Klin Padiatr 2019; 231(02): 99
DOI: 10.1055/a-0833-5378
Mitteilungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie: Jubiläumsfeier im Rahmen der 51. Jahrestagung der DGPK vom 16. bis 19.02.2019 im Kongress-Center Wiesbaden.

Angelika Lindinger
1   Ehemals Klinik für Kinderkardiologie der Universität des Saarlandes; Aktuell: Kinderklinik/Kinderkardiologie, Westpfalzklinikum Kaiserslautern
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 March 2019 (online)

Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie feiert auf der 51. Jahrestagung im Februar ihr 50-jähriges Bestehen. Die Pädiatrische Kardiologie ist das älteste Teilgebiet der Kinderheilkunde. 1973 ist aus der am 14.10.1969 gegründeten „Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Kardiologie“ die „Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie“ hervorgegangen. Gründungsväter waren Prof. Dr. J. Stoermer (Essen) und Prof. Dr. H. W. Rautenburg (Gießen).

Die Fachgesellschaft hat – wie die Kinderkardiologie auf der ganzen Welt – eine bewegte, aber außerordentlich erfolgreiche Geschichte hinter sich. Bevor in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts die ersten Kinder mit angeborenen Herzfehlern (AHF) in den USA und in den 50er Jahren auch in Deutschland operiert wurden, betrug die Überlebensrate dieser Patientengruppe bis in das Erwachsenenalter 20%. Inzwischen werden – dank der kinderkardiologischen und herzchirurgischen Leistungen – 90% der Kinder mit AHF erwachsen. Dazu haben viele Erfolgsgeschichten beigetragen. Nicht nur die diagnostischen Möglichkeiten haben sich entschieden verbessert, auch Herzkatheteruntersuchungen mit interventionellem, d. h. therapeutischem Charakter haben dazu beigetragen, dass ein nicht unerheblicher Teil der kleinen Patienten gar nicht mehr oder weniger häufig operiert werden muss; die postoperative Intensivbetreuung, der Einsatz von Herzkreislaufersatzsystemen, hochspezialisierte medikamentöse Therapien bei schweren Erkrankungen wie dem pulmonalen Hochdruck oder nach Herztransplantationen sind heute Routine.

Aufgrund dieser Ergebnisse wird davon ausgegangen, dass die Zahl der erwachsenen Patienten mit einem AHF die Zahl der Kinder mit AHF in Deutschland aktuell überschreitet. Daraus haben sich jedoch neue Probleme ergeben und v. a. auch administrative Hürden aufgetan: die sog. Versorgungslücke, das „Versorgungsloch“, in das die Pateinten bei Erreichen des 18. Lebensjahres fallen. Es sind deshalb seit einigen Jahren intensive Bemühungen seitens aller beteiligten Fachgesellschaften unterwegs, diese Probleme in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer – auch gegen Widerstände – zu lösen. Das Ergebnis soll ausschließlich der weiteren suffizienten Betreuung dieser teils schwierigen Patientengruppe im Erwachsenenalter dienen. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben nämlich gezeigt, dass alle initialen Erfolge bei schwer kranken AHF-Patienten – wie z. B. bei Einkammerherzen – mit zunehmendem Alter der Erkrankten zunehmende Probleme bereiten können. Auch die soziale und psychische Situation der Betroffenen muss berücksichtigt und in die Therapie eingebunden werden.

Einen kleinen Einblick in diese besondere Problematik soll die Jubiläumssitzung des Vorstandes auf der Jahrestagung geben, die am 18. Februar 2019 stattfand. Unter dem Titel „50 Jahre DGPK: Herzgeschichten – Erlebnisse aus einem halben Jahrhundert Kinderkardiologie“ wurden Einzelschicksale aus Sicht der Patienten sowie der behandelnden Ärzte erzählt. Darüber hinaus feierte die Fachgesellschaft ihr Jubiläum mit einer Festschrift, die „50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie 1969–2019“ explizit in Wort und Bild auf 360 Seiten darstellt. Und die Historische Kommission der DGPK hat in einer Posterausstellung auf der Jahrestagung Auszüge aus dieser Festschrift abgebildet.