Kardiologie up2date 2020; 16(02): 143-162
DOI: 10.1055/a-1064-4906
Diagnostische Verfahren und Bildgebung

Echokardiografie bei Rechtsherzerkrankungen

Heinz Lambertz
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Die transthorakale Echokardiografie (TTE) bei Rechtsherzerkrankungen stellt aufgrund der retrosternalen Lage des rechten Ventrikels (RV) eine Herausforderung dar. Die transösophageale Echokardiografie liefert zusätzliche wertvolle Informationen bei der Abklärung einer Rechtsherzvergrößerung und Erkrankungen der Trikuspidalklappe [1]. Seit geraumer Zeit stehen validierte quantitative TTE-Messparameter zur Verfügung [2]. Neben der Systematik zur quantitativen RV-Funktionsanalyse wird im Folgenden auf spezifische Erkrankungen des rechten Herzens eingegangen.

Kernaussagen
  • Die Echokardiografie erlaubt eine reproduzierbare Funktionsanalyse des rechten Herzens, die zur Diagnosestellung von Rechtsherzerkrankungen und deren Therapieverlaufserfassung unabdingbar ist.

  • Das Verfahren liefert wertvolle Informationen bei der ätiologischen Abklärung einer unklaren Rechtsherzvergrößerung. Neben morphologischen Veränderungen der rechtsseitigen Herzklappen lassen sich strukturelle Veränderungen des rechten Ventrikels, die im Allgemeinen in der transthorakalen Beschallung nicht adäquat erfasst werden können, verlässlich mittels transösophagealer Beschallung aufdecken.

  • TTE und TEE sind geeignet, primäre sowie sekundäre intrakavitäre Neoformationen bei bestehender Rechtsherzvergrößerung mit hoher diagnostischer Sensitivität festzustellen. Der Nachweis eines Shuntvitiums als Ursache einer Rechtsherzdilatation gelingt in der Regel bereits mit der TTE unter Zuhilfenahme der Kontrastechokardiografie bzw. des Farb-Doppler-Verfahrens. Ausnahmen stellen der hochsitzende Sinus-venosus-Defekt sowie eine assoziierte oder isolierte Lungenvenenfehlkonnektion dar.

  • Bevor eine Rechtsherzdilatation auf eine idiopathische pulmonalarterielle Hypertonie zurückgeführt wird, sollte in allen Fällen mit der TEE nach kongenitalen Malformationen gefahndet werden.



Publication History

Article published online:
16 June 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York