Handchir Mikrochir Plast Chir 2019; 51(03): 205-206
DOI: 10.1055/a-0900-4104
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sofortrekonstruktion eines Fingerweichteildefektes mittels freien neurovaskulären dorsoradialen Perforatorlappens (DRAP): Zuverlässige Supermikrochirurgie?

Immediate finger soft tissue reconstruction with a free neurovascular dorsoradial artery perforator flap (DRAP): reliable supermicrosurgery?
Min-Seok Kwak
,
Anna-Theresa Bauer
,
Hans-Günther Machens
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Juni 2019 (online)

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Einleitung

Es existieren zahlreiche Möglichkeiten um komplexe Weichteilverletzungen an der Hand zu rekonstruieren. Von einfachen Folienverbänden bis hin zu anspruchsvollen freien Lappenplastiken. Auch kulturelle Unterschiede beeinflussen die Wahl der Behandlungstechnik. In den USA werden bis zu 90 % der distalen Fingerendgliedverletzungen nicht replantiert, wohingegen in Asien Replantationen fast immer angestrebt werden [1]. Wenn eine Replantation nicht möglich ist, kommen andere Techniken zum Einsatz. Okklusive Folienverbände sind einfach, jedoch nur begrenzt einsetzbar [2]. Größere Defekte hingegen benötigen lokale oder gestielte Lappen, wie der heterodigitale Insellappen oder der dorsometakarpale Arterienlappen (DMCA) [3], [4].

Im Jahre 2017 stellten Song und Mitarb. [5] erstmalig den freien innervierten dorsoradialen Perforatorlappen (DRAP) in 20 Fällen mit Fingerendgliedverletzungen vor. Auf Basis dieser überzeugenden Arbeit haben wir erstmalig den freien DRAP-Lappen bei einer jungen Patientin mit schwerer Fingerweichteilverletzung angewendet.