Studien zu diesen Drogen durchgeführt würden, um die Wirksamkeit im Sinne der rationalen
Phytotherapie zu belegen und den Status des sog. „well-established use“ zu rechtfertigen.
Die moderne Phytotherapie grenzt sich damit bewusst ab von der jahrtausendealten Heilpflanzenkunde,
in der teilweise die Humorallehre oder die Signaturenlehre, aber auch Magie und Aberglaube,
Grundlage für die Zuordnung von bestimmten Wirkungen zu Arzneipflanzen waren und das
Wissen durch Überlieferung von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Tab. 1
„Wege“ von früher verwendeten Heilpflanzen bis in die heutige Zeit (ohne Anspruch
auf Vollständigkeit; Fettdruck: die in diesem Beitrag besprochenen Pflanzen).
Weg der Pflanzen / Drogen bis heute
|
Beispiele für Pflanzen (bzw. deren Drogen)
|
Verdrängung durch Heilpflanzen aus anderen Kulturkreisen ab dem 18. Jahrhundert
|
Echter Eisenhut (Aconitum napellus) und Weißer Senf (Sinapis alba) z. B. durch Teufelskralle (Harpagophytum sp.) bei der Rheumabehandlung
|
Verdrängung durch synthetische Wirkstoffe
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diuretisch wirkende Pflanzen wie die Wilde Möhre (Daucus carota), die Sandsegge (Carex arenaria) oder der Besenginster (Cytisus scoparia) durch synthetische Diuretika
|
Nachweis von Inhaltsstoffen, die die Anwendung beeinträchtigen, daher keine oder kaum
noch Verwendung
|
Echter Alant (Inula helenium)
|
Pflanzen mit stark toxischen Inhaltsstoffen bzw. geringer therapeutischer Breite,
daher keine (oder kaum noch) Verwendung
|
Echter Eisenhut (Aconitum napellus), Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
|
Schriften keine Bedeutung zugemessen bzw. „einfach“ vergessen
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Kleine Braunelle (Prunella vulgaris), Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
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Heilpflanzen selbst nicht bzw. kaum mehr verwendet, aber daraus isolierte Einzelstoffe
und davon abgeleitete Stoffe
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Weidenrinde (Salix sp.): Entwicklung von Acetylsalicylsäure; Tollkirsche (Atropa belladonna): Atropin
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Heilpflanze ausgestorben bzw. vom Aussterben bedroht (Artenschutz)
|
ausgestorben: „Silphon“ aus der Antike; unter Artenschutz: Sonnentau (Drosera sp.), Edelweiß (Leontopodium alpinum)
|
Anwendung „nur“ noch lokal begrenzt in der Volksmedizin
|
Edelweiß (Leontopodium alpinum) im Alpenraum
|
Wirksamkeit bei überlieferten Indikationen nicht belegt (und ggf. auch nicht plausibel)
|
Leberblümchen (Hepatica nobilis)
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Pflanzen mit Status „traditional use“, regional in einem EU-Land oder EU-weit, Registrierung
als traditionelles Arzneimittel
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Blutweiderich (Lythrum salicaria) in Frankreich; Blutwurz (Potentilla erecta) EU-weit
|
Pflanzen mit Status „well-established use”, EU-weit, Zulassung als Arzneimittel
|
Baldrian (Valeriana officinalis), Sonnenhut (Echinacea purpurea)
|
Anwendung „nur“ noch in der Homöopathie
|
Echter Eisenhut (Aconitum napellus)
|
Verwendung „nur“ noch als Lebensmittel bzw. Gewürz bekannt
|
Gewürz: Oregano (syn. Dost, Origanum vulgare); Lebensmittel: Quitte (Cydonia oblonga)
|
Verwendung bzw. „Wiederentdeckung“ als sog. „Botanicals“ in Lebensmitteln, u. a. in
Nahrungsergänzungsmitteln[*]
|
Weißdornblätter-Extrakt (Crataegus sp.); Mischung aus Baldrianwurzel-Pulver (Valeriana officinalis) und Melissenblätter-Pulver (Melissa officinalis)
|
* Überprüfung der Zulässigkeit ist Aufgabe der zuständigen Behörden
Die traditionell verwendeten Drogen Blutweiderichkraut und Tormentillwurzelstock bzw.
deren Extrakte weisen ein ähnliches phytochemisches Inhaltsstoffspektrum auf und zeigen,
dass gerade bei der Therapie von leichten Fällen von Dysenterien und Durchfall eine
im Vergleich zu synthetischen Wirkstoffen gute Alternative mit weniger unerwünschten
Wirkungen zur Verfügung steht. Ausgehend von einer ersten Studie zu einem Tormentillwurzelstockextrakt
könnte dies möglicherweise auch für die Behandlung von Colitis ulcerosa gelten, da
die Therapie bei dieser Indikation mit den synthetischen Wirkstoffen wie Kortikosteroiden
und Sulfasalazin mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden ist.
Im Falle von Alantwurzel stehen sich die Bewertung der deutschen Kommission E, die
auf das Auftreten von allergischen Reaktionen in einer Negativmonografie hingewiesen
hat, und die derzeitige traditionelle Verwendung als Arzneimittel in Frankreich sowie
die Anwendung in Russland gegenüber. Da möglicherweise die sensibilisierenden Effekte
abhängig von der Art der Zubereitung sind, könnte eine erneute Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses
infrage kommen.
In jedem Fall müssen die Risiken, die mit der Anwendung der einzelnen pflanzlichen
Drogen verbunden sind, berücksichtigt werden. Das Zitat von Paracelsus (1493–1541):
„Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheken. Die natürliche Apotheke
übertrifft die menschliche“ sollte daher keinesfalls wortwörtlich genommen werden. Jede Pflanze ist einzeln
zu betrachten, da das alte Wissen nicht unkritisch übernommen werden kann. Die volksmedizinische
Anwendung von Pflanzen mit teils unverantwortlichen Indikationen durch nicht ausreichend
ausgebildete Personen (sog. „Heilkräuterspezialisten“) ist als problematisch anzusehen,
sodass insbesondere Ärzten und Apothekern bei der Anwendung von „vergessenen“ Heilpflanzen
eine besondere Verantwortung im Hinblick auf die Beratung der Patienten zukommt [31], um diese vor etwaigen schädlichen Wirkungen zu schützen.
Aus Sicht der Phytotherapie sind neuere Tendenzen kritisch zu sehen, dass altbekannte
Heilpflanzen als sog. „Botanicals“ „wiederentdeckt“ und als pflanzliche Zutat in Lebensmitteln,
wie z. B. in Nahrungsergänzungsmitteln, verwendet werden und unzulässigerweise bei
gesundheitsbezogenen Angaben und beim Nachweis einer langjährigen Verwendung als Lebensmittel
ein Bezug zur traditionellen Anwendung als Heilpflanze gezogen wird. Jeder Fall ist
von den zuständigen Behörden einzeln zu betrachten.
Insgesamt handelt es sich bei den „vergessenen“ Heilpflanzen um einen Schatz, der
unbedingt (weiter) gehoben werden sollte, wie dies bereits u. a. im Rahmen des Projektes
„Klostermedizin“ [27] erfolgt. Da pflanzliche Drogen und ihre Extrakte als Vielstoffgemische an verschiedenen
„targets“ ansetzen und zu pleiotropen Wirkungen im Körper führen, könnten diese eine
besser verträgliche und nebenwirkungsärmere Alternative zu synthetischen Wirkstoffen
bei ausgewählten Indikationen sein und die heutige Phytotherapie sinnvoll erweitern.