Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2019; 47(03): 203-204
DOI: 10.1055/a-0865-4772
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Publication Date:
18 June 2019 (online)

Phytotherapie in der Tiermedizin

C. Brendieck-Worm, M. F. Melzig, Hrsg. Phytotherapie in der Tiermedizin, Stuttgart: Thieme Verlagsgruppe 2018, 600 S., 200 Abb., 99,99 €, ISBN: 978–3–13–240777–0

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Die Phytotherapie gehört sicherlich zu den ältesten Verfahren in der tiermedizinischen Heilkunst. Lange war sie fast vergessen, hat in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen und hinsichtlich der notwendigen Suche nach „neuen“ Möglichkeiten, Krankheiten zu heilen und zu vermeiden vor dem Hintergrund der Entdeckung bisher unbekannter pharmazeutisch wirksamer Pflanzeninhaltstoffe und der Begrenztheit klassischer Arzneimitteltherapie wie der Resistenzproblematik von Antibiotika, ist eine wachsende Beachtung in der Veterinärmedizin zu erwarten. Dieses Buch wird seinen Beitrag dazu leisten.

Der derzeitige Kenntnisstand der Phytotherapie in der Veterinärmedizin wird umfassend in 24 Kapiteln dargestellt, die sich auf 4 Abschnitte verteilen. Teil 1 behandelt die Grundlagen der Phytotherapie von der Definition, der Beschreibung von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen bis zur Dosierung und Rezeptierung von Phytotherapeutika. In Teil 2 werden die rechtlichen Grundlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dargelegt. Teil 3 befasst sich mit dem praktischen Einsatz von Arzneipflanzen geordnet nach Organsystemen (z. B. Erkrankungen des Verdauungstrakts, Atemwegserkrankungen) bzw. Problemkreisen (z. B. Immunstörungen und Tumoren, metabolische Störungen). Abschließend werden im 4. Teil Aspekte wie Charakterisierung von Phytotherapeutika, Doping und Toxikologie behandelt. Ein Kapitel, das tabellarisch Rezepturen und Indikationen von Arzneipflanzen und Bienenprodukten auflistet, dient zum schnellen Überblick. Ein Literaturverzeichnis rundet das Werk ab.

Dieses Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit der Phytotherapie beschäftigt oder beschäftigen will. Auch dem kritischen Leser beschert es viele „AHA-Effekte“ und weckt die Lust, sich intensiver mit dieser Therapierichtung zu beschäftigen.

Axel Wehrend, Langgöns