Endo-Praxis 2019; 35(01): 18-22
DOI: 10.1055/a-0810-5947
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Angst und Hoffnung als subjektives Erleben

Von der Macht guter und schlechter Gedanken
Silja Schwencke
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Publikationsdatum:
06. Februar 2019 (online)

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Ängste können sich negativ auf die Heilung auswirken, dies kann sogar so weit gehen, dass der Patient früher stirbt, obwohl seine Krankheit noch gar nicht so weit fortgeschritten war. Pflegende können Hoffnung in vielfältiger Weise ausdrücken, sei es durch Berührung, Gespräch oder indem sie die Krankheitsbewältigung beim Patienten aktiv fördern.
Im hektischen Klinikalltag, zwischen Laborwerten, MRT-Befunden und der nächsten Pflegedokumentation am Computer, fällt es vielen Pflegenden schwer, an die Kraft zu glauben, die allein von guten oder schlechten Gedanken ausgehen soll. Deren Wirkung ist wissenschaftlich unumstritten: Der sogenannte Placebo-Effekt – lateinisch „ich werde gefallen“ – beweist, dass der Glaube an die positive Wirkung einer Pille diese Wirkung tatsächlich herbeiführen kann. Dabei bewirkt dieser Glaube nicht nur psychologische, sondern auch physiologische Veränderungen im Körper, die ohne Weiteres nachgewiesen werden können.
Auch den umgekehrten, sogenannten Nocebo-Effekt – lateinisch „ich werde schaden“ – konnten Forscher mittlerweile in vielen Studien belegen.