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DOI: 10.1055/a-0998-1575
Anämie begünstigt Frühgeborenenretinopathie
Publication History
Publication Date:
25 November 2019 (online)

Angesichts der Unreife des blutbildenden Systems, der noch unzureichenden Erythropoetin (EPO)-Produktion sowie iatrogener Blutverluste leiden viele Frühgeborene an einer Anämie. Neben Bluttransfusionen setzen viele neonatologische Intensivstationen zur Therapie rekombinantes humanes EPO ein. Begünstigt diese Behandlung die Entwicklung einer Frühgeborenenretinopathie? Und welchen Einfluss haben diesbezüglich die Anämie und die Transfusionen?
Bei unreifen Frühgeborenen besteht ein starker Zusammenhang zwischen dem EPO-Spiegel und der Anämie, schlussfolgern die Autoren. Allerdings stellt nur die frühe Anämie, nicht jedoch ein erhöhter EPO-Spiegel, einen unabhängigen Risikofaktor für eine therapiebedürftige Retinopathie dar. Weitere Studien müssen die pathogenetische Rolle der Anämie bezüglich der Augenkomplikation beleuchten und dabei das Timing und das Volumen von Bluttransfusionen sowie die rekombinante EPO-Gabe berücksichtigen.