Kinder- und Jugendmedizin 2020; 20(01): 31-38
DOI: 10.1055/a-1064-2676
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävention der diabetischen Ketoazidose

Welche Maßnahmen stehen aktuell zur Verfügung?
Martin Holder
1   Klinikum Stuttgart, Olgahospital, Pädiatrische Endokriologie und Diabetologie
,
Stefan Ehehalt
2   Gesundheitsamt Stuttgart
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Publication Date:
24 February 2020 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Zur Vorbeugung einer schweren, lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung (diabetische Ketoazidose, DKA) bei Manifestation eines Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen stehen nach unserem Kenntnisstand derzeit die folgenden Präventionsmaßnahmen zur Verfügung: (1) Aufklärungskampagnen: Durch Aufklärungskampagnen über die diabetes-typischen Symptome ist eine signifikante Reduktion der DKA-Häufigkeit bei Diabesmanifestation möglich. Dies wird in Übereinstimmung mit mehreren Studien auch von der Stuttgarter Ketoazidose-Präventionskampagne gezeigt. (2) Autoantikörper-Screening: Das frühe Wissen über ein erhöhtes Krankheitsrisiko bereits vor Auftreten der klinischen Symptome kann bei entsprechender Aufklärung und Schulung die DKA-Häufigkeit ebenfalls deutlich senken. Darüber hinaus besteht für diese Kinder die Möglichkeit, an Interventionsstudien teilzunehmen, wie zum Beispiel an der Fr1da-Insulin-Interventionsstudie. (3) Als weitere Präventionsmaßnahmen kommen beispielsweise Impfungen gegen Coxsackie-B- und Rotaviren in Betracht.