ergopraxis 2019; 12(11/12): 54-56
DOI: 10.1055/a-1009-0477
Perspektiven
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Schwarzes Brett

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Publication Date:
08 November 2019 (online)

Innovativ und interdisziplinär – ergotag West 2019

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ABB. 1 ergopraxis-Herausgeber auf der TheraPro
Abb.: Thieme Gruppe

Nach dem erfolgreichen Start im Vorjahr fand am 28. September 2019 in Essen zum zweiten Mal der ergotag West statt. Unter den etwa 80 Teilnehmern waren sowohl junge als auch erfahrene Therapeuten zu finden.

Die Ergotherapeutin Rebecca Lang stellte in ihrem Vortrag eine neue Interventionsform für das stationäre psychiatrische Setting vor: das Fotocoaching. Hierbei fotografieren oder filmen Klienten Alltagssituationen, etwa bei einer Belastungserprobung am Wochenende, welches sie zu Hause verbringen. Danach reflektieren sie das Gefilmte mit ihrer Ergotherapeutin. Diese kann damit auch ohne Hausbesuch am Alltag ihrer Klienten teilhaben, was im stationären Arbeitsumfeld selten möglich ist.

Ein Highlight des ergotag West war der mit viel Witz und Sympathie vorgetragene Ergotherapie-Slam von Sophia Muntermann. Um ihn zu hören, kamen sogar einige Physiotherapeuten vom physiokongress West vorbei.

Einen Tag zuvor, am 27. September 2019, fand zum ersten Mal der interprofessionelle Tag „Team works!“ statt. Die Idee dahinter: Ergo- und Physiotherapeuten hören gemeinsam Vorträge zu Themen, die beide Professionen betreffen. Prof. Dr. Robert Richter warf mit den Zuhörenden einen Blick auf die Theorien und Modelle der Physiotherapie, ehe sich Mieke le Granse dem gleichen Thema aus ergotherapeutischer Sicht näherte. Von Physiotherapeut Fabian Pfeiffer konnten die Teilnehmenden unter anderem lernen, welche Gesprächstechniken beispielsweise bei Schmerzpatienten sinnvoll sind. Dabei betonte er, wie wichtig eine angemessene verbale und nonverbale Kommunikation für den Therapieerfolg ist.

Am Nachmittag folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Patientenversorgung in der Zukunft – Tele-Therapie als Chance?“, welche ergopraxis-Mitherausgeber Michael Schiewack leitete ([Abb. 2]). Der Konsens aller Beteiligten: Zukünftig werden sich Leistungserbringer und Klienten an die Digitalisierung und den Gebrauch von Telemedizin gewöhnen müssen. Dabei sei es sehr wichtig, allen Beteiligten den Mehrwert dieser Anwendungen darzustellen. Damit Telemedizin genutzt und akzeptiert wird, muss sie leicht erlern- und zeitsparend einsetzbar sein.

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ABB. 2 An der Podiumsdiskussion des interprofessionellen Tags nahmen teil (v. l. n. r.): Ute Repschläger (IFK), Jens Uhlhorn (Praxeninhaber), Bettina Kuhnert (DVE), Cornelia Kittlick (Thieme TeleCare) und Lorenz Harst (Forschergruppe care4saxony). Die Moderation der Gesprächsrunde übernahm Michael Schiewack.
Abb.: Thieme Gruppe
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ABB. 3 Rund 80 Personen kamen zur zweiten Ausgabe des ergotag West in Essen.
Abb.: Thieme Gruppe

Der diesjährige ergotag West bot zukunftsweisende Themen in innovativen Formaten. Wer im kommenden Jahr dabei sein möchte, sollte sich schon mal den 3. Oktober 2020 vormerken.

CP