Laryngorhinootologie 2019; 98(05): 350-352
DOI: 10.1055/a-0834-1938
Gutachten und Recht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wissenschaftlich begründete Indikation zur Nasen-Septumplastik

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie
A. G. Beule
,
F. Riedel
,
T. Deitmer
,
S. Dazert

Subject Editor: Prof. Dr. T. Brusis und Dr. A. Wienke
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Publication Date:
06 May 2019 (online)

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Einleitung

In jüngster Zeit sind vermehrt Einzelfälle bekannt geworden, in denen die zuständigen medizinischen Dienste der Krankenkassen eine Indikation zur Septumplastik im Einzelfall infrage gestellt haben. Dies wurde u. a. damit begründet, dass eine Septumdeviation für sich gesehen kein pathologischer Befund sei und daher keine Erkrankung im Sinne des SGB V darstelle. Erst eine erhebliche Septumdeviation oder ein Querstand, der nicht nur zu einer subjektiv behinderten Nasenatmung führe, sondern auch zu weiteren Erkrankungen, wie Nasennebenhöhlenproblemen, rez. Nasenbluten etc. müsse korrigiert werden. Auch wird in Einzelfällen vom MDK darauf hingewiesen, dass eine behinderte Nasenatmung eine subjektive Behinderung sei, die nur zu einer notwendigen Operation führe, wenn Folgeerscheinungen im Bereich der oberen und unteren Luftwege bestünden.

Aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht ist eine solche Argumentation nicht tragfähig. Vielmehr gelten unter Berücksichtigung der aktuellen und allgemein anerkannten medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse nachfolgende Aspekte zur Indikation der Septumplastik.